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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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und friede. Darum wer in seinem
außwendigen oder in wendigen creutz
gedultig leidet ohne klage/ ob gleich
sein hertz sehr verwundet wird/ und
er leidet das zu liebe den heiligen
wunden Christi/ demselben werden
seine wunden und schmertzen innig-
liche freude bringen Denn wer sich
GOTT also im creutz lässet/ deme
wird GOtt endlich selbs zu trost und
zum friede. Und dieser friede ist ein
recht Göttlich kleynod und süssig-
keit/ so der inwendige mensch schme-
cket/ von welchem friede niemand
sagen/ oder denselben verstehen kan/
dann der ihn selbs hat/ und das ist
der friede/ der höher ist denn alle ver-
nunfft/
Ph l. 4.

§. 20.

Wir haben auch oben auß
Matth. 11/ 29. die demuth hören prei-
sen/ die wir dann als das eilffte mittel deß
friedens ans hen können. Wo hochmuth
ist/ da ist stäts unruhe/ und sind wir nicht
leicht mit GOTT oder menschen zufrie-
den; jener macht es uns nicht allemal recht/
sondern wir bilden uns immer ein/ wir
seyen eines mehrern von GOTT würdig/

als

und friede. Darum wer in ſeinem
außwendigen oder in wendigen creutz
gedultig leidet ohne klage/ ob gleich
ſein hertz ſehr verwundet wird/ und
er leidet das zu liebe den heiligen
wunden Chriſti/ demſelben werden
ſeine wunden und ſchmertzen innig-
liche freude bringen Denn wer ſich
GOTT alſo im creutz laͤſſet/ deme
wird GOtt endlich ſelbs zu troſt und
zum friede. Und dieſer friede iſt ein
recht Goͤttlich kleynod und ſuͤſſig-
keit/ ſo der inwendige menſch ſchme-
cket/ von welchem friede niemand
ſagen/ oder denſelben verſtehen kan/
dann der ihn ſelbs hat/ und das iſt
der friede/ der hoͤher iſt denn alle ver-
nunfft/
Ph l. 4.

§. 20.

Wir haben auch oben auß
Matth. 11/ 29. die demuth hoͤren prei-
ſen/ die wir dann als das eilffte mittel deß
friedens anſ hen koͤnnen. Wo hochmuth
iſt/ da iſt ſtaͤts unruhe/ und ſind wir nicht
leicht mit GOTT oder menſchen zufrie-
den; jener macht es uns nicht allemal recht/
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ſeyen eines mehrern von GOTT wuͤrdig/

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[178/0190] und friede. Darum wer in ſeinem außwendigen oder in wendigen creutz gedultig leidet ohne klage/ ob gleich ſein hertz ſehr verwundet wird/ und er leidet das zu liebe den heiligen wunden Chriſti/ demſelben werden ſeine wunden und ſchmertzen innig- liche freude bringen Denn wer ſich GOTT alſo im creutz laͤſſet/ deme wird GOtt endlich ſelbs zu troſt und zum friede. Und dieſer friede iſt ein recht Goͤttlich kleynod und ſuͤſſig- keit/ ſo der inwendige menſch ſchme- cket/ von welchem friede niemand ſagen/ oder denſelben verſtehen kan/ dann der ihn ſelbs hat/ und das iſt der friede/ der hoͤher iſt denn alle ver- nunfft/ Ph l. 4. §. 20. Wir haben auch oben auß Matth. 11/ 29. die demuth hoͤren prei- ſen/ die wir dann als das eilffte mittel deß friedens anſ hen koͤnnen. Wo hochmuth iſt/ da iſt ſtaͤts unruhe/ und ſind wir nicht leicht mit GOTT oder menſchen zufrie- den; jener macht es uns nicht allemal recht/ ſondern wir bilden uns immer ein/ wir ſeyen eines mehrern von GOTT wuͤrdig/ als

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/190>, abgerufen am 23.11.2024.