Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.müssen/ welches die Göttliche gebote/ als nige
müſſen/ welches die Goͤttliche gebote/ als nige
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müſſen/ welches die Goͤttliche gebote/ als
denſelben gleich geſinnet/ oder doch etwas in
ſich ihnen gleich geſinntes habende/ liebet/
und ſie gern alle erfüllen wolte. Hingegen
moͤchte ein werck ſo gut gemeynet/ und an-
daͤchtig vorgenommen ſeyn/ als es wolte/
wo es Goͤttlichem Wort entgegen iſt/ und
in eine ſache beſtehet/ welche weder ins ge-
mein noch abſonderlich von Gott geboten
waͤre/ ſo vielmehr/ wenn es deutlich verbo-
ten ſtehet/ ſo kan es nicht vor ein werck
der gnade oder des Geiſtes gehalten wer-
den/ ſondern hat ſeinen urſprung auß der
verderbten natur. Daher alle die jenige
Gottesdienſte/ welche auſſer Goͤttlicher ein-
ſetzung und offenbarung von menſchen er-
funden/ und mit ſorgfalt von einigen getrie-
ben werden/ ob ſie auch und ihr hertz ſo
heiſſeꝛ andacht ſind/ wie ein back ofen/
Hoſ. 7/ 6. 7. ſind dennoch wercke des flei-
ſches und der natur/ nach ihrem eigenen ſiñ/
und verderbter vernunfft. Es heiſſet da-
von Matth. 15/ 9. Vergeblich dienen ſie
mir/ dieweil ſie lehren ſolche lehre/ die
nichts denn menſchen-gebot ſind.
Weswegen wir die andacht ſolcher irren-
den und verführten leute/ ſonderlich/ wo ei-
nige
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