"Cousine," rief Felix, "wir wollen zum Strande hinabgehen; wollen Sie mit?"
"Nein!" sagte Helene, ohne sich nach dem Sprechen¬ den umzuwenden.
"Es ist eine reizende Partie;" rief Felix.
"Möglich;" erwiederte das junge Mädchen kurz, ohne ihre Stellung zu verändern.
Aber Felix war nicht der Mann, sich so leicht ab¬ weisen zu lassen. Er kam zu dem Platze, auf dem sich Oswald und Helene befanden, herüber und sagte:
"Aber Helene, Sie werden doch diese erste Bitte, die ich an Sie richte, nicht abschlagen?"
"Weshalb nicht?" erwiederte diese und der Ton ihrer Stimme klang eigenthümlich scharf und bitter: "ich kann das Bitten und die Bittenden nicht leiden, das können Sie nicht früh genug lernen."
"Haben Sie sich den Fuß vertreten, theuerste Cou¬ sine?" fragte Felix.
"Weshalb?"
"Weil Sie so unbeweglich sitzen und in so schau¬ derhafter Laune sind;" erwiederte Felix lachend und ging ohne ein Zeichen, daß ihn das Benehmen He¬ lene's irgend verletzt habe, zu den Uebrigen.
"Wollen Sie sich nicht der Gesellschaft anschließen, Herr Doctor?" fragte Helene, auf deren Wangen
„Couſine,“ rief Felix, „wir wollen zum Strande hinabgehen; wollen Sie mit?“
„Nein!“ ſagte Helene, ohne ſich nach dem Sprechen¬ den umzuwenden.
„Es iſt eine reizende Partie;“ rief Felix.
„Möglich;“ erwiederte das junge Mädchen kurz, ohne ihre Stellung zu verändern.
Aber Felix war nicht der Mann, ſich ſo leicht ab¬ weiſen zu laſſen. Er kam zu dem Platze, auf dem ſich Oswald und Helene befanden, herüber und ſagte:
„Aber Helene, Sie werden doch dieſe erſte Bitte, die ich an Sie richte, nicht abſchlagen?“
„Weshalb nicht?“ erwiederte dieſe und der Ton ihrer Stimme klang eigenthümlich ſcharf und bitter: „ich kann das Bitten und die Bittenden nicht leiden, das können Sie nicht früh genug lernen.“
„Haben Sie ſich den Fuß vertreten, theuerſte Cou¬ ſine?“ fragte Felix.
„Weshalb?“
„Weil Sie ſo unbeweglich ſitzen und in ſo ſchau¬ derhafter Laune ſind;“ erwiederte Felix lachend und ging ohne ein Zeichen, daß ihn das Benehmen He¬ lene's irgend verletzt habe, zu den Uebrigen.
„Wollen Sie ſich nicht der Geſellſchaft anſchließen, Herr Doctor?“ fragte Helene, auf deren Wangen
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[25/0035]
„Couſine,“ rief Felix, „wir wollen zum Strande
hinabgehen; wollen Sie mit?“
„Nein!“ ſagte Helene, ohne ſich nach dem Sprechen¬
den umzuwenden.
„Es iſt eine reizende Partie;“ rief Felix.
„Möglich;“ erwiederte das junge Mädchen kurz,
ohne ihre Stellung zu verändern.
Aber Felix war nicht der Mann, ſich ſo leicht ab¬
weiſen zu laſſen. Er kam zu dem Platze, auf dem
ſich Oswald und Helene befanden, herüber und ſagte:
„Aber Helene, Sie werden doch dieſe erſte Bitte,
die ich an Sie richte, nicht abſchlagen?“
„Weshalb nicht?“ erwiederte dieſe und der Ton
ihrer Stimme klang eigenthümlich ſcharf und bitter:
„ich kann das Bitten und die Bittenden nicht leiden,
das können Sie nicht früh genug lernen.“
„Haben Sie ſich den Fuß vertreten, theuerſte Cou¬
ſine?“ fragte Felix.
„Weshalb?“
„Weil Sie ſo unbeweglich ſitzen und in ſo ſchau¬
derhafter Laune ſind;“ erwiederte Felix lachend und
ging ohne ein Zeichen, daß ihn das Benehmen He¬
lene's irgend verletzt habe, zu den Uebrigen.
„Wollen Sie ſich nicht der Geſellſchaft anſchließen,
Herr Doctor?“ fragte Helene, auf deren Wangen
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/35>, abgerufen am 16.07.2024.
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