Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."aber Sie haben Recht; ich habe schon ein paar "Mir geht es ebenso;" sagte ein Dritter; "ich weiß "Woran es liegt?" sagte von Breesen. "Nun, "Nun, einen Kranken zum wenigsten giebt's;" "Deshalb ist auch wohl der Doctor Stein nicht "Sein Sie still, Grieben;" meinte Hans von 16 *
„aber Sie haben Recht; ich habe ſchon ein paar „Mir geht es ebenſo;“ ſagte ein Dritter; „ich weiß „Woran es liegt?“ ſagte von Breeſen. „Nun, „Nun, einen Kranken zum wenigſten giebt's;“ „Deshalb iſt auch wohl der Doctor Stein nicht „Sein Sie ſtill, Grieben;“ meinte Hans von 16 *
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„aber Sie haben Recht; ich habe ſchon ein paar
Flaſchen getrunken, aber je mehr ich trinke, je melan¬
choliſcher werde ich.“
„Mir geht es ebenſo;“ ſagte ein Dritter; „ich weiß
nicht, woran es liegt; der Ball in Barnewitz neulich
war viel vergnügter.“
„Woran es liegt?“ ſagte von Breeſen. „Nun,
ich dächte, das wäre klar genug. Der alte Baron
ſieht aus wie ein Hahn, wenn's regnet; die Baronin,
wie eine entthronte Hekuba — heißt ja wohl Hekuba?
— Felix fängt mit Jedem Händel an, der in ſeine
Nähe kommt und Fräulein Helene hat, glaube ich,
den ganzen Abend noch nicht drei Worte geſprochen.
Und dabei ſoll ein Menſch vergnügt ſein? Mir iſt,
als ob eine Leiche im Haus wäre.“
„Nun, einen Kranken zum wenigſten giebt's;“
ſagte von Plüggen. „Der alte Baron erzählte mir's
eben: Bruno liegt ſchon ſeit geſtern zu Bett.“
„Deshalb iſt auch wohl der Doctor Stein nicht
unten;“ ſagte Graf Grieben; „ich glaubte, er habe
noch ein Exercitium zu corrigiren und werde ſpäter
erſcheinen, ha, ha, ha!“
„Sein Sie ſtill, Grieben;“ meinte Hans von
Plüggen; „Sie haben neulich ganz anders über den
Doctor geſprochen.“
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