Es war in den Abendstunden eines der nächsten Tage, daß in dem Gartensaale des Schlosses zwei Damen saßen, von denen die eine die Baronin Gren¬ witz, die andere eine junge Frau, die vor ein paar Stunden zu Pferde von einem benachbarten Gute auf Besuch gekommen war. Die Fensterthür, die aus dem Gemache in den Garten und zunächst auf einen großen, von hohen Bäumen umgebenen Rasenplatz führte, in dessen Mitte eine Flora aus Sandstein schon seit an¬ derthalb Jahrhunderten steinerne Blumen aus ihrem Horne schüttete, war weit geöffnet. In dem Zimmer, welches nach Norden lag, war es schon dämmerig, draußen aber lag noch der Abendschein warm auf dem Rasen und den prächtigen Buchen und Eichen, und die Gestalten der beiden Damen, die an einem Tische saßen, den man in die Thür geschoben hatte, zeichneten sich scharf auf dem hellen Hintergrunde ab.
Sechstes Kapitel.
Es war in den Abendſtunden eines der nächſten Tage, daß in dem Gartenſaale des Schloſſes zwei Damen ſaßen, von denen die eine die Baronin Gren¬ witz, die andere eine junge Frau, die vor ein paar Stunden zu Pferde von einem benachbarten Gute auf Beſuch gekommen war. Die Fenſterthür, die aus dem Gemache in den Garten und zunächſt auf einen großen, von hohen Bäumen umgebenen Raſenplatz führte, in deſſen Mitte eine Flora aus Sandſtein ſchon ſeit an¬ derthalb Jahrhunderten ſteinerne Blumen aus ihrem Horne ſchüttete, war weit geöffnet. In dem Zimmer, welches nach Norden lag, war es ſchon dämmerig, draußen aber lag noch der Abendſchein warm auf dem Raſen und den prächtigen Buchen und Eichen, und die Geſtalten der beiden Damen, die an einem Tiſche ſaßen, den man in die Thür geſchoben hatte, zeichneten ſich ſcharf auf dem hellen Hintergrunde ab.
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[[58]/0068]
Sechstes Kapitel.
Es war in den Abendſtunden eines der nächſten
Tage, daß in dem Gartenſaale des Schloſſes zwei
Damen ſaßen, von denen die eine die Baronin Gren¬
witz, die andere eine junge Frau, die vor ein paar
Stunden zu Pferde von einem benachbarten Gute auf
Beſuch gekommen war. Die Fenſterthür, die aus dem
Gemache in den Garten und zunächſt auf einen großen,
von hohen Bäumen umgebenen Raſenplatz führte, in
deſſen Mitte eine Flora aus Sandſtein ſchon ſeit an¬
derthalb Jahrhunderten ſteinerne Blumen aus ihrem
Horne ſchüttete, war weit geöffnet. In dem Zimmer,
welches nach Norden lag, war es ſchon dämmerig,
draußen aber lag noch der Abendſchein warm auf dem
Raſen und den prächtigen Buchen und Eichen, und die
Geſtalten der beiden Damen, die an einem Tiſche ſaßen,
den man in die Thür geſchoben hatte, zeichneten ſich
ſcharf auf dem hellen Hintergrunde ab.
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861, S. [58]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische01_1861/68>, abgerufen am 25.11.2024.
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