den ihr Temperament und der tiefe Sand so wenig begünstigten. Der junge Mann lehnte sich mit einem Seufzer wieder in seine Ecke zurück, und fing wieder an, auf die einförmige Musik des mühsam gleisenden Fuhrwerks zu horchen, und ließ wieder die dunklen Stämme der Tannen an sich vorübergleiten, auf die hier und da ein Streifen von dem Licht des Mondes fiel, der so eben über den Forst heraufstieg, Er be¬ gann von neuem, sich den Empfang, der seiner auf dem Schlosse harrte, und die so neue Situation, in die er treten sollte, auszumalen; aber die überdies verschwommenen Bilder einer unbekannten Zukunft wurden dunkler und dunkler; die schlummermüden Augen schlossen sich, und der erste Ton, den sein Ohr wieder vernahm, war der dumpfe Hufschlag der Pferde auf einer hölzernen Brücke, die zu einem mächtigen steinernen Thorweg führte. "Endlich," rief der junge Mann, sich emporrichtend und neugierig um sich schauend, als der Wagen rascher hurch eine dunkle Allee riesiger Bäume fuhr, auf einem mit Kies bestreuten offenen Platze einen halben Bogen machte und jetzt vor dem Portale des Schlosses hielt, auf dessen dunklen Fen¬ stern die Mondesstrahlen glitzerten.
Der schweigsame Kutscher klatschte zum Zeichen der Ankunft mit der Peische. Die einzige Antwort
den ihr Temperament und der tiefe Sand ſo wenig begünſtigten. Der junge Mann lehnte ſich mit einem Seufzer wieder in ſeine Ecke zurück, und fing wieder an, auf die einförmige Muſik des mühſam gleiſenden Fuhrwerks zu horchen, und ließ wieder die dunklen Stämme der Tannen an ſich vorübergleiten, auf die hier und da ein Streifen von dem Licht des Mondes fiel, der ſo eben über den Forſt heraufſtieg, Er be¬ gann von neuem, ſich den Empfang, der ſeiner auf dem Schloſſe harrte, und die ſo neue Situation, in die er treten ſollte, auszumalen; aber die überdies verſchwommenen Bilder einer unbekannten Zukunft wurden dunkler und dunkler; die ſchlummermüden Augen ſchloſſen ſich, und der erſte Ton, den ſein Ohr wieder vernahm, war der dumpfe Hufſchlag der Pferde auf einer hölzernen Brücke, die zu einem mächtigen ſteinernen Thorweg führte. „Endlich,“ rief der junge Mann, ſich emporrichtend und neugierig um ſich ſchauend, als der Wagen raſcher hurch eine dunkle Allee rieſiger Bäume fuhr, auf einem mit Kies beſtreuten offenen Platze einen halben Bogen machte und jetzt vor dem Portale des Schloſſes hielt, auf deſſen dunklen Fen¬ ſtern die Mondesſtrahlen glitzerten.
Der ſchweigſame Kutſcher klatſchte zum Zeichen der Ankunft mit der Peiſche. Die einzige Antwort
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den ihr Temperament und der tiefe Sand ſo wenig
begünſtigten. Der junge Mann lehnte ſich mit einem
Seufzer wieder in ſeine Ecke zurück, und fing wieder
an, auf die einförmige Muſik des mühſam gleiſenden
Fuhrwerks zu horchen, und ließ wieder die dunklen
Stämme der Tannen an ſich vorübergleiten, auf die
hier und da ein Streifen von dem Licht des Mondes
fiel, der ſo eben über den Forſt heraufſtieg, Er be¬
gann von neuem, ſich den Empfang, der ſeiner auf
dem Schloſſe harrte, und die ſo neue Situation, in
die er treten ſollte, auszumalen; aber die überdies
verſchwommenen Bilder einer unbekannten Zukunft
wurden dunkler und dunkler; die ſchlummermüden
Augen ſchloſſen ſich, und der erſte Ton, den ſein Ohr
wieder vernahm, war der dumpfe Hufſchlag der Pferde
auf einer hölzernen Brücke, die zu einem mächtigen
ſteinernen Thorweg führte. „Endlich,“ rief der junge
Mann, ſich emporrichtend und neugierig um ſich ſchauend,
als der Wagen raſcher hurch eine dunkle Allee rieſiger
Bäume fuhr, auf einem mit Kies beſtreuten offenen
Platze einen halben Bogen machte und jetzt vor dem
Portale des Schloſſes hielt, auf deſſen dunklen Fen¬
ſtern die Mondesſtrahlen glitzerten.
Der ſchweigſame Kutſcher klatſchte zum Zeichen
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische01_1861/12>, abgerufen am 23.11.2024.
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