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Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.

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können. Geld verführen müsse herbiglich verboten werden/ abson-
derlich in die gröbere Sorten/ und fremde kleine Sorten gantz nicht
geduldet/ dann wann dieses einmal ins Land gepracticiret und unter
die Leute gebracht/ kann manns ohne Schaden der Unterthanen nicht
wohl wieder loß werden/ wie wenig oder wie viel auch die Quanti-
tät sich verhalten mag so eingeschlichen ist/ mann hernacher verbieten
wolte so schadets/ und der Regent ists nichts gebessert/ des Regen-
ten des Landes sein Gepreg muß allein gültig seyn im Lande/ und die
Unterthanen dessen bekundigt werden durch öffentliche Plackat. Wann
eingeschlichen fremde Geld verboten wird/ so kans zwar den Müntz-
stand in etwas Nutzen geben/ wann befohlen wird es dahin zu lieffern
und nicht zu verführen/ schadet aber den Unterthanen die es haben
und also einbringen müssen.

Wegen der halben Gulden auch gantze Gulden und Thaler
kann mann mit benachbarte Potenzen zwischen welcher Lande die gemein-
ste Handlung und Verkehr in gleichen Valor stehen/ dennoch gebie-
ten daß in Zahlung allezeit der Einheimischen 2. Drittel der Fremden
aber wormit man concordiret nur 1. Drittel oder gar nur 1. Viertel
genommen werden möge/ wolten aber die Kaussleute unter einander
sich um die Zahlung vereinigen oder vergleichen mögen sie wohl thun/
aber zu sehen wann sie die fremden Sorten so nicht besser als die ein-
heimischen verführen wollen/ daß sie darunter keine einheimische mi-
schen/ noch auch solche Sorten welche besser seynd als die einheimi-
sche. Das beste wäre gar nicht zu erstatten das Gelder verführet wer-
den mögen oder doch höchst 100. Reichsthaler vor die kleinen Krä-
mergen und minuterey Händlers/ doch in keiner Landmüntze sondern
fremden/ und diese müsten sie einwechseln und darzu Anleitung gege-
ben werden von Stadtknechte oder Handelsknechte.

Bey Zahlung der Obrigkeit Gefälle werden lauter grobe Sorten
erfordert/ als Thaler/ Gulden und halbe Gulden.

Bey gemeinen Zahlungen aber so die Summa auff 20. und mehr
Thaler belaufft müste das 1. viertel in 1. viertel Gulden/ 1. viertel in
doppel und enckeln Groschen 6. Pfenniger und restirend 1. viertel in
halben Gulden/ gantze Gulden und Reichsthaler abgeführet werden.

Jn Wechseln was über 100. Reichsthaler müste in lauter Thaler
Gulden/ halbe Gulden und viertel Guldem wenigst ieder Sorte das
quart abgeführet werden/ worunter auch fremde gleichhaltige oder
besser als die einheimische passiren möge.

Zum

koͤnnen. Geld verfuͤhren muͤſſe herbiglich verboten werden/ abſon-
derlich in die groͤbere Sorten/ und fremde kleine Sorten gantz nicht
geduldet/ dann wann dieſes einmal ins Land gepracticiret und unter
die Leute gebracht/ kann manns ohne Schaden der Unterthanen nicht
wohl wieder loß werden/ wie wenig oder wie viel auch die Quanti-
taͤt ſich verhalten mag ſo eingeſchlichen iſt/ mann hernacher verbieten
wolte ſo ſchadets/ und der Regent iſts nichts gebeſſert/ des Regen-
ten des Landes ſein Gepreg muß allein guͤltig ſeyn im Lande/ und die
Unterthanen deſſen bekundigt werden durch oͤffentliche Plackat. Wañ
eingeſchlichen fremde Geld verboten wird/ ſo kans zwar den Muͤntz-
ſtand in etwas Nutzen geben/ wann befohlen wird es dahin zu lieffern
und nicht zu verfuͤhren/ ſchadet aber den Unterthanen die es haben
und alſo einbringen muͤſſen.

Wegen der halben Gulden auch gantze Gulden und Thaler
kañ mañ mit benachbarte Potenzen zwiſchen welcher Lande die gemein-
ſte Handlung und Verkehr in gleichen Valor ſtehen/ dennoch gebie-
ten daß in Zahlung allezeit der Einheimiſchen 2. Drittel der Fremden
aber wormit man concordiret nur 1. Drittel oder gar nur 1. Viertel
genommen werden moͤge/ wolten aber die Kauſſleute unter einander
ſich um die Zahlung vereinigen oder vergleichen moͤgen ſie wohl thun/
aber zu ſehen wann ſie die fremden Sorten ſo nicht beſſer als die ein-
heimiſchen verfuͤhren wollen/ daß ſie darunter keine einheimiſche mi-
ſchen/ noch auch ſolche Sorten welche beſſer ſeynd als die einheimi-
ſche. Das beſte waͤre gar nicht zu erſtatten das Gelder verfuͤhret wer-
den moͤgen oder doch hoͤchſt 100. Reichsthaler vor die kleinen Kraͤ-
mergen und minuterey Haͤndlers/ doch in keiner Landmuͤntze ſondern
fremden/ und dieſe muͤſten ſie einwechſeln und darzu Anleitung gege-
ben werden von Stadtknechte oder Handelsknechte.

Bey Zahlung der Obrigkeit Gefaͤlle werden lauter grobe Sorten
erfordert/ als Thaler/ Gulden und halbe Gulden.

Bey gemeinen Zahlungen aber ſo die Summa auff 20. und mehr
Thaler belaufft muͤſte das 1. viertel in 1. viertel Gulden/ 1. viertel in
doppel und enckeln Groſchen 6. Pfenniger und reſtirend 1. viertel in
halben Gulden/ gantze Gulden und Reichsthaler abgefuͤhret werden.

Jn Wechſeln was uͤber 100. Reichsthaler muͤſte in lauter Thaler
Gulden/ halbe Gulden und viertel Guldem wenigſt ieder Sorte das
quart abgefuͤhret werden/ worunter auch fremde gleichhaltige oder
beſſer als die einheimiſche pasſiren moͤge.

Zum
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[119/0131] koͤnnen. Geld verfuͤhren muͤſſe herbiglich verboten werden/ abſon- derlich in die groͤbere Sorten/ und fremde kleine Sorten gantz nicht geduldet/ dann wann dieſes einmal ins Land gepracticiret und unter die Leute gebracht/ kann manns ohne Schaden der Unterthanen nicht wohl wieder loß werden/ wie wenig oder wie viel auch die Quanti- taͤt ſich verhalten mag ſo eingeſchlichen iſt/ mann hernacher verbieten wolte ſo ſchadets/ und der Regent iſts nichts gebeſſert/ des Regen- ten des Landes ſein Gepreg muß allein guͤltig ſeyn im Lande/ und die Unterthanen deſſen bekundigt werden durch oͤffentliche Plackat. Wañ eingeſchlichen fremde Geld verboten wird/ ſo kans zwar den Muͤntz- ſtand in etwas Nutzen geben/ wann befohlen wird es dahin zu lieffern und nicht zu verfuͤhren/ ſchadet aber den Unterthanen die es haben und alſo einbringen muͤſſen. Wegen der halben Gulden auch gantze Gulden und Thaler kañ mañ mit benachbarte Potenzen zwiſchen welcher Lande die gemein- ſte Handlung und Verkehr in gleichen Valor ſtehen/ dennoch gebie- ten daß in Zahlung allezeit der Einheimiſchen 2. Drittel der Fremden aber wormit man concordiret nur 1. Drittel oder gar nur 1. Viertel genommen werden moͤge/ wolten aber die Kauſſleute unter einander ſich um die Zahlung vereinigen oder vergleichen moͤgen ſie wohl thun/ aber zu ſehen wann ſie die fremden Sorten ſo nicht beſſer als die ein- heimiſchen verfuͤhren wollen/ daß ſie darunter keine einheimiſche mi- ſchen/ noch auch ſolche Sorten welche beſſer ſeynd als die einheimi- ſche. Das beſte waͤre gar nicht zu erſtatten das Gelder verfuͤhret wer- den moͤgen oder doch hoͤchſt 100. Reichsthaler vor die kleinen Kraͤ- mergen und minuterey Haͤndlers/ doch in keiner Landmuͤntze ſondern fremden/ und dieſe muͤſten ſie einwechſeln und darzu Anleitung gege- ben werden von Stadtknechte oder Handelsknechte. Bey Zahlung der Obrigkeit Gefaͤlle werden lauter grobe Sorten erfordert/ als Thaler/ Gulden und halbe Gulden. Bey gemeinen Zahlungen aber ſo die Summa auff 20. und mehr Thaler belaufft muͤſte das 1. viertel in 1. viertel Gulden/ 1. viertel in doppel und enckeln Groſchen 6. Pfenniger und reſtirend 1. viertel in halben Gulden/ gantze Gulden und Reichsthaler abgefuͤhret werden. Jn Wechſeln was uͤber 100. Reichsthaler muͤſte in lauter Thaler Gulden/ halbe Gulden und viertel Guldem wenigſt ieder Sorte das quart abgefuͤhret werden/ worunter auch fremde gleichhaltige oder beſſer als die einheimiſche pasſiren moͤge. Zum

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Zitationshilfe: Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/131>, abgerufen am 22.11.2024.