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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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hat/ er achtet aber solchen nicht/ sondern
aus trägheit oder furcht bleibet er davon
zurück: es geschiehet aber daß nach der zeit
solcher trieb sich noch mahl infindet/ und
ob wol die vorigen hindernissen an sich
selbs noch vor augen ligen überwindet er
dannoch dieselbe/ und hat der mensch kelne
ruhe/ bis er demselben folget/ hingegen wird
das hertz mehr und mehr überzeuget von der
sachen nothwendigkeit/ auch zu dem ver-
trauen auf GOttes beystand/ dadurch was
im wege stehet/ überwunden werde werden/
mehr gelencket. Da ist nun nicht nur zu er-
kennen/ daß die vorige unterlassung und
trägheit sündlich gewesen/ sondern es ist die
nochmalige antreibung von Gott herkom-
mend eine sonderliche anzeigung wie Gött-
liche gnade noch kräfftig über dem menschen
halte; daß aber sie endlich die vorige hin-
dernissen/ die ihm zum andern mahl zu
starck gewesen/ überwindet/ ist ein kennzei-
chen/ daß solches werck aus einem mehrern
maß der gnade/ damit uns der HErr be-
seeliget herkomme.

§. 15.

Mit den vorigen kennzeichen kömmt
auch dieses überein/ welches von dem in-
nerlichen kampff
her genommen wird.

Nem-
B 5

hat/ er achtet aber ſolchen nicht/ ſondern
aus trägheit oder furcht bleibet er davon
zurück: es geſchiehet aber daß nach der zeit
ſolcher trieb ſich noch mahl infindet/ und
ob wol die vorigen hinderniſſen an ſich
ſelbs noch vor augen ligen überwindet er
dannoch dieſelbe/ und hat der menſch kelne
ruhe/ bis er demſelben folget/ hingegen wird
das hertz mehr und mehr überzeuget von der
ſachen nothwendigkeit/ auch zu dem ver-
trauen auf GOttes beyſtand/ dadurch was
im wege ſtehet/ überwunden werde werden/
mehr gelencket. Da iſt nun nicht nur zu er-
kennen/ daß die vorige unterlaſſung und
traͤgheit ſündlich geweſen/ ſondern es iſt die
nochmalige antreibung von Gott herkom-
mend eine ſonderliche anzeigung wie Goͤtt-
liche gnade noch kraͤfftig über dem menſchen
halte; daß aber ſie endlich die vorige hin-
derniſſen/ die ihm zum andern mahl zu
ſtarck geweſen/ überwindet/ iſt ein kennzei-
chen/ daß ſolches werck aus einem mehrern
maß der gnade/ damit uns der HErr be-
ſeeliget herkomme.

§. 15.

Mit den vorigen kennzeichen koͤm̃t
auch dieſes überein/ welches von dem in-
nerlichen kampff
her genommen wird.

Nem-
B 5
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[33/0095] hat/ er achtet aber ſolchen nicht/ ſondern aus trägheit oder furcht bleibet er davon zurück: es geſchiehet aber daß nach der zeit ſolcher trieb ſich noch mahl infindet/ und ob wol die vorigen hinderniſſen an ſich ſelbs noch vor augen ligen überwindet er dannoch dieſelbe/ und hat der menſch kelne ruhe/ bis er demſelben folget/ hingegen wird das hertz mehr und mehr überzeuget von der ſachen nothwendigkeit/ auch zu dem ver- trauen auf GOttes beyſtand/ dadurch was im wege ſtehet/ überwunden werde werden/ mehr gelencket. Da iſt nun nicht nur zu er- kennen/ daß die vorige unterlaſſung und traͤgheit ſündlich geweſen/ ſondern es iſt die nochmalige antreibung von Gott herkom- mend eine ſonderliche anzeigung wie Goͤtt- liche gnade noch kraͤfftig über dem menſchen halte; daß aber ſie endlich die vorige hin- derniſſen/ die ihm zum andern mahl zu ſtarck geweſen/ überwindet/ iſt ein kennzei- chen/ daß ſolches werck aus einem mehrern maß der gnade/ damit uns der HErr be- ſeeliget herkomme. §. 15. Mit den vorigen kennzeichen koͤm̃t auch dieſes überein/ welches von dem in- nerlichen kampff her genommen wird. Nem- B 5

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/95>, abgerufen am 25.11.2024.