Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.sich vor unrecht hüten können/ ein wol- Jch gebe meine unmaß gebliche Gedan- Diese
ſich vor unrecht huͤten koͤnnen/ ein wol- Jch gebe meine unmaß gebliche Gedan- Dieſe
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ſich vor unrecht huͤten koͤnnen/ ein wol-
eingerichtetes Chriſten-Model durch den
Druck bekannt gemacht wuͤrde/ damit doch
die bedrohete Zerſtoͤrung ihres Hauſes
moͤge abgewendet/ und der erworbene Se-
gen biß auffs dritte und vierdte Glied ge-
bracht werden. Es wird pag. 42. deß all-
gemeinen ſatzes gedacht/ den Naͤchſten
zu lieben als ſich ſelbſt/ welchen Kauffleute
in ihrem Handel und Wandel behertzigen
ſollen. Jſt wol geredet. Wie aber die
krafft deſſelben von den wenigſten erwo-
gen/ auch nicht allen verſtanden wird/
als waͤre gut geweſen/ wann dieſelbe gleich
daſelbſt erklaͤret/ und allen gezeiget waͤre
worden/ wie fern ſich die abſicht eige-
ner Erhaltung/ und Erwerbung
der Nothhdurfft erſtrecke? Und wie
ſie neben der Liebe deß Naͤchſten beſtehen
moͤge.
Jch gebe meine unmaß gebliche Gedan-
cken daruͤber. Der Menſch iſt von GOtt
zur arbeit geſetzet/ im Schweiß ſeines An-
geſichts ſein Brodt zu ſuchen. Arbeit und
muͤhe iſt das jenige/ durch welches derſelbe
ſeine nahrung ſuchen und erwerben mag.
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/217>, abgerufen am 16.07.2024. |