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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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und unter ihrem leiden preise/ wenn sie da
wahrhafftig sagen kan/ sie wolle lieber unter
dem leyden länger aushalten/ als nur in et-
was davon zurück bleiben/ was ihrem lieben
Vater am angenehmsten an ihr wäre: daß
sie deswegen von rechtem grunde auch mit-
ten unter dem creutz/ und in dem sie daran
gedencket/ sprechen mag: Dein/ nicht mein
oder meines fleisches/ wille geschehe: und
mit ihrem Heyland betet/ Matth. 26/ 39.
Mein Vater/ ist möglich/ so gehe die-
ser kelch von mir/ doch nicht wie ich
will/ sondern wie du wilt.
Damit sie al-
so recht nach seinem willen bete/ 1. Joh.
5/ 14. Diese willigkeit solle sich auch noch
ferner hervor thun in den übrigen mitteln/
welche man in dem leyden/ und gegen das-
selbe gebraucht/ die aber auch nicht an
ders gebraucht werden müssen/ als daß
wir uns/ wo es des HErrn wille also seyn
würde/ des leidens auch nicht entbrechen
wolten. So mag ein krancker in seiner
schwachheit artzney brauchen/ seine gesund-
heit dadurch zu suchen/ oder doch seine
schmertzen zu stillen; ein ander in seiner noth
steckender mag auch hülffe suchen: Es muß
aber solcher gebrauch inner seinen schran-

cken

und unter ihrem leiden preiſe/ wenn ſie da
wahrhafftig ſagen kan/ ſie wolle lieber unter
dem leyden laͤnger aushalten/ als nur in et-
was davon zurück bleiben/ was ihrem lieben
Vater am angenehmſten an ihr waͤre: daß
ſie deswegen von rechtem grunde auch mit-
ten unter dem creutz/ und in dem ſie daran
gedencket/ ſprechen mag: Dein/ nicht mein
oder meines fleiſches/ wille geſchehe: und
mit ihrem Heyland betet/ Matth. 26/ 39.
Mein Vater/ iſt moͤglich/ ſo gehe die-
ſer kelch von mir/ doch nicht wie ich
will/ ſondern wie du wilt.
Damit ſie al-
ſo recht nach ſeinem willen bete/ 1. Joh.
5/ 14. Dieſe willigkeit ſolle ſich auch noch
ferner hervor thun in den übrigen mitteln/
welche man in dem leyden/ und gegen daſ-
ſelbe gebraucht/ die aber auch nicht an
ders gebraucht werden müſſen/ als daß
wir uns/ wo es des HErrn wille alſo ſeyn
würde/ des leidens auch nicht entbrechen
wolten. So mag ein krancker in ſeiner
ſchwachheit artzney brauchen/ ſeine geſund-
heit dadurch zu ſuchen/ oder doch ſeine
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[240/0302] und unter ihrem leiden preiſe/ wenn ſie da wahrhafftig ſagen kan/ ſie wolle lieber unter dem leyden laͤnger aushalten/ als nur in et- was davon zurück bleiben/ was ihrem lieben Vater am angenehmſten an ihr waͤre: daß ſie deswegen von rechtem grunde auch mit- ten unter dem creutz/ und in dem ſie daran gedencket/ ſprechen mag: Dein/ nicht mein oder meines fleiſches/ wille geſchehe: und mit ihrem Heyland betet/ Matth. 26/ 39. Mein Vater/ iſt moͤglich/ ſo gehe die- ſer kelch von mir/ doch nicht wie ich will/ ſondern wie du wilt. Damit ſie al- ſo recht nach ſeinem willen bete/ 1. Joh. 5/ 14. Dieſe willigkeit ſolle ſich auch noch ferner hervor thun in den übrigen mitteln/ welche man in dem leyden/ und gegen daſ- ſelbe gebraucht/ die aber auch nicht an ders gebraucht werden müſſen/ als daß wir uns/ wo es des HErrn wille alſo ſeyn würde/ des leidens auch nicht entbrechen wolten. So mag ein krancker in ſeiner ſchwachheit artzney brauchen/ ſeine geſund- heit dadurch zu ſuchen/ oder doch ſeine ſchmertzen zu ſtillen; ein ander in ſeiner noth ſteckender mag auch hülffe ſuchen: Es muß aber ſolcher gebrauch inner ſeinen ſchran- cken

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/302>, abgerufen am 24.11.2024.