Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.ARTIC. I. DISTINCTIO IV. SECTIO IV. das müssen die feinde wohl unzerstört/ und daher CHRJSTUM von seinemthron unverstossen lassen. Weswegen angesehen dieses aben/ wir nicht besser zu diesen zeiten uns anzuschicken haben/ als daß wir eines theils GOTT hertzlich an- ruffen/ er wolle alle rathschläge/ wider seine ehr und seiner kirchen bestes gerichtet/ kräfftiglich auff ihm allein bewuste weise zu nicht machen/ hingegen jene befördern und uns um unserer sünde und undanckbarkeit willen nicht gar verwerffen: wo fern er auch auch schwehre trübsal über uns verhengen wolte/ mit so viel kräfftigeren trost und gnade des heiligen Geistes beystehen/ daß wir und die unsrige darinnen nicht weich werden/ sondern fest an ihn bleiben/ und mit unsern leiden ihn preisen: andern theils als dann mit getrosten gemüth erwarten/ was kommen wird/ und uns nicht allzu viel fürchten von denen die mit aller gewalt mehr nicht thun können/ als wo wir uns recht darzu schicken/ unser eigen bestes wider ihren willen beförde- ren/ vielmehr alle sorge GOtt befehlen/ der wie ers allezeit wohl gemacht hat/ also allemahl ins künfftige noch wohl machen wird. SECTIO IV. Allerley materien. Wichtigkeit der arbeit in JCh dancke den gütigsten Vater/ von dem alle gute gaben kommen/ von öffters Llll
ARTIC. I. DISTINCTIO IV. SECTIO IV. das muͤſſen die feinde wohl unzerſtoͤrt/ und daher CHRJSTUM von ſeinemthron unverſtoſſen laſſen. Weswegen angeſehen dieſes aben/ wir nicht beſſer zu dieſen zeiten uns anzuſchicken haben/ als daß wir eines theils GOTT hertzlich an- ruffen/ er wolle alle rathſchlaͤge/ wider ſeine ehr und ſeiner kirchen beſtes gerichtet/ kraͤfftiglich auff ihm allein bewuſte weiſe zu nicht machen/ hingegen jene befoͤrdern und uns um unſerer ſuͤnde und undanckbarkeit willen nicht gar verwerffen: wo fern er auch auch ſchwehre truͤbſal uͤber uns verhengen wolte/ mit ſo viel kraͤfftigeren troſt und gnade des heiligen Geiſtes beyſtehen/ daß wir und die unſrige darinnen nicht weich werden/ ſondern feſt an ihn bleiben/ und mit unſern leiden ihn preiſen: andern theils als dann mit getroſten gemuͤth erwarten/ was kommen wird/ und uns nicht allzu viel fuͤrchten von denen die mit aller gewalt mehr nicht thun koͤnnen/ als wo wir uns recht darzu ſchicken/ unſer eigen beſtes wider ihren willen befoͤrde- ren/ vielmehr alle ſorge GOtt befehlen/ der wie ers allezeit wohl gemacht hat/ alſo allemahl ins kuͤnfftige noch wohl machen wird. SECTIO IV. Allerley materien. Wichtigkeit der arbeit in JCh dancke den guͤtigſten Vater/ von dem alle gute gaben kommen/ von oͤffters Llll
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ARTIC. I. DISTINCTIO IV. SECTIO IV.
das muͤſſen die feinde wohl unzerſtoͤrt/ und daher CHRJSTUM von ſeinem
thron unverſtoſſen laſſen. Weswegen angeſehen dieſes aben/ wir nicht beſſer zu
dieſen zeiten uns anzuſchicken haben/ als daß wir eines theils GOTT hertzlich an-
ruffen/ er wolle alle rathſchlaͤge/ wider ſeine ehr und ſeiner kirchen beſtes gerichtet/
kraͤfftiglich auff ihm allein bewuſte weiſe zu nicht machen/ hingegen jene befoͤrdern
und uns um unſerer ſuͤnde und undanckbarkeit willen nicht gar verwerffen: wo
fern er auch auch ſchwehre truͤbſal uͤber uns verhengen wolte/ mit ſo viel kraͤfftigeren
troſt und gnade des heiligen Geiſtes beyſtehen/ daß wir und die unſrige darinnen
nicht weich werden/ ſondern feſt an ihn bleiben/ und mit unſern leiden ihn preiſen:
andern theils als dann mit getroſten gemuͤth erwarten/ was kommen wird/ und
uns nicht allzu viel fuͤrchten von denen die mit aller gewalt mehr nicht thun koͤnnen/
als wo wir uns recht darzu ſchicken/ unſer eigen beſtes wider ihren willen befoͤrde-
ren/ vielmehr alle ſorge GOtt befehlen/ der wie ers allezeit wohl gemacht hat/ alſo
allemahl ins kuͤnfftige noch wohl machen wird.
SECTIO IV.
Allerley materien. Wichtigkeit der arbeit in
der jugend. Recht der Chriſten/ ſich untereinander zu er-
bauen. Kriegsmanns Symphoneſis. Hoffnung von ei-
niger wiederſprecher bekehrung. Von der in-
nern verſieglung des Geiſtes zu ſchrei-
ben. Hoburgs ſchꝛifften.
Scriver.
JCh dancke den guͤtigſten Vater/ von dem alle gute gaben kommen/ von
grund der ſeelen/ der durch ſeinen geiſt der liebe unſere hertzen immer naͤher
und feſter verbindet/ auch wie wir von ſeiner guͤtigkeit uns verſichern koͤn-
nen/ uns in ſolcher gemeinſchafft des Geiſtes erhalten wird/ biß wir nach unſers
theureſten Erloͤſers verheiſſung vollkommen ſeyn in eines in dem Vater und dem
Sohne. Jn anſehung ſolcher hertzlichen liebe/ ſo aus allen zeilen der beyden
neulichen zu gleich an mich abgeſandten brieffe hervorleuchtet/ haben mich dieſel-
be ſo inniglich erfreuet/ als in vieler zeit mir einige urſach zur freude gegeben wor-
den/ und bedarff es doch ja nicht einiger entſchuldigung gegen mir. Denn wie
ſehr mich deſſelben liebe hand ergoͤtzet/ und deswegen nicht leugne/ daß ich darnach
oͤffters
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