Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.Bedürfnisse sind, und daß, wenn ich mir über die "Ich weiß es, liebe Anna-Maria," sagte der Eine Pause in dem Gespräche der Gatten erfolgte. "Personalveränderungen in der Armee'" murmelte "In der That!" sagte die Baronin, die betreffende Bedürfniſſe ſind, und daß, wenn ich mir über die „Ich weiß es, liebe Anna-Maria,“ ſagte der Eine Pauſe in dem Geſpräche der Gatten erfolgte. „Perſonalveränderungen in der Armee‘“ murmelte „In der That!“ ſagte die Baronin, die betreffende <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="139"/> Bedürfniſſe ſind, und daß, wenn ich mir über die<lb/> Zukunft Sorgen mache, es nicht meinethalben, ſon¬<lb/> dern der Kinder wegen iſt.“</p><lb/> <p>„Ich weiß es, liebe Anna-Maria,“ ſagte der<lb/> Baron; „ich weiß es. Ich habe Dir nicht weh thun<lb/> wollen, und ich bitte Dich wegen meiner Heftigkeit<lb/> um Verzeihung.“</p><lb/> <p>Eine Pauſe in dem Geſpräche der Gatten erfolgte.<lb/> Die Baronin nähte emſiger wie je, der Baron hatte<lb/> ſich ſeine Brille aufgeſetzt, ein Zeitungsblatt ergriffen,<lb/> das der Poſtbote vor einer Stunde gebracht hatte,<lb/> und begann, die Lippen leiſe bewegend — denn Leſen<lb/> und Schreiben war des guten Mannes Sache nie ge¬<lb/> weſen — ſich in die Lecture deſſelben zu vertiefen.</p><lb/> <p>„Perſonalveränderungen in der Armee‘“ murmelte<lb/> er; „der Oberſt von —, der Major von —, lauter<lb/> alte Bekannte. Der junge Grieben ſchon Premier-<lb/> Lieutenant — das geht ſchnell. Dem Seconde-Lieu¬<lb/> tenaut Felix von Grenwitz — Erſuchen — Abſchied —<lb/> ei der Tauſend! ich dachte, Felix wolle nur um Urlaub<lb/> einkommen, und hier leſe ich, daß er ſeinen Abſchied<lb/> genommen hat.“</p><lb/> <p>„In der That!“ ſagte die Baronin, die betreffende<lb/> Stelle in dem Blatte, das ihr der Baron hinreichte,<lb/> leſend, „nun das freut mich, freut mich ſehr. Ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [139/0149]
Bedürfniſſe ſind, und daß, wenn ich mir über die
Zukunft Sorgen mache, es nicht meinethalben, ſon¬
dern der Kinder wegen iſt.“
„Ich weiß es, liebe Anna-Maria,“ ſagte der
Baron; „ich weiß es. Ich habe Dir nicht weh thun
wollen, und ich bitte Dich wegen meiner Heftigkeit
um Verzeihung.“
Eine Pauſe in dem Geſpräche der Gatten erfolgte.
Die Baronin nähte emſiger wie je, der Baron hatte
ſich ſeine Brille aufgeſetzt, ein Zeitungsblatt ergriffen,
das der Poſtbote vor einer Stunde gebracht hatte,
und begann, die Lippen leiſe bewegend — denn Leſen
und Schreiben war des guten Mannes Sache nie ge¬
weſen — ſich in die Lecture deſſelben zu vertiefen.
„Perſonalveränderungen in der Armee‘“ murmelte
er; „der Oberſt von —, der Major von —, lauter
alte Bekannte. Der junge Grieben ſchon Premier-
Lieutenant — das geht ſchnell. Dem Seconde-Lieu¬
tenaut Felix von Grenwitz — Erſuchen — Abſchied —
ei der Tauſend! ich dachte, Felix wolle nur um Urlaub
einkommen, und hier leſe ich, daß er ſeinen Abſchied
genommen hat.“
„In der That!“ ſagte die Baronin, die betreffende
Stelle in dem Blatte, das ihr der Baron hinreichte,
leſend, „nun das freut mich, freut mich ſehr. Ich
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