Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861.will ich, kann ich nicht denken. Sie sind einmal so Nr. 5. Herr Baron! Nochmals meinen innigsten, will ich, kann ich nicht denken. Sie ſind einmal ſo Nr. 5. Herr Baron! Nochmals meinen innigſten, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0234" n="224"/> will ich, kann ich nicht denken. Sie ſind einmal ſo<lb/> großmüthig gegen Arme und Hülfloſe geweſen, Sie<lb/> können das andere Mal gegen ein armes, hülfloſes<lb/> Mädchen nicht ſo ungroßmüthig ſein. M. M.</p><lb/> <p>Nr. 5. Herr Baron! Nochmals meinen innigſten,<lb/> herzlichſten Dank! Dank auch für die Zartheit, mit<lb/> welcher Sie Alles eingeleitet hatten! Wie bitter Un¬<lb/> recht habe ich Ihnen gethan? Aber konnte ich ahnen,<lb/> daß Sie mich mit dem Herrn Obriſten von St. Cyr<lb/> ſelbſt bekannt machen würden? daß ich aus dem Munde<lb/> dieſes Veteranen in meiner geliebten Mutterſprache<lb/> den Heldentod meines Vaters ſollte erzählen hören?<lb/> Sie wollten nicht, daß der Obriſt die Tochter eines<lb/> Helden, den letzten Sproß einer einſt reich begüterten,<lb/> angeſehenen Familie in ſo dürftigen Verhältniſſen fände;<lb/> Sie wollten mir die Verlegenheit erſparen, den Grafen<lb/> von St. Cyr und den Baron von Grenwitz in einer<lb/> Dachkammer zu empfangen. Sie zogen es vor, mich<lb/> als Erzieherin in einer Ihnen nahe verwandten Fa¬<lb/> milie vorzuſtellen — und es war am Ende recht und<lb/> billig, daß ich in Ihrer Geſellſchaft den kranken und<lb/> von der Reiſe angegriffenen alten Herrn in ſeinem<lb/> Hotel aufſuchte. Nochmals vielen, vielen Dank! auch<lb/> dafür, daß Sie auf dem langen Rückwege vom Hotel<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [224/0234]
will ich, kann ich nicht denken. Sie ſind einmal ſo
großmüthig gegen Arme und Hülfloſe geweſen, Sie
können das andere Mal gegen ein armes, hülfloſes
Mädchen nicht ſo ungroßmüthig ſein. M. M.
Nr. 5. Herr Baron! Nochmals meinen innigſten,
herzlichſten Dank! Dank auch für die Zartheit, mit
welcher Sie Alles eingeleitet hatten! Wie bitter Un¬
recht habe ich Ihnen gethan? Aber konnte ich ahnen,
daß Sie mich mit dem Herrn Obriſten von St. Cyr
ſelbſt bekannt machen würden? daß ich aus dem Munde
dieſes Veteranen in meiner geliebten Mutterſprache
den Heldentod meines Vaters ſollte erzählen hören?
Sie wollten nicht, daß der Obriſt die Tochter eines
Helden, den letzten Sproß einer einſt reich begüterten,
angeſehenen Familie in ſo dürftigen Verhältniſſen fände;
Sie wollten mir die Verlegenheit erſparen, den Grafen
von St. Cyr und den Baron von Grenwitz in einer
Dachkammer zu empfangen. Sie zogen es vor, mich
als Erzieherin in einer Ihnen nahe verwandten Fa¬
milie vorzuſtellen — und es war am Ende recht und
billig, daß ich in Ihrer Geſellſchaft den kranken und
von der Reiſe angegriffenen alten Herrn in ſeinem
Hotel aufſuchte. Nochmals vielen, vielen Dank! auch
dafür, daß Sie auf dem langen Rückwege vom Hotel
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