Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.hen/ womit er die liebe zur meisterin des §. 42. Wie gewiß aber die wahre liebe man
hen/ womit er die liebe zur meiſterin des §. 42. Wie gewiß aber die wahre liebe man
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0186" n="124"/><hi rendition="#fr">hen/</hi> womit er die liebe zur meiſterin des<lb/> gantzen lebens/ und zur quelle machet/ dar-<lb/> aus alle übrige pflichten kommen müſſen-<lb/> wie er ſie auch 1. Cor. 13. nicht nur allein nach<lb/> ihrer art treflich beſchreibet/ ſondern ſie auch<lb/> ſo hoch lobet/ daß auſſer ihr alle andere ga-<lb/> ben vor nichts zu achten ſeyen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 42.</head> <p>Wie gewiß aber die wahre liebe<lb/> des nechſten eine gnaden-würckung iſt/ ſo iſt<lb/> doch ferner zu mercken/ daß man wol acht<lb/> geben müſſe/ was ſolche liebe ſeye/ in deme<lb/> nicht alle liebe des nechſten eine Goͤttliche<lb/> wirckung und liebe iſt. Es giebet eine nicht<lb/> nur in ſich fündliche/ und dieſes edlen nah-<lb/> mens unwürdige/ ſondern auch natürliche<lb/> liebe/ nicht uur/ welche bloß aus dem geblüt<lb/> kommet/ ſondern auch ſonſten natürliche ur-<lb/> ſachen und gründe hat/ wie wir denn auch<lb/> bey den Heyden und bekantlich unwider ge-<lb/> bohrnen viele exempel finden der liebe gegen<lb/> andere/ und dergleichen wercke/ welche aus<lb/> liebe geſchehen ſind/ die bey den wieder ge-<lb/> bohrnen nicht anders als vor wirckungen<lb/> des heiligen Geiſtes gehalten werden koͤn-<lb/> nen. Daher ſo wol in dieſem kennzeichen<lb/> als in andern/ ja in die ſem faſt mehr als in<lb/> den übrigen/ genau acht zu geben iſt/ daß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0186]
hen/ womit er die liebe zur meiſterin des
gantzen lebens/ und zur quelle machet/ dar-
aus alle übrige pflichten kommen müſſen-
wie er ſie auch 1. Cor. 13. nicht nur allein nach
ihrer art treflich beſchreibet/ ſondern ſie auch
ſo hoch lobet/ daß auſſer ihr alle andere ga-
ben vor nichts zu achten ſeyen.
§. 42. Wie gewiß aber die wahre liebe
des nechſten eine gnaden-würckung iſt/ ſo iſt
doch ferner zu mercken/ daß man wol acht
geben müſſe/ was ſolche liebe ſeye/ in deme
nicht alle liebe des nechſten eine Goͤttliche
wirckung und liebe iſt. Es giebet eine nicht
nur in ſich fündliche/ und dieſes edlen nah-
mens unwürdige/ ſondern auch natürliche
liebe/ nicht uur/ welche bloß aus dem geblüt
kommet/ ſondern auch ſonſten natürliche ur-
ſachen und gründe hat/ wie wir denn auch
bey den Heyden und bekantlich unwider ge-
bohrnen viele exempel finden der liebe gegen
andere/ und dergleichen wercke/ welche aus
liebe geſchehen ſind/ die bey den wieder ge-
bohrnen nicht anders als vor wirckungen
des heiligen Geiſtes gehalten werden koͤn-
nen. Daher ſo wol in dieſem kennzeichen
als in andern/ ja in die ſem faſt mehr als in
den übrigen/ genau acht zu geben iſt/ daß
man
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/186 |
Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/186>, abgerufen am 22.07.2024. |