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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

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ARTIC. I. DISTINCT. I. SECT. VI. VII.
unsern Symbolischen büchern/ und ausgehendigten reversalen gemäß oder un-
gemäß achten zu seyn/ denenselben hiemit zufertigen sollen: Der tröstlichen hoff-
nung gelebende/ daß Ew. Wohl Edel. Gestr. und E. E. F. und Weißh. wie ins-
gesamt/ auch sonsten derer kirchen anliegen ihnen eyfrig in obacht zunehmen ange-
legen seyn lassen/ also absonderlich dieser unserer arbeit dazu bedienen werden/
daß Herr Johann Melchior Stenger zum fördersten durch solche und etwa/ wo
andersher dergleichen eingelauffen/ ferner brüderliche erinnerungen/ die wir ihme
communiciret zuwerden hoffen und bitten/ gewonnen/ und entweder durch theils
erläuterung der zweifelhafften reden/ theils der übrigen verbesserung/ oder auff
andere weise/ wie dero kirchen es am vorträglichsten seyn mag/ alle gelegenheit wei-
teren ärgernüsses aus dem weg geräumet/ hingegen zu ungehinderter aufferbau-
ung so viel kräfftiger alles in guten stand gesetzet werde. Zu allem solchen und
also auch darinnen beförderung seiner ehre/ wolle der dreyeinige GOTT/ dessen
sach es ist/ dieselbe mit seinem Geist der weißheit/ verstandes/ raths/ stärcke/ er-
käntnüß und furcht des HErrn ausrüsten/ die beste mittel zu erwehlen/ und nach-
mals solche segnen/ zu seiner kirchen auffnehmen. Jn dessen gnade wir schließ-
lich auch insgesamt zu glücklicher und gesegneter regierung und allem wohlstand
eyfrigst empfehlen. Franckfurt am Mayn/ den 20. Jul. 1670.

Ew. Wohl-Edel. Gestr. auch
E. E. F. und G.

Zu gebeth und diensten
bereitwilligste
Senior und gesamte Prediger
det Evangelischen gemeinde in
Franckfurth am Mayn.
SECTIO VII.

Des gedachten Ministerii censur, über gedachte
2. Stengerischen schrifften.

IN NOMINE JESU.

ES ist nicht das geringste/ welches wir aus göttlichem befehl unserm nech-
sten schuldig sind/ daß wir nicht nur in andern stücken allezeit desselben ehre
und unschuld zu retten suchen/ sondern auch wie eyfferig uns dieselbe ange-
legen sey/ damit zu verstehen geben/ daß wir/ wo wir etwas von demselben hören/
und sehen/ allezeit so lange solches noch zum besten gedeutet werden mag/ es lieber
dahin annehmen und ansehen/ als einen üblern verstand/ der etwa darunter ge-
sucht werden möchte/ ohne gnugsame ursach vermuthen. Wie nun solches ins-

ge-

ARTIC. I. DISTINCT. I. SECT. VI. VII.
unſern Symboliſchen buͤchern/ und ausgehendigten reverſalen gemaͤß oder un-
gemaͤß achten zu ſeyn/ denenſelben hiemit zufertigen ſollen: Der troͤſtlichen hoff-
nung gelebende/ daß Ew. Wohl Edel. Geſtr. und E. E. F. und Weißh. wie ins-
geſamt/ auch ſonſten derer kirchen anliegen ihnen eyfrig in obacht zunehmen ange-
legen ſeyn laſſen/ alſo abſonderlich dieſer unſerer arbeit dazu bedienen werden/
daß Herr Johann Melchior Stenger zum foͤrderſten durch ſolche und etwa/ wo
andersher dergleichen eingelauffen/ ferner bruͤderliche erinnerungen/ die wir ihme
communiciret zuwerden hoffen und bitten/ gewonnen/ und entweder durch theils
erlaͤuterung der zweifelhafften reden/ theils der uͤbrigen verbeſſerung/ oder auff
andere weiſe/ wie dero kirchen es am vortraͤglichſten ſeyn mag/ alle gelegenheit wei-
teren aͤrgernuͤſſes aus dem weg geraͤumet/ hingegen zu ungehinderter aufferbau-
ung ſo viel kraͤfftiger alles in guten ſtand geſetzet werde. Zu allem ſolchen und
alſo auch darinnen befoͤrderung ſeiner ehre/ wolle der dreyeinige GOTT/ deſſen
ſach es iſt/ dieſelbe mit ſeinem Geiſt der weißheit/ verſtandes/ raths/ ſtaͤrcke/ er-
kaͤntnuͤß und furcht des HErrn ausruͤſten/ die beſte mittel zu erwehlen/ und nach-
mals ſolche ſegnen/ zu ſeiner kirchen auffnehmen. Jn deſſen gnade wir ſchließ-
lich auch insgeſamt zu gluͤcklicher und geſegneter regierung und allem wohlſtand
eyfrigſt empfehlen. Franckfurt am Mayn/ den 20. Jul. 1670.

Ew. Wohl-Edel. Geſtr. auch
E. E. F. und G.

Zu gebeth und dienſten
bereitwilligſte
Senior und geſamte Prediger
det Evangeliſchen gemeinde in
Franckfurth am Mayn.
SECTIO VII.

Des gedachten Miniſterii cenſur, uͤber gedachte
2. Stengeriſchen ſchrifften.

IN NOMINE JESU.

ES iſt nicht das geringſte/ welches wir aus goͤttlichem befehl unſerm nech-
ſten ſchuldig ſind/ daß wir nicht nur in andern ſtuͤcken allezeit deſſelben ehre
und unſchuld zu retten ſuchen/ ſondern auch wie eyfferig uns dieſelbe ange-
legen ſey/ damit zu verſtehen geben/ daß wir/ wo wir etwas von demſelben hoͤren/
und ſehen/ allezeit ſo lange ſolches noch zum beſten gedeutet werden mag/ es lieber
dahin annehmen und anſehen/ als einen uͤblern verſtand/ der etwa darunter ge-
ſucht werden moͤchte/ ohne gnugſame urſach vermuthen. Wie nun ſolches ins-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/33>, abgerufen am 24.11.2024.