Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861.Zehntes Kapitel. Die Unterhaltung an der Mittagstafel, die in einem Zehntes Kapitel. Die Unterhaltung an der Mittagstafel, die in einem <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0126" n="[126]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Zehntes Kapitel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die Unterhaltung an der Mittagstafel, die in einem<lb/> kühlen, ſchattigen Zimmer, das auf einen etwas kahlen<lb/> und ſehr ſonnigen Garten ſah, angerichtet war, wurde<lb/> bald ſehr lebhaft. Oswalds längerer Aufenthalt in<lb/> Grünwald erwies ſich als ein unerſchöpfliches Thema.<lb/> Die Paſtorin war ſelbſt eine Grünwalderin, eine der<lb/> vielen Töchter des dort vor einigen Jahren verſtor¬<lb/> benen Superintendenten Gabriel Dunkelmann, der ge¬<lb/> rade noch lange genug lebte, ſeinem Schwiegerſohn die<lb/> einträgliche Pfarre von Faſchwitz zu verſchaffen und<lb/> dann das Zeitliche ſegnete. Oswald machte im Stillen<lb/> die Bemerkung, daß die Frau Doctor — denn der<lb/> Paſtor hatte ſich dieſe akademiſche Würde durch eine<lb/> grundgelehrte Diſſertation über die möglicherweiſe vor¬<lb/> handen geweſenen Schriften eines bis auf den Namen<lb/> verſchollenen Kirchenvaters erworben — ſchon damals<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[126]/0126]
Zehntes Kapitel.
Die Unterhaltung an der Mittagstafel, die in einem
kühlen, ſchattigen Zimmer, das auf einen etwas kahlen
und ſehr ſonnigen Garten ſah, angerichtet war, wurde
bald ſehr lebhaft. Oswalds längerer Aufenthalt in
Grünwald erwies ſich als ein unerſchöpfliches Thema.
Die Paſtorin war ſelbſt eine Grünwalderin, eine der
vielen Töchter des dort vor einigen Jahren verſtor¬
benen Superintendenten Gabriel Dunkelmann, der ge¬
rade noch lange genug lebte, ſeinem Schwiegerſohn die
einträgliche Pfarre von Faſchwitz zu verſchaffen und
dann das Zeitliche ſegnete. Oswald machte im Stillen
die Bemerkung, daß die Frau Doctor — denn der
Paſtor hatte ſich dieſe akademiſche Würde durch eine
grundgelehrte Diſſertation über die möglicherweiſe vor¬
handen geweſenen Schriften eines bis auf den Namen
verſchollenen Kirchenvaters erworben — ſchon damals
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