Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite

vor den Wechselbrieffe zahlen/ erhält aber doch bey der Obrigkeit/206. Cauti-
on.

daß Lapilli den Arnold anderwärtige Versicherung thun müste: hät-
te Lapilli nicht erwiesen/ daß die remessa andre Leute anginge/ wä-
re Arnold wohl binnen Best geblieben.

Bey Wechselbrieff haben wohl war zunehmen so wohl der Stel-107. binnen
best.

ler des Wechselbrieffs oder Trassirer als auch der Empfanger desselben208. Wech-
selbrieff ob
unmangel-
bahr.

oder remittens/ ob auch alle Umstände darum/ Sicht/ Summa und
Personen gebührend accordiren/ Item die Unterschrifft/ u. Auffschrifft/
ob darinnen kein Jrrthum oder Mangel sich ereigne/ wie erwehnet.

Die Meß-Conto, daß ist ein gedruckter Zettel des Cours der209. Meß-
Conto was
es sey.

Wechsel die Meß über/ wird in Botzner Marck und Franckfurter
Meß gestelt wie bekant/ darmit aber ieden das seinige oder sein
Recht geschehen möge/ fügte sich nicht übel/ daß wann Gewechselt
worden zu 101. 1001/2. 1003/4. 1001/4. 100. so summirn man diese
Preisen alle 5. Zusammen/ das thun 5021/2/ und theile damit 5/ so
komt 1001/2/ und dergestalt könte der Conto gesteltwerden/ und in
der equität bestehen/ gleicher weise per andre Orte mehr nach ad-
venant
der Preisen.

Dem realen/ noch ricors Wechsel praejudicirt an seiner di-210. Com-
pen sation.

gnität Richtigkeit und Entschafft nichts/ ob er gleich nicht mit paaren
Gelde sondern mit Gegenschuld zahlt wird/ wie dann gewisse Schuld
so/ gut ist als paar Geldsonderlich in Banco zu Amsterdam Vene-
dig Hamburg etc. wann ich Vergnügung erlange/ und eine
Schuld einbringe/ auch eine Schuld zahle/ nur mit ein paar Zeil
Schreibens ohne die Mühe zu haben ein und anders in Geld zu zehlen/
ist es ja eben so gute Zahlung/ als wann mit würcklichen paaren
Gelde zahle und bezahlt würde/ dann es laufft hierinnen beyder Theile
consens Wille und Meinung zusammen.

Einige stellen zu Ende der Wechselbrieffe/ und setzet a Conto O. N.211. accept.
das seynd die ersten Buchstaben des Nahmens/ vor wessen Rech-
nung die Tratta beschicht/ dann durch den acceptanten anzutreiben/
da er wegen acceptation keine difficultät mache/ sondern so ferne
er von solchen Ordre oder provision hat/ es auch annehmen und zah-
len müste ohne Ausstell oder exception.

Figi remettirt an Corrinto, verändert aber um Ursach wlllen
die remessa an Corrinto und dirigirt die remessa an einen andern/ ehe
der acceptante bezahlt/ so müste acceptant wegen seiner gethanen

Acce-
G

vor den Wechſelbrieffe zahlen/ erhaͤlt aber doch bey der Obrigkeit/206. Cauti-
on.

daß Lapilli den Arnold anderwaͤrtige Verſicherung thun muͤſte: haͤt-
te Lapilli nicht erwieſen/ daß die remeſſa andre Leute anginge/ waͤ-
re Arnold wohl binnen Beſt geblieben.

Bey Wechſelbrieff haben wohl war zunehmen ſo wohl der Stel-107. binnen
beſt.

ler des Wechſelbrieffs oder Traſſirer als auch der Empfanger deſſelbẽ208. Wech-
ſelbrieff ob
unmangel-
bahr.

oder remittens/ ob auch alle Umſtaͤnde darum/ Sicht/ Summa und
Perſonen gebuͤhrend accordiren/ Item die Unterſchrifft/ u. Auffſchrifft/
ob darinnen kein Jrrthum oder Mangel ſich ereigne/ wie erwehnet.

Die Meß-Conto, daß iſt ein gedruckter Zettel des Cours der209. Meß-
Conto was
es ſey.

Wechſel die Meß uͤber/ wird in Botzner Marck und Franckfurter
Meß geſtelt wie bekant/ darmit aber ieden das ſeinige oder ſein
Recht geſchehen moͤge/ fuͤgte ſich nicht uͤbel/ daß wann Gewechſelt
worden zu 101. 100½. 100¾. 100¼. 100. ſo ſummirn man dieſe
Preiſen alle 5. Zuſammen/ das thun 502½/ und theile damit 5/ ſo
komt 100½/ und dergeſtalt koͤnte der Conto geſteltwerden/ und in
der equitaͤt beſtehen/ gleicher weiſe per andre Orte mehr nach ad-
venant
der Preiſen.

Dem realen/ noch ricors Wechſel præjudicirt an ſeiner di-210. Com-
pen ſation.

gnitaͤt Richtigkeit und Entſchafft nichts/ ob er gleich nicht mit paaren
Gelde ſondern mit Gegenſchuld zahlt wird/ wie dann gewiſſe Schuld
ſo/ gut iſt als paar Geldſonderlich in Banco zu Amſterdam Vene-
dig Hamburg ꝛc. wann ich Vergnuͤgung erlange/ und eine
Schuld einbringe/ auch eine Schuld zahle/ nur mit ein paar Zeil
Schꝛeibens ohne die Muͤhe zu haben ein und anders in Geld zu zehlen/
iſt es ja eben ſo gute Zahlung/ als wann mit wuͤrcklichen paaren
Gelde zahle und bezahlt wuͤrde/ dann es laufft hierinnen beyder Theile
conſens Wille und Meinung zuſammen.

Einige ſtellen zu Ende der Wechſelbrieffe/ uñ ſetzet a Conto O. N.211. accept.
das ſeynd die erſten Buchſtaben des Nahmens/ vor weſſen Rech-
nung die Tratta beſchicht/ dann durch den acceptanten anzutreiben/
da er wegen acceptation keine difficultaͤt mache/ ſondern ſo ferne
er von ſolchen Ordre oder proviſion hat/ es auch annehmen und zah-
len muͤſte ohne Ausſtell oder exception.

Figi remettirt an Corrinto, veraͤndert aber um Urſach wlllen
die remeſſa an Corrinto und dirigirt die remeſſa an einen andern/ ehe
der acceptante bezahlt/ ſo muͤſte acceptant wegen ſeiner gethanen

Acce-
G
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0061" n="49"/>
vor den Wech&#x017F;elbrieffe zahlen/ erha&#x0364;lt aber doch bey der Obrigkeit/<note place="right">206. <hi rendition="#aq">Cauti-<lb/>
on.</hi></note><lb/>
daß <hi rendition="#aq">Lapilli</hi> den <hi rendition="#aq">Arnold</hi> anderwa&#x0364;rtige Ver&#x017F;icherung thun mu&#x0364;&#x017F;te: ha&#x0364;t-<lb/>
te <hi rendition="#aq">Lapilli</hi> nicht erwie&#x017F;en/ daß die <hi rendition="#aq">reme&#x017F;&#x017F;a</hi> andre Leute anginge/ wa&#x0364;-<lb/>
re Arnold wohl binnen Be&#x017F;t geblieben.</p><lb/>
        <p>Bey Wech&#x017F;elbrieff haben wohl war zunehmen &#x017F;o wohl der Stel-<note place="right">107. binnen<lb/>
be&#x017F;t.</note><lb/>
ler des Wech&#x017F;elbrieffs oder <hi rendition="#aq">Tra&#x017F;&#x017F;i</hi>rer als auch der Empfanger de&#x017F;&#x017F;elbe&#x0303;<note place="right">208. Wech-<lb/>
&#x017F;elbrieff ob<lb/>
unmangel-<lb/>
bahr.</note><lb/>
oder <hi rendition="#aq">remit</hi>tens/ ob auch alle Um&#x017F;ta&#x0364;nde darum/ Sicht/ Summa und<lb/>
Per&#x017F;onen gebu&#x0364;hrend <hi rendition="#aq">accordi</hi>ren/ <hi rendition="#aq">Item</hi> die Unter&#x017F;chrifft/ u. Auff&#x017F;chrifft/<lb/>
ob darinnen kein Jrrthum oder Mangel &#x017F;ich ereigne/ wie erwehnet.</p><lb/>
        <p>Die Meß-<hi rendition="#aq">Conto,</hi> daß i&#x017F;t ein gedruckter Zettel des <hi rendition="#aq">Cours</hi> der<note place="right">209. Meß-<lb/><hi rendition="#aq">Conto</hi> was<lb/>
es &#x017F;ey.</note><lb/>
Wech&#x017F;el die Meß u&#x0364;ber/ wird in Botzner Marck und Franckfurter<lb/>
Meß ge&#x017F;telt wie bekant/ darmit aber ieden das &#x017F;einige oder &#x017F;ein<lb/>
Recht ge&#x017F;chehen mo&#x0364;ge/ fu&#x0364;gte &#x017F;ich nicht u&#x0364;bel/ daß wann Gewech&#x017F;elt<lb/>
worden zu 101. 100½. 100¾. 100¼. 100. &#x017F;o &#x017F;ummirn man die&#x017F;e<lb/>
Prei&#x017F;en alle 5. Zu&#x017F;ammen/ das thun 502½/ und theile damit 5/ &#x017F;o<lb/>
komt 100½/ und derge&#x017F;talt ko&#x0364;nte der <hi rendition="#aq">Conto</hi> ge&#x017F;teltwerden/ und in<lb/>
der <hi rendition="#aq">equit</hi>a&#x0364;t be&#x017F;tehen/ gleicher wei&#x017F;e <hi rendition="#aq">per</hi> andre Orte mehr nach <hi rendition="#aq">ad-<lb/>
venant</hi> der Prei&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>Dem <hi rendition="#aq">real</hi>en/ noch <hi rendition="#aq">ricors</hi> Wech&#x017F;el <hi rendition="#aq">præjudici</hi>rt an &#x017F;einer <hi rendition="#aq">di-</hi><note place="right">210. <hi rendition="#aq">Com-<lb/>
pen &#x017F;ation.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">gni</hi>ta&#x0364;t Richtigkeit und Ent&#x017F;chafft nichts/ ob er gleich nicht mit paaren<lb/>
Gelde &#x017F;ondern mit Gegen&#x017F;chuld zahlt wird/ wie dann gewi&#x017F;&#x017F;e Schuld<lb/>
&#x017F;o/ gut i&#x017F;t als paar Geld&#x017F;onderlich in <hi rendition="#aq">Banco</hi> zu <hi rendition="#aq">Am&#x017F;terdam</hi> Vene-<lb/>
dig Hamburg &#xA75B;c. wann ich Vergnu&#x0364;gung erlange/ und eine<lb/>
Schuld einbringe/ auch eine Schuld zahle/ nur mit ein paar Zeil<lb/>
Sch&#xA75B;eibens ohne die Mu&#x0364;he zu haben ein und anders in Geld zu zehlen/<lb/>
i&#x017F;t es ja eben &#x017F;o gute Zahlung/ als wann mit wu&#x0364;rcklichen paaren<lb/>
Gelde zahle und bezahlt wu&#x0364;rde/ dann es laufft hierinnen beyder Theile<lb/><hi rendition="#aq">con&#x017F;ens</hi> Wille und Meinung zu&#x017F;ammen.</p><lb/>
        <p>Einige &#x017F;tellen zu Ende der Wech&#x017F;elbrieffe/ un&#x0303; &#x017F;etzet <hi rendition="#aq">a Conto O. N.</hi><note place="right">211. <hi rendition="#aq">accept.</hi></note><lb/>
das &#x017F;eynd die er&#x017F;ten Buch&#x017F;taben des Nahmens/ vor we&#x017F;&#x017F;en Rech-<lb/>
nung die Tratta be&#x017F;chicht/ dann durch den <hi rendition="#aq">acceptan</hi>ten anzu<hi rendition="#aq">t</hi>reiben/<lb/>
da er wegen <hi rendition="#aq">acceptation</hi> keine <hi rendition="#aq">difficul</hi>ta&#x0364;t mache/ &#x017F;ondern &#x017F;o ferne<lb/>
er von &#x017F;olchen Ordre oder <hi rendition="#aq">provi&#x017F;ion</hi> hat/ es auch annehmen und zah-<lb/>
len mu&#x0364;&#x017F;te ohne Aus&#x017F;tell oder <hi rendition="#aq">exception.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">Figi remettirt</hi> an <hi rendition="#aq">Corrinto,</hi> vera&#x0364;ndert aber um Ur&#x017F;ach wlllen<lb/>
die <hi rendition="#aq">reme&#x017F;&#x017F;a</hi> an <hi rendition="#aq">Corrinto</hi> und <hi rendition="#aq">dirigi</hi>rt die <hi rendition="#aq">reme&#x017F;&#x017F;a</hi> an einen andern/ ehe<lb/>
der <hi rendition="#aq">acceptan</hi>te bezahlt/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;te <hi rendition="#aq">acceptan</hi>t wegen &#x017F;einer gethanen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Acce-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0061] vor den Wechſelbrieffe zahlen/ erhaͤlt aber doch bey der Obrigkeit/ daß Lapilli den Arnold anderwaͤrtige Verſicherung thun muͤſte: haͤt- te Lapilli nicht erwieſen/ daß die remeſſa andre Leute anginge/ waͤ- re Arnold wohl binnen Beſt geblieben. 206. Cauti- on. Bey Wechſelbrieff haben wohl war zunehmen ſo wohl der Stel- ler des Wechſelbrieffs oder Traſſirer als auch der Empfanger deſſelbẽ oder remittens/ ob auch alle Umſtaͤnde darum/ Sicht/ Summa und Perſonen gebuͤhrend accordiren/ Item die Unterſchrifft/ u. Auffſchrifft/ ob darinnen kein Jrrthum oder Mangel ſich ereigne/ wie erwehnet. 107. binnen beſt. 208. Wech- ſelbrieff ob unmangel- bahr. Die Meß-Conto, daß iſt ein gedruckter Zettel des Cours der Wechſel die Meß uͤber/ wird in Botzner Marck und Franckfurter Meß geſtelt wie bekant/ darmit aber ieden das ſeinige oder ſein Recht geſchehen moͤge/ fuͤgte ſich nicht uͤbel/ daß wann Gewechſelt worden zu 101. 100½. 100¾. 100¼. 100. ſo ſummirn man dieſe Preiſen alle 5. Zuſammen/ das thun 502½/ und theile damit 5/ ſo komt 100½/ und dergeſtalt koͤnte der Conto geſteltwerden/ und in der equitaͤt beſtehen/ gleicher weiſe per andre Orte mehr nach ad- venant der Preiſen. 209. Meß- Conto was es ſey. Dem realen/ noch ricors Wechſel præjudicirt an ſeiner di- gnitaͤt Richtigkeit und Entſchafft nichts/ ob er gleich nicht mit paaren Gelde ſondern mit Gegenſchuld zahlt wird/ wie dann gewiſſe Schuld ſo/ gut iſt als paar Geldſonderlich in Banco zu Amſterdam Vene- dig Hamburg ꝛc. wann ich Vergnuͤgung erlange/ und eine Schuld einbringe/ auch eine Schuld zahle/ nur mit ein paar Zeil Schꝛeibens ohne die Muͤhe zu haben ein und anders in Geld zu zehlen/ iſt es ja eben ſo gute Zahlung/ als wann mit wuͤrcklichen paaren Gelde zahle und bezahlt wuͤrde/ dann es laufft hierinnen beyder Theile conſens Wille und Meinung zuſammen. 210. Com- pen ſation. Einige ſtellen zu Ende der Wechſelbrieffe/ uñ ſetzet a Conto O. N. das ſeynd die erſten Buchſtaben des Nahmens/ vor weſſen Rech- nung die Tratta beſchicht/ dann durch den acceptanten anzutreiben/ da er wegen acceptation keine difficultaͤt mache/ ſondern ſo ferne er von ſolchen Ordre oder proviſion hat/ es auch annehmen und zah- len muͤſte ohne Ausſtell oder exception. 211. accept. Figi remettirt an Corrinto, veraͤndert aber um Urſach wlllen die remeſſa an Corrinto und dirigirt die remeſſa an einen andern/ ehe der acceptante bezahlt/ ſo muͤſte acceptant wegen ſeiner gethanen Acce- G

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/61
Zitationshilfe: Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/61>, abgerufen am 01.05.2024.