Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.als er uns etwa wiederfahren lässet: diese §. 21. Hierzu mögen wir auch zum unsere H 6
als er uns etwa wiederfahren laͤſſet: dieſe §. 21. Hierzu moͤgen wir auch zum unſere H 6
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als er uns etwa wiederfahren laͤſſet: dieſe
moͤgen uns leicht etwas thun/ daß wir da-
vor halten/ es ſeye uns nicht ehr gnug wi-
derfahren. Daher ein ſolcher menſch eben
deßwegen elend und erbarmens wuͤrdig iſt/
welcher alſo geſinnet/ indem eine jede gebaͤr-
de deß andern gegen ihm/ oder ein nicht auff
die goldwage gelegtes wort/ ihn in den har-
niſch jagen/ und ſeine ruhe verftoͤhren kan.
Hingegen wer von hertzen demuͤthig iſt/
ſich keiner ehre wuͤrdig achtet/ noch dieſelbe
von andern ſuchet/ laͤſſet ſich damit nicht
verunruhigen/ ob ihm andere nicht eben
mit ehrerbietung zuvor kommen; ja wurck-
liche ſchimpff betruͤben und verdrieſſen ihn
ſo viel weniger/ als weniger er ſich dadurch
verletzet achtet: damit bleibet die ſeele in dem
frieden/ und ſchmecket deſſen ſuͤſſigkeit/ in
dem der hochmuͤtige ſich fort und fort ſelbs
quaͤlet.
§. 21. Hierzu moͤgen wir auch zum
zwoͤlfften auß dem vorigen Capitel dieſe
beyde mittel widerholen/ gebet und fleiſ-
ſige bewahrung/ oder wacht uͤber un-
ſere ſeele. Wir muͤſſen freylich dieſe gabe
ſo wol als alle andere von dem GOTT
deß friedens erbeten/ daß dieſer friede
unſere
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