Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.n. p. gelten/ wann einer die Valuta in sich selbst contirt, da er nemlich 254. mäckler Die Mäckler bey Wechsel schliessen müsten auch dahin gehal- tion per fin- ta Jrmenseil zu Hamburg stehet in Sorgen wegen seines Corre- liment Wann Nero des Octavio Debitor auff Publicum Trassiret/ dig
n. p. gelten/ wann einer die Valuta in ſich ſelbſt contirt, da er nemlich 254. maͤckler Die Maͤckler bey Wechſel ſchlieſſen muͤſten auch dahin gehal- tion per fin- ta Jrmenſeil zu Hamburg ſtehet in Sorgen wegen ſeines Corre- liment Wann Nero des Octavio Debitor auff Publicum Trasſiret/ dig
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0074" n="62"/><hi rendition="#aq">n. p.</hi> gelten/ wann einer die <hi rendition="#aq">Valuta</hi> in ſich ſelbſt <hi rendition="#aq">contirt,</hi> da er nemlich<lb/> vor des einen Rechnung <hi rendition="#aq">trasſirt,</hi> und vor eines andern Rechnung <hi rendition="#aq">remit-</hi><lb/> tirt? Solle ſich demnach bey alle Wechſel und Wechſelbrieffe verſte-<lb/> hen/ daß die <hi rendition="#aq">e. n. n. p.</hi> gantz unguͤltig/ und wer einen Wechſelb. Stelle von<lb/> ſich gebe oder verſende/ verſtehe ſich/ daß die <hi rendition="#aq">Valuta</hi> abgefuͤhret <hi rendition="#aq">ſeontrirt</hi><lb/> oder <hi rendition="#aq">compenſirt</hi> ſey/ es erweiſe ſich dann aus den <hi rendition="#aq">Correſpondens-</hi><lb/> Brieffen einanders: Dann ſolche <hi rendition="#aq">præciſi</hi>tet muͤſten die Wechſel und<lb/> Wechſelbrieffe haben/ ſonſt ſeynds keine Wechſelbrieffe oder Wech-<lb/> ſel/ ſondern Stuͤmpeleyen und Hoͤckereyen. Moͤchte aber einer ſa-<lb/> gen und einwenden/ bey ſolcher Gelegenheit fallen einige mehr Nuͤtz-<lb/> lichkeiten den <hi rendition="#aq">Trasſirer</hi> vor/ und daß er vor Schaden ſich deſto beſſer<lb/> huͤten kan/ iſt war/ allein des <hi rendition="#aq">Trasſir</hi>e<hi rendition="#aq">rs Intereſſe</hi> muß des <hi rendition="#aq">Remi</hi>t-<lb/><hi rendition="#aq">tente</hi>n und <hi rendition="#aq">Indoſſanten</hi> auch <hi rendition="#aq">Præſentanten</hi> nicht vorgehen/ dann ied-<lb/> weder verlanget ohne Schaden zu ſeyn/ und gute Richtigkeit in al-<lb/> len Dingen.</p><lb/> <note place="left">4.<lb/> 254. maͤckler</note> <p>Die Maͤckler bey Wechſel ſchlieſſen muͤſten auch dahin gehal-<lb/> ten werden/ daß ſie bey Uberbringung der <hi rendition="#aq">Notitia</hi> an deme/ ſo den<lb/> Wechſelbrieff <hi rendition="#aq">fourni</hi>ren ſoll auch <hi rendition="#aq">Asſignationes</hi> von den <hi rendition="#aq">Remitten-</hi><lb/> ten braͤchten/ bey weme die <hi rendition="#aq">Valuta</hi> zu empfangen ſtuͤnde/ oder ver-<lb/> meldeten ob ſolche <hi rendition="#aq">per Caſſa</hi> zuerheben/ oder Anweiſung an dem <hi rendition="#aq">Ban-<lb/> co</hi> wo ein <hi rendition="#aq">Banco</hi> waͤre/ ſolte ein guter Gebrauch und den Kauffleuten<lb/> ſehr beqvem ſeyn.</p><lb/> <note place="left">255. <hi rendition="#aq">præcau-<lb/> tion per fin-<lb/> ta</hi></note> <p>Jrmenſeil zu Hamburg ſtehet in Sorgen wegen ſeines <hi rendition="#aq">Corre-<lb/> ſponden</hi>ten <hi rendition="#aq">Marcello</hi> zu Amſterdam/ ſchreibt alſo nacher Nuͤrnberg<lb/> an <hi rendition="#aq">Hyacinto,</hi> er ſolle <hi rendition="#aq">per finta</hi> auff <hi rendition="#aq">Marcello</hi> nacher Amſterdam<lb/> 1000. Reichsthaler <hi rendition="#aq">trasſi</hi>ren/ und Jrmenſeil <hi rendition="#aq">ordonnirt</hi> an <hi rendition="#aq">Marcello,</hi><lb/> er ſolle des <hi rendition="#aq">Hyacinto Tratta recapiti</hi>ren/ das iſt zahlen/ und ſich wie-<lb/> der auff <hi rendition="#aq">Horatio</hi> Franckfurter-Meß <hi rendition="#aq">vali</hi>ren; daß gehet an/ wie aber<lb/> des <hi rendition="#aq">Marcello</hi> von Amſterdam Wechſelbrief dem <hi rendition="#aq">Horatio</hi> zu Franck-<lb/> furt <hi rendition="#aq">præſenti</hi>ret wird/ will er ſolchen nicht <hi rendition="#aq">accepti</hi>ren/ mit Vor-<lb/> wand/ er habe keine Brieffe von Jrmenſeil/ darmit iſt Jrmenſeil<lb/> um ſo viel bey <hi rendition="#aq">Marcello</hi> heraus/ und in weniger Sorgen.</p><lb/> <note place="left">256. bey <hi rendition="#aq">fal-<lb/> liment</hi></note> <p>Wann <hi rendition="#aq">Nero</hi> des <hi rendition="#aq">Octavio Debitor</hi> auff <hi rendition="#aq">Publicum Trasſi</hi>ret/<lb/> und <hi rendition="#aq">Publicus</hi> iſt dem <hi rendition="#aq">Nero</hi> nichts ſchuldig/ ſondern zahlt die <hi rendition="#aq">Trat-<lb/> ta</hi> der Meinung ſich wiedrum zu <hi rendition="#aq">Vali</hi>ren wie ihme <hi rendition="#aq">Nero</hi> ge<hi rendition="#aq">ordon-<lb/> nirt</hi> hat: <hi rendition="#aq">Octavius</hi> aber ſo den Wechſelbrieff bekommen und ein <hi rendition="#aq">cas-<lb/> ſi</hi>ren laſſen/ zahlt ſich und <hi rendition="#aq">compenſirt</hi> dieſe Poſt ſo ihme <hi rendition="#aq">Nero</hi> ſchul-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dig</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0074]
n. p. gelten/ wann einer die Valuta in ſich ſelbſt contirt, da er nemlich
vor des einen Rechnung trasſirt, und vor eines andern Rechnung remit-
tirt? Solle ſich demnach bey alle Wechſel und Wechſelbrieffe verſte-
hen/ daß die e. n. n. p. gantz unguͤltig/ und wer einen Wechſelb. Stelle von
ſich gebe oder verſende/ verſtehe ſich/ daß die Valuta abgefuͤhret ſeontrirt
oder compenſirt ſey/ es erweiſe ſich dann aus den Correſpondens-
Brieffen einanders: Dann ſolche præciſitet muͤſten die Wechſel und
Wechſelbrieffe haben/ ſonſt ſeynds keine Wechſelbrieffe oder Wech-
ſel/ ſondern Stuͤmpeleyen und Hoͤckereyen. Moͤchte aber einer ſa-
gen und einwenden/ bey ſolcher Gelegenheit fallen einige mehr Nuͤtz-
lichkeiten den Trasſirer vor/ und daß er vor Schaden ſich deſto beſſer
huͤten kan/ iſt war/ allein des Trasſirers Intereſſe muß des Remit-
tenten und Indoſſanten auch Præſentanten nicht vorgehen/ dann ied-
weder verlanget ohne Schaden zu ſeyn/ und gute Richtigkeit in al-
len Dingen.
Die Maͤckler bey Wechſel ſchlieſſen muͤſten auch dahin gehal-
ten werden/ daß ſie bey Uberbringung der Notitia an deme/ ſo den
Wechſelbrieff fourniren ſoll auch Asſignationes von den Remitten-
ten braͤchten/ bey weme die Valuta zu empfangen ſtuͤnde/ oder ver-
meldeten ob ſolche per Caſſa zuerheben/ oder Anweiſung an dem Ban-
co wo ein Banco waͤre/ ſolte ein guter Gebrauch und den Kauffleuten
ſehr beqvem ſeyn.
Jrmenſeil zu Hamburg ſtehet in Sorgen wegen ſeines Corre-
ſpondenten Marcello zu Amſterdam/ ſchreibt alſo nacher Nuͤrnberg
an Hyacinto, er ſolle per finta auff Marcello nacher Amſterdam
1000. Reichsthaler trasſiren/ und Jrmenſeil ordonnirt an Marcello,
er ſolle des Hyacinto Tratta recapitiren/ das iſt zahlen/ und ſich wie-
der auff Horatio Franckfurter-Meß valiren; daß gehet an/ wie aber
des Marcello von Amſterdam Wechſelbrief dem Horatio zu Franck-
furt præſentiret wird/ will er ſolchen nicht acceptiren/ mit Vor-
wand/ er habe keine Brieffe von Jrmenſeil/ darmit iſt Jrmenſeil
um ſo viel bey Marcello heraus/ und in weniger Sorgen.
Wann Nero des Octavio Debitor auff Publicum Trasſiret/
und Publicus iſt dem Nero nichts ſchuldig/ ſondern zahlt die Trat-
ta der Meinung ſich wiedrum zu Valiren wie ihme Nero geordon-
nirt hat: Octavius aber ſo den Wechſelbrieff bekommen und ein cas-
ſiren laſſen/ zahlt ſich und compenſirt dieſe Poſt ſo ihme Nero ſchul-
dig
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/74 |
Zitationshilfe: | Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/74>, abgerufen am 16.02.2025. |