Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.durch Armuthsnoth abgezwungen seyn/ un- (d) Von Gemeinschafft der Christengüter (c) Der eigenwillige Dünckelglaube 6. Wann
durch Armuthsnoth abgezwungen ſeyn/ un- (d) Von Gemeinſchafft der Chriſtenguͤter (c) Der eigenwillige Duͤnckelglaube 6. Wann
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durch Armuthsnoth abgezwungen ſeyn/ un-
nachgefraget/ ja wol/ mit Freuden und Gra-
tulation, q. re optimè geſtâ, hinnimmet.
(d) Von Gemeinſchafft der Chriſtenguͤter
(p. 42.) iſt die Materia juſt; die Form aber
muß pro ratione temporũ eingerichtet wer-
den. Neq; enim jam liceret, omnia vendere
& in commune conferre; ut cuivis patet.
Et Politiæ enim nervi inciderentur, & fa-
miliæ in fraudem legis, deſtruerentur, ac
cenſus intercideret. Mihi hoîc linea eſto
Luc. 3, 11. & 2. Cor. 3, 13. 14. 2. Cor. 9. tot.
Jch kan ohne Hertzensbraſt nit anſehen/ wie
die Haußarmen/ inſonderheit/ welche ſich deß
betlens ſchaͤmen/ ſo heimliche nothleiden! wie
aꝛme Waͤiſen/ deꝛen ich võ ſo ehꝛlichen Leuten
eine menge um mich habe/ ſo gaꝛ huͤlfloßſtehẽ.
(c) Der eigenwillige Duͤnckelglaube
(p. 49.) toͤdet viel 1000. Seelen. Und deſſen
Froſchſchwam̃en/ nemlich/ das opus opera-
tum, gibt dazu den meiſten vorſchub. Wo es
(ecce fraudẽ Satanę) der eingeſeſſene Wahn
dahin gebracht/ dz die Unberichteten zum gꝛoſ-
ſentheil/ z. e. das veꝛmeynete Abendmal/ Abſo-
lution/ ꝛc. wie einen ſelbſtſpinnen den wurten/
ehe von einer mißglaubigen Hand nehmen/
ehe ſie deß euſſerlichen wercks entſtehn ſolten.
6. Wann
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