Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."Der Apoll von Belvedere!" sagte Primula, man "Ich denke, Seine Hoheit wird nächstens von dem "Die gestrengen Herren regieren bekanntlich nicht "Bruno fehlt auch alle Tage etwas Anderes," Helene sagte nichts. Sie saß da, den Blick fest "Du kommst doch wieder, Helene?" rief ihr die "Ich glaube kaum," antwortete Helene sich um¬ Sie setzte ihren Weg fort. Die Baronin und Felix Der in die Stadt geschickte Jochen war in der „Der Apoll von Belvedere!“ ſagte Primula, man „Ich denke, Seine Hoheit wird nächſtens von dem „Die geſtrengen Herren regieren bekanntlich nicht „Bruno fehlt auch alle Tage etwas Anderes,“ Helene ſagte nichts. Sie ſaß da, den Blick feſt „Du kommſt doch wieder, Helene?“ rief ihr die „Ich glaube kaum,“ antwortete Helene ſich um¬ Sie ſetzte ihren Weg fort. Die Baronin und Felix Der in die Stadt geſchickte Jochen war in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0204" n="194"/> <p>„Der Apoll von Belvedere!“ ſagte Primula, man<lb/> wußte nicht recht, ob ebenfalls ironiſch oder in einem<lb/> Anfall poetiſcher Extaſe.</p><lb/> <p>„Ich denke, Seine Hoheit wird nächſtens von dem<lb/> Piedeſtal herabſteigen,“ ſagte Felix.</p><lb/> <p>„Die geſtrengen Herren regieren bekanntlich nicht<lb/> lange,“ ſagte die Baronin mit einem bedeutungsvollen<lb/> Blick nach dem Paſtor, welchen dieſer mit einem<lb/> ſchlauen Zwickern ſeines rechten Auges über das runde<lb/> Brillenglas ſofort beantwortete.</p><lb/> <p>„Bruno fehlt auch alle Tage etwas Anderes,“<lb/> ſagte Malte, ſich Zucker über ſeine Erdbeeren<lb/> ſtreuend.</p><lb/> <p>Helene ſagte nichts. Sie ſaß da, den Blick feſt<lb/> auf die Erde geheftet. Jetzt ſtand ſie auf und<lb/> ging, ohne ein Wort zu ſagen aus der Laube, dem<lb/> Schloſſe zu.</p><lb/> <p>„Du kommſt doch wieder, Helene?“ rief ihr die<lb/> Mutter nach.</p><lb/> <p>„Ich glaube kaum,“ antwortete Helene ſich um¬<lb/> wendend; „es wird mir etwas zu kühl hier draußen.“</p><lb/> <p>Sie ſetzte ihren Weg fort. Die Baronin und Felix<lb/> warfen ſich einen vielſagenden Blick zu.</p><lb/> <p>Der in die Stadt geſchickte Jochen war in der<lb/> gehörigen Zeit zurück, um zu melden, daß er <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Bal¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [194/0204]
„Der Apoll von Belvedere!“ ſagte Primula, man
wußte nicht recht, ob ebenfalls ironiſch oder in einem
Anfall poetiſcher Extaſe.
„Ich denke, Seine Hoheit wird nächſtens von dem
Piedeſtal herabſteigen,“ ſagte Felix.
„Die geſtrengen Herren regieren bekanntlich nicht
lange,“ ſagte die Baronin mit einem bedeutungsvollen
Blick nach dem Paſtor, welchen dieſer mit einem
ſchlauen Zwickern ſeines rechten Auges über das runde
Brillenglas ſofort beantwortete.
„Bruno fehlt auch alle Tage etwas Anderes,“
ſagte Malte, ſich Zucker über ſeine Erdbeeren
ſtreuend.
Helene ſagte nichts. Sie ſaß da, den Blick feſt
auf die Erde geheftet. Jetzt ſtand ſie auf und
ging, ohne ein Wort zu ſagen aus der Laube, dem
Schloſſe zu.
„Du kommſt doch wieder, Helene?“ rief ihr die
Mutter nach.
„Ich glaube kaum,“ antwortete Helene ſich um¬
wendend; „es wird mir etwas zu kühl hier draußen.“
Sie ſetzte ihren Weg fort. Die Baronin und Felix
warfen ſich einen vielſagenden Blick zu.
Der in die Stadt geſchickte Jochen war in der
gehörigen Zeit zurück, um zu melden, daß er Dr. Bal¬
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