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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 1. Leipzig, 1796.

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Mein Freund lagerte sich neben ihm, und der
arme Unglückliche reichte ihm sogleich seine Geige.
Du kannst nichts, rief er aus, als dieser zu spie-
len versuchte, ich kann's besser, und nun fidelte er
auf's neue erbärmlich.

Friedrich. (zu ihm) Kannst du singen?

Mein Freund. Nein!

Friedrich. (lachend) Kannst auch gar
nichts.

M. Freund. Wie heißt du denn?

Friedrich. Fritzel mit dem rothen Mützel!

M. Freund. (auf seine Kinder zei-
gend)
Wer sind denn diese hier?

Friedrich. (sie anstarrend) Das sind
des alten Staffiers seine Buben!

M. Freund. Was wollen sie denn hier?

Friedrich. Sie suchen ihren Vater.

M. Freund. Wo ist denn dieser?

Friedrich. Ich weiß nicht! -- -- Kannst
du pfeifen?

M. Freund. (mit Thränen) Nein, ich
kann's nicht!

Friedrich. Warum weinst du denn?

M. Freund. Die Aermsten dauern mich so
sehr, weil sie ihren Vater suchen und nicht finden
können.


Mein Freund lagerte ſich neben ihm, und der
arme Ungluͤckliche reichte ihm ſogleich ſeine Geige.
Du kannſt nichts, rief er aus, als dieſer zu ſpie-
len verſuchte, ich kann's beſſer, und nun fidelte er
auf's neue erbaͤrmlich.

Friedrich. (zu ihm) Kannſt du ſingen?

Mein Freund. Nein!

Friedrich. (lachend) Kannſt auch gar
nichts.

M. Freund. Wie heißt du denn?

Friedrich. Fritzel mit dem rothen Muͤtzel!

M. Freund. (auf ſeine Kinder zei-
gend)
Wer ſind denn dieſe hier?

Friedrich. (ſie anſtarrend) Das ſind
des alten Staffiers ſeine Buben!

M. Freund. Was wollen ſie denn hier?

Friedrich. Sie ſuchen ihren Vater.

M. Freund. Wo iſt denn dieſer?

Friedrich. Ich weiß nicht! — — Kannſt
du pfeifen?

M. Freund. (mit Thraͤnen) Nein, ich
kann's nicht!

Friedrich. Warum weinſt du denn?

M. Freund. Die Aermſten dauern mich ſo
ſehr, weil ſie ihren Vater ſuchen und nicht finden
koͤnnen.


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[151/0165] Mein Freund lagerte ſich neben ihm, und der arme Ungluͤckliche reichte ihm ſogleich ſeine Geige. Du kannſt nichts, rief er aus, als dieſer zu ſpie- len verſuchte, ich kann's beſſer, und nun fidelte er auf's neue erbaͤrmlich. Friedrich. (zu ihm) Kannſt du ſingen? Mein Freund. Nein! Friedrich. (lachend) Kannſt auch gar nichts. M. Freund. Wie heißt du denn? Friedrich. Fritzel mit dem rothen Muͤtzel! M. Freund. (auf ſeine Kinder zei- gend) Wer ſind denn dieſe hier? Friedrich. (ſie anſtarrend) Das ſind des alten Staffiers ſeine Buben! M. Freund. Was wollen ſie denn hier? Friedrich. Sie ſuchen ihren Vater. M. Freund. Wo iſt denn dieſer? Friedrich. Ich weiß nicht! — — Kannſt du pfeifen? M. Freund. (mit Thraͤnen) Nein, ich kann's nicht! Friedrich. Warum weinſt du denn? M. Freund. Die Aermſten dauern mich ſo ſehr, weil ſie ihren Vater ſuchen und nicht finden koͤnnen.

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Zitationshilfe: Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 1. Leipzig, 1796, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien01_1796/165>, abgerufen am 22.11.2024.