Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."Cousine," rief Felix, "wir wollen zum Strande "Nein!" sagte Helene, ohne sich nach dem Sprechen¬ "Es ist eine reizende Partie;" rief Felix. "Möglich;" erwiederte das junge Mädchen kurz, Aber Felix war nicht der Mann, sich so leicht ab¬ "Aber Helene, Sie werden doch diese erste Bitte, "Weshalb nicht?" erwiederte diese und der Ton "Haben Sie sich den Fuß vertreten, theuerste Cou¬ "Weshalb?" "Weil Sie so unbeweglich sitzen und in so schau¬ "Wollen Sie sich nicht der Gesellschaft anschließen, „Couſine,“ rief Felix, „wir wollen zum Strande „Nein!“ ſagte Helene, ohne ſich nach dem Sprechen¬ „Es iſt eine reizende Partie;“ rief Felix. „Möglich;“ erwiederte das junge Mädchen kurz, Aber Felix war nicht der Mann, ſich ſo leicht ab¬ „Aber Helene, Sie werden doch dieſe erſte Bitte, „Weshalb nicht?“ erwiederte dieſe und der Ton „Haben Sie ſich den Fuß vertreten, theuerſte Cou¬ „Weshalb?“ „Weil Sie ſo unbeweglich ſitzen und in ſo ſchau¬ „Wollen Sie ſich nicht der Geſellſchaft anſchließen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0035" n="25"/> <p>„Couſine,“ rief Felix, „wir wollen zum Strande<lb/> hinabgehen; wollen Sie mit?“</p><lb/> <p>„Nein!“ ſagte Helene, ohne ſich nach dem Sprechen¬<lb/> den umzuwenden.</p><lb/> <p>„Es iſt eine reizende Partie;“ rief Felix.</p><lb/> <p>„Möglich;“ erwiederte das junge Mädchen kurz,<lb/> ohne ihre Stellung zu verändern.</p><lb/> <p>Aber Felix war nicht der Mann, ſich ſo leicht ab¬<lb/> weiſen zu laſſen. Er kam zu dem Platze, auf dem<lb/> ſich Oswald und Helene befanden, herüber und ſagte:</p><lb/> <p>„Aber Helene, Sie werden doch dieſe erſte Bitte,<lb/> die ich an Sie richte, nicht abſchlagen?“</p><lb/> <p>„Weshalb nicht?“ erwiederte dieſe und der Ton<lb/> ihrer Stimme klang eigenthümlich ſcharf und bitter:<lb/> „ich kann das Bitten und die Bittenden nicht leiden,<lb/> das können Sie nicht früh genug lernen.“</p><lb/> <p>„Haben Sie ſich den Fuß vertreten, theuerſte Cou¬<lb/> ſine?“ fragte Felix.</p><lb/> <p>„Weshalb?“</p><lb/> <p>„Weil Sie ſo unbeweglich ſitzen und in ſo ſchau¬<lb/> derhafter Laune ſind;“ erwiederte Felix lachend und<lb/> ging ohne ein Zeichen, daß ihn das Benehmen He¬<lb/> lene's irgend verletzt habe, zu den Uebrigen.</p><lb/> <p>„Wollen Sie ſich nicht der Geſellſchaft anſchließen,<lb/> Herr Doctor?“ fragte Helene, auf deren Wangen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0035]
„Couſine,“ rief Felix, „wir wollen zum Strande
hinabgehen; wollen Sie mit?“
„Nein!“ ſagte Helene, ohne ſich nach dem Sprechen¬
den umzuwenden.
„Es iſt eine reizende Partie;“ rief Felix.
„Möglich;“ erwiederte das junge Mädchen kurz,
ohne ihre Stellung zu verändern.
Aber Felix war nicht der Mann, ſich ſo leicht ab¬
weiſen zu laſſen. Er kam zu dem Platze, auf dem
ſich Oswald und Helene befanden, herüber und ſagte:
„Aber Helene, Sie werden doch dieſe erſte Bitte,
die ich an Sie richte, nicht abſchlagen?“
„Weshalb nicht?“ erwiederte dieſe und der Ton
ihrer Stimme klang eigenthümlich ſcharf und bitter:
„ich kann das Bitten und die Bittenden nicht leiden,
das können Sie nicht früh genug lernen.“
„Haben Sie ſich den Fuß vertreten, theuerſte Cou¬
ſine?“ fragte Felix.
„Weshalb?“
„Weil Sie ſo unbeweglich ſitzen und in ſo ſchau¬
derhafter Laune ſind;“ erwiederte Felix lachend und
ging ohne ein Zeichen, daß ihn das Benehmen He¬
lene's irgend verletzt habe, zu den Uebrigen.
„Wollen Sie ſich nicht der Geſellſchaft anſchließen,
Herr Doctor?“ fragte Helene, auf deren Wangen
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