Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.der sich dieser gelegenheit bey künfftigen fäl- So nun die Collegae zu ihrem eigenen vor-
der ſich dieſer gelegenheit bey kuͤnfftigen faͤl- So nun die Collegæ zu ihrem eigenen vor-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0286" n="260"/> der ſich dieſer gelegenheit bey kuͤnfftigen faͤl-<lb/> len zu deß Naͤchſten aͤuſſerſten Schaden be-<lb/> dienen kan; Es waͤre dann/ daß durch lange<lb/> und verſicherte wolgemeynte <hi rendition="#aq">Converſation</hi><lb/> man ein tieffgegruͤndete Gottſeligkeit geſpuͤ-<lb/> ret/ und dero krafft in ſo gering als wichtigen<lb/> ſachen an denenſelben <hi rendition="#aq">experimentirt</hi> haͤtte.<lb/> Dann ſo hat einige die noth gelehret in der<lb/> frembde die Freunde zu prüffen/ ob ſie treu<lb/> und verſch wiegen ſind/ daß ſie erſtlich ge-<lb/> ringe ſachen/ als ſonderliche Heimlichkei-<lb/> ten ihnen vertrauet/ folgends ſolche anligen<lb/> ſo keiner groſſen wichtigkeit geweſen eroͤffnet/<lb/> wol einige <hi rendition="#aq">Caſus</hi> verdeckt/ <hi rendition="#aq">proponi</hi>ret/<lb/> und wo alles verwahrer blieben/ ſich erſt<lb/> hertzlich herauß gelaſſen/ und innigliche<lb/> freundſchafft gepflogen/ darauß dann die<lb/> ſuͤſſeſte vergnuͤgung beyderſeits entſprun-<lb/> gen/ welche niemand von ihnen hat nehmen<lb/> koͤnnen.</p><lb/> <p>So nun die <hi rendition="#aq">Collegæ</hi> zu ihrem eigenen<lb/> beſten in dem Chriſtenthumb durch ſolche<lb/> handleitung gewachſen/ waͤre freylich fer-<lb/> ner nuͤtzlich/ daß die Herren <hi rendition="#aq">Profeſſores</hi><lb/> ihnen auch anlaß geben/ wie ſie kuͤnfftig<lb/> andere erbauen/ und ihrem Ampt wuͤrdig<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vor-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0286]
der ſich dieſer gelegenheit bey kuͤnfftigen faͤl-
len zu deß Naͤchſten aͤuſſerſten Schaden be-
dienen kan; Es waͤre dann/ daß durch lange
und verſicherte wolgemeynte Converſation
man ein tieffgegruͤndete Gottſeligkeit geſpuͤ-
ret/ und dero krafft in ſo gering als wichtigen
ſachen an denenſelben experimentirt haͤtte.
Dann ſo hat einige die noth gelehret in der
frembde die Freunde zu prüffen/ ob ſie treu
und verſch wiegen ſind/ daß ſie erſtlich ge-
ringe ſachen/ als ſonderliche Heimlichkei-
ten ihnen vertrauet/ folgends ſolche anligen
ſo keiner groſſen wichtigkeit geweſen eroͤffnet/
wol einige Caſus verdeckt/ proponiret/
und wo alles verwahrer blieben/ ſich erſt
hertzlich herauß gelaſſen/ und innigliche
freundſchafft gepflogen/ darauß dann die
ſuͤſſeſte vergnuͤgung beyderſeits entſprun-
gen/ welche niemand von ihnen hat nehmen
koͤnnen.
So nun die Collegæ zu ihrem eigenen
beſten in dem Chriſtenthumb durch ſolche
handleitung gewachſen/ waͤre freylich fer-
ner nuͤtzlich/ daß die Herren Profeſſores
ihnen auch anlaß geben/ wie ſie kuͤnfftig
andere erbauen/ und ihrem Ampt wuͤrdig
vor-
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