Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."Das kann doch unmöglich Ihr Ernst sein?" "Weshalb denn nicht? Ist Herr Stein nicht eine "Mein Fräulein," sagte Felix ernst; "wollen Sie "Natürlich habe ich besondere Gründe." "Und wollen Sie die Güte haben, mir diese "Das kann ich nicht." In diesem Augenblick kam Herr von Cloten mit "Mein gnädiges Fräulein," sagte er; "Ihre Frau "Sogleich!" sagte Emilie, und dann zu Felix: Sie nahm Cloten's Arm. "Der Sache muß ich auf den Grund kommen," „Das kann doch unmöglich Ihr Ernſt ſein?“ „Weshalb denn nicht? Iſt Herr Stein nicht eine „Mein Fräulein,“ ſagte Felix ernſt; „wollen Sie „Natürlich habe ich beſondere Gründe.“ „Und wollen Sie die Güte haben, mir dieſe „Das kann ich nicht.“ In dieſem Augenblick kam Herr von Cloten mit „Mein gnädiges Fräulein,“ ſagte er; „Ihre Frau „Sogleich!“ ſagte Emilie, und dann zu Felix: Sie nahm Cloten's Arm. „Der Sache muß ich auf den Grund kommen,“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0084" n="74"/> <p>„Das kann doch unmöglich Ihr Ernſt ſein?“</p><lb/> <p>„Weshalb denn nicht? Iſt Herr Stein nicht eine<lb/> ſehr hübſcher Mann? und hat nicht Helene, wie Sie<lb/> ſelbſt ſagen, wunderliche Einfälle?“</p><lb/> <p>„Mein Fräulein,“ ſagte Felix ernſt; „wollen Sie<lb/> mir die Gnade erweiſen, mir zu ſagen, ob Sie be¬<lb/> ſondere Gründe zu dieſer eigenthümlichen Vermuthung<lb/> haben?“</p><lb/> <p>„Natürlich habe ich beſondere Gründe.“</p><lb/> <p>„Und wollen Sie die Güte haben, mir dieſe<lb/> Gründe zu nennen?“</p><lb/> <p>„Das kann ich nicht.“</p><lb/> <p>In dieſem Augenblick kam Herr von Cloten mit<lb/> vor Freude ſtrahlendem Geſicht.</p><lb/> <p>„Mein gnädiges Fräulein,“ ſagte er; „Ihre Frau<lb/> Tante wünſcht Sie zu ſprechen. Darf ich die Ehre<lb/> haben, Sie zu ihr zu begleiten?“</p><lb/> <p>„Sogleich!“ ſagte Emilie, und dann zu Felix:<lb/> „Verlaſſen Sie ſich auf das, was ich Ihnen ſagte;<lb/> ich habe ſcharfe Augen und Ohren.“</p><lb/> <p>Sie nahm Cloten's Arm.</p><lb/> <p>„Der Sache muß ich auf den Grund kommen,“<lb/> ſagte Felix bei ſich, als die Beiden ſich entfernt<lb/> hatten. „Helenen's Benehmen in den letzten <choice><sic>Tageu</sic><corr>Tagen</corr></choice><lb/> iſt wirklich auffallend.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [74/0084]
„Das kann doch unmöglich Ihr Ernſt ſein?“
„Weshalb denn nicht? Iſt Herr Stein nicht eine
ſehr hübſcher Mann? und hat nicht Helene, wie Sie
ſelbſt ſagen, wunderliche Einfälle?“
„Mein Fräulein,“ ſagte Felix ernſt; „wollen Sie
mir die Gnade erweiſen, mir zu ſagen, ob Sie be¬
ſondere Gründe zu dieſer eigenthümlichen Vermuthung
haben?“
„Natürlich habe ich beſondere Gründe.“
„Und wollen Sie die Güte haben, mir dieſe
Gründe zu nennen?“
„Das kann ich nicht.“
In dieſem Augenblick kam Herr von Cloten mit
vor Freude ſtrahlendem Geſicht.
„Mein gnädiges Fräulein,“ ſagte er; „Ihre Frau
Tante wünſcht Sie zu ſprechen. Darf ich die Ehre
haben, Sie zu ihr zu begleiten?“
„Sogleich!“ ſagte Emilie, und dann zu Felix:
„Verlaſſen Sie ſich auf das, was ich Ihnen ſagte;
ich habe ſcharfe Augen und Ohren.“
Sie nahm Cloten's Arm.
„Der Sache muß ich auf den Grund kommen,“
ſagte Felix bei ſich, als die Beiden ſich entfernt
hatten. „Helenen's Benehmen in den letzten Tagen
iſt wirklich auffallend.“
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