Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.gleichen sich bedienen und gebrauchen auch Kleidung darmit zu Ziera- Wann nun der Silber und Goldkauff von fremdes zum fabri- biglich P 3
gleichen ſich bedienen und gebrauchen auch Kleidung darmit zu Ziera- Wañ nun der Silber und Goldkauff von fremdes zum fabri- biglich P 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0129" n="117"/> gleichen ſich bedienen und gebrauchen auch Kleidung darmit zu Ziera-<lb/> then wohl bezahlen/ und nicht unterlaſſen zu kauffen/ da dann ied-<lb/> wedes Orts ein gewiſſer Halt an Feinde des Silbers und Goldes ſo<lb/> verarbeitet werden ſolle/ geſtellet wuͤrde/ und nach Gerade des koſten<lb/> der Preiß eingerichtet werden/ an bey aber zu <hi rendition="#aq">ponderi</hi>ren ſtuͤnde a<hi rendition="#aq">n</hi><lb/> welchen mehrer Arbeit auch etwa mehrer Gold beygekommen/ alſo<lb/> auch in Preiß hoͤher zu ſtellen ſtuͤnde. Bey ſo eingerichteter Sache<lb/> und <hi rendition="#aq">conſumo</hi> Silber nnd Goldes wuͤrden die Kauffleute ſchon meh-<lb/> rer Silber und Gold zufuͤhren und herbey bringen/ dañ durch Wech-<lb/> ſel ſie es ſchon einzurichten wiſſen/ und wie gemeldet ob ſchon das<lb/> fremde Gold und Silber hoͤher in Preiß kommet in Anſehung der<lb/> darauff ergehenden Unkoſten und Wechſel ꝛc. ſo wuͤrde es den Kauff-<lb/> leuten doch nicht beliegen bleiben/ ſondern <hi rendition="#aq">Conſumtion</hi> finden zu<lb/> obvermeldete <hi rendition="#aq">Manufactu</hi>ren/ dann diejenigen ſo dergleichen Gold-<lb/> und Silber-<hi rendition="#aq">Manufactu</hi>ren gebrauchen und zu erkauffen in Vermoͤ-<lb/> gen haben/ werdens wie erwehnet wegen hohen Preißes doch nicht<lb/> ungekaufft laſſen. Auch ſeynd die Silber und Goldene Geſchirr<lb/> beſſer weder die Porcellain/ welche ſehr theuer und verbrechlich/ und<lb/> die gebrochene Stuͤcker ſeynd ferner nicht mehr zu gebrauchen/ der ge-<lb/> meine Mann auch kan ſilber und golden Geſchirr auch Zierrathen<lb/> und Geſchmeide uͤberfluͤßig wohl entrathen.</p><lb/> <p>Wañ nun der Silber und Goldkauff von fremdes zum <hi rendition="#aq">fabri-<lb/> ci</hi>ren obvermeldeter maſſen eingerichtet/ ſo koͤnte das Bruch-Gold<lb/> und Silber wie erwehnet auff gewiſſen Preiß die Feinde eingerich-<lb/> tet und geordnet werden/ und deſſen niemands verſchmeltzen/ ob er<lb/> auch gleich zu eignen Gebrauch Geſchirr daraus wolte machen laſ-<lb/> ſen/ damit der Muͤntzſtand an Silber und Gold nicht verkuͤrtzt wer-<lb/> de/ und es verarbeiten koͤnne/ deme aus den Bergwercken gezoge-<lb/> nen Silber und Golde gleichbar/ gleichwie auch dieſes alle vermuͤntzt<lb/> werden muͤſte/ und ſonſt keines weges verarbeitet werden/ ingleichen<lb/> auch doͤrffte kein gemuͤntzt Geld eingeſchmeltzet werden/ geringer hal-<lb/> tiges daraus zn machen/ die neuen Gelder aber muͤſten in <hi rendition="#aq">Alloy</hi> und<lb/> Halt dermaſſen eingerichtet werden/ darmit in andre Lande nicht<lb/> verfuͤhret werden koͤnnen/ und etwa umgepreget werden/ die einkom-<lb/> mende fremde gute Sorten von Gelde auch alſo anrichten/ darmit<lb/> im Lande bleiben muͤſten/ und nicht verfuͤhret werden moͤgen. Alſo<lb/> daß das Verfuͤhren von Gelde und Bruchgold auch Bruchſilber her-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 3</fw><fw place="bottom" type="catch">biglich</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0129]
gleichen ſich bedienen und gebrauchen auch Kleidung darmit zu Ziera-
then wohl bezahlen/ und nicht unterlaſſen zu kauffen/ da dann ied-
wedes Orts ein gewiſſer Halt an Feinde des Silbers und Goldes ſo
verarbeitet werden ſolle/ geſtellet wuͤrde/ und nach Gerade des koſten
der Preiß eingerichtet werden/ an bey aber zu ponderiren ſtuͤnde an
welchen mehrer Arbeit auch etwa mehrer Gold beygekommen/ alſo
auch in Preiß hoͤher zu ſtellen ſtuͤnde. Bey ſo eingerichteter Sache
und conſumo Silber nnd Goldes wuͤrden die Kauffleute ſchon meh-
rer Silber und Gold zufuͤhren und herbey bringen/ dañ durch Wech-
ſel ſie es ſchon einzurichten wiſſen/ und wie gemeldet ob ſchon das
fremde Gold und Silber hoͤher in Preiß kommet in Anſehung der
darauff ergehenden Unkoſten und Wechſel ꝛc. ſo wuͤrde es den Kauff-
leuten doch nicht beliegen bleiben/ ſondern Conſumtion finden zu
obvermeldete Manufacturen/ dann diejenigen ſo dergleichen Gold-
und Silber-Manufacturen gebrauchen und zu erkauffen in Vermoͤ-
gen haben/ werdens wie erwehnet wegen hohen Preißes doch nicht
ungekaufft laſſen. Auch ſeynd die Silber und Goldene Geſchirr
beſſer weder die Porcellain/ welche ſehr theuer und verbrechlich/ und
die gebrochene Stuͤcker ſeynd ferner nicht mehr zu gebrauchen/ der ge-
meine Mann auch kan ſilber und golden Geſchirr auch Zierrathen
und Geſchmeide uͤberfluͤßig wohl entrathen.
Wañ nun der Silber und Goldkauff von fremdes zum fabri-
ciren obvermeldeter maſſen eingerichtet/ ſo koͤnte das Bruch-Gold
und Silber wie erwehnet auff gewiſſen Preiß die Feinde eingerich-
tet und geordnet werden/ und deſſen niemands verſchmeltzen/ ob er
auch gleich zu eignen Gebrauch Geſchirr daraus wolte machen laſ-
ſen/ damit der Muͤntzſtand an Silber und Gold nicht verkuͤrtzt wer-
de/ und es verarbeiten koͤnne/ deme aus den Bergwercken gezoge-
nen Silber und Golde gleichbar/ gleichwie auch dieſes alle vermuͤntzt
werden muͤſte/ und ſonſt keines weges verarbeitet werden/ ingleichen
auch doͤrffte kein gemuͤntzt Geld eingeſchmeltzet werden/ geringer hal-
tiges daraus zn machen/ die neuen Gelder aber muͤſten in Alloy und
Halt dermaſſen eingerichtet werden/ darmit in andre Lande nicht
verfuͤhret werden koͤnnen/ und etwa umgepreget werden/ die einkom-
mende fremde gute Sorten von Gelde auch alſo anrichten/ darmit
im Lande bleiben muͤſten/ und nicht verfuͤhret werden moͤgen. Alſo
daß das Verfuͤhren von Gelde und Bruchgold auch Bruchſilber her-
biglich
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Zitationshilfe: | Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/129>, abgerufen am 22.07.2024. |