Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

Bild:
<< vorherige Seite

Das sechste Capitel.
darin gefunden/ als in Statii extract, so mir mißfallen/ aber mich weder damahl
dahin gebracht hat/ noch bringen wird/ daß ich deswegen auch in demselbigen nütz-
liche ein und andern gottseligen hertzen mit willen aus den händen reissen wolte las-
sen. Wie ohne das in Statii gantzer Schatz-kammer nicht ein einiger ort ist/ wel-
chen nicht ein gottseliger Christ/ wo er ihn in seiner einfalt lieset/ in gantzen guten
verstand annehmen könte: sonderlich von solchen leuthen/ die täglich aus GOttes
wort von der cantzel von der reinen lehr also unterrichtet werden/ daß sie dieselbe fas-
sen/ und nach solcher analogia alles/ was sie lesen/ obs etwa auch von dem autore
anders möchte gemeinet gewesen seyn/ zu verstehen pflegen. Daher ich andern ih-
re meinung lasse/ und tringe das buch niemand auff/ als der ich weiß/ daß kein buch
bloß nothwendig ohne die Schrifft/ aber lasse hingegen auch mich/ so dann die jeni-
ge/ welche solche auffmunterung aus diesem buch geschöpffet/ und noch öffters
schöpffen/ auch nicht nöthigen/ wider meine eigene erfahrung anders zu glauben/
oder diese arbeit zu verwerffen: So vielmehr nach dem so offt der streit ist/ nicht
so wol de veritate sententiae, als ob dies und jenes Statii, Praetorii (auch etwa
Hohburgii) meinung gewesen seye; wo auch die Papisten selbst ihren Papst nicht
gern die jenige infallibilitatem gestatten/ daß er in hac quaestione facti, ob die-
se oder jene proposition eines autoris von ihm in solchem verstand gemeinet gewe-
sen/ nicht solte irren können. Wie die controversia janseniana noch erst neulich ge-
wiesen. Wie wollen wir dann eine mehrere autorität einigen particular od mehrern
Theologis geben/ daß wo dieselben einigen autorem um gewisser reden oder leh-
ren willen (davon noch streit ist/ ob er sie in dem verstand gehabt) verwerffen/ sol-
ches als res judicata von allen angenommen werden müste. Es wird ein jegli-
cher vor sich selbst GOtt rechenschafft geben. Was wegen der Theosophiae und
Theologiae gesagt wird/ sehe ich nicht/ wohin es ziehlet. Entweder ists die mei-
nung/ daß wir jetzo durch eine solche immediatam inspirationem, wie die theo-
pneustoi, nicht erleuchtet werden/ sondern unser habitus ein mediate acquisitus
seye. So ist hierüber kein streit nicht/ denn weder ich noch meine freunde hieran
nicht gedacht. Oder es ist die frage/ ob die Theologia ein habitus mere indu-
stria humana sine Sp. S. divino lumine
(gleich wie andere menschliche wissen-
schafften erlangt werden) acquisitus seye? So bekenne ich gern/ das ich mir eine
solche Theologiam oder solche Theologos nicht wüntsche: auch aus 2. Cor. 2.
von Paulo lerne/ daß der natürliche mensch (Luth. glossirets/ wie er ausser
der gnade ist/ mit aller vernunfft/ kunst/ sinnen und vermögen/ auch auffs
beste geschickt
) nicht verstehe/ was des geistes GOttes sey/ noch geistliche
dinge beurtheilen könne; Wie will also ein solcher/ und also ohne die erleuchtung
des heiligen Geistes (welche gewißlich keinen welt-hertzen/ krafft der wort Christi/
[w]iederfahren kan) ein rechtschaffener Theologus seyn/ und solte er alles wissen/

was

Das ſechſte Capitel.
darin gefunden/ als in Statii extract, ſo mir mißfallen/ aber mich weder damahl
dahin gebracht hat/ noch bꝛingen wird/ daß ich deswegen auch in demſelbigen nuͤtz-
liche ein und andern gottſeligen hertzen mit willen aus den haͤnden reiſſen wolte laſ-
ſen. Wie ohne das in Statii gantzer Schatz-kammer nicht ein einiger ort iſt/ wel-
chen nicht ein gottſeliger Chriſt/ wo er ihn in ſeiner einfalt lieſet/ in gantzen guten
verſtand annehmen koͤnte: ſonderlich von ſolchen leuthen/ die taͤglich aus GOttes
wort von der cantzel von der reinen lehr alſo unterrichtet werden/ daß ſie dieſelbe faſ-
ſen/ und nach ſolcher analogia alles/ was ſie leſen/ obs etwa auch von dem autore
anders moͤchte gemeinet geweſen ſeyn/ zu verſtehen pflegen. Daher ich andern ih-
re meinung laſſe/ und tringe das buch niemand auff/ als der ich weiß/ daß kein buch
bloß nothwendig ohne die Schrifft/ aber laſſe hingegen auch mich/ ſo dann die jeni-
ge/ welche ſolche auffmunterung aus dieſem buch geſchoͤpffet/ und noch oͤffters
ſchoͤpffen/ auch nicht noͤthigen/ wider meine eigene erfahrung anders zu glauben/
oder dieſe arbeit zu verwerffen: So vielmehr nach dem ſo offt der ſtreit iſt/ nicht
ſo wol de veritate ſententiæ, als ob dies und jenes Statii, Prætorii (auch etwa
Hohburgii) meinung geweſen ſeye; wo auch die Papiſten ſelbſt ihren Papſt nicht
gern die jenige infallibilitatem geſtatten/ daß er in hac quæſtione facti, ob die-
ſe oder jene propoſition eines autoris von ihm in ſolchem verſtand gemeinet gewe-
ſen/ nicht ſolte irren koͤnnen. Wie die controverſia janſeniana noch erſt neulich ge-
wieſen. Wie wollen wir dañ eine mehrere autoritaͤt einigen particular oď mehrern
Theologis geben/ daß wo dieſelben einigen autorem um gewiſſer reden oder leh-
ren willen (davon noch ſtreit iſt/ ob er ſie in dem verſtand gehabt) verwerffen/ ſol-
ches als res judicata von allen angenommen werden muͤſte. Es wird ein jegli-
cher vor ſich ſelbſt GOtt rechenſchafft geben. Was wegen der Theoſophiæ und
Theologiæ geſagt wird/ ſehe ich nicht/ wohin es ziehlet. Entweder iſts die mei-
nung/ daß wir jetzo durch eine ſolche immediatam inſpirationem, wie die ϑεό-
πνευστοι, nicht erleuchtet werden/ ſondern unſer habitus ein mediate acquiſitus
ſeye. So iſt hieruͤber kein ſtreit nicht/ denn weder ich noch meine freunde hieran
nicht gedacht. Oder es iſt die frage/ ob die Theologia ein habitus merè indu-
ſtria humana ſine Sp. S. divino lumine
(gleich wie andere menſchliche wiſſen-
ſchafften erlangt werden) acquiſitus ſeye? So bekenne ich gern/ das ich mir eine
ſolche Theologiam oder ſolche Theologos nicht wuͤntſche: auch aus 2. Cor. 2.
von Paulo lerne/ daß der natuͤrliche menſch (Luth. gloſſirets/ wie er auſſer
der gnade iſt/ mit aller vernunfft/ kunſt/ ſinnen und vermoͤgen/ auch auffs
beſte geſchickt
) nicht verſtehe/ was des geiſtes GOttes ſey/ noch geiſtliche
dinge beurtheilen koͤnne; Wie will alſo ein ſolcher/ und alſo ohne die erleuchtung
des heiligen Geiſtes (welche gewißlich keinen welt-hertzen/ krafft der wort Chriſti/
[w]iederfahren kan) ein rechtſchaffener Theologus ſeyn/ und ſolte er alles wiſſen/

was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0292" n="272[274]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das &#x017F;ech&#x017F;te Capitel.</hi></fw><lb/>
darin gefunden/ als in <hi rendition="#aq">Statii extract,</hi> &#x017F;o mir mißfallen/ aber mich weder damahl<lb/>
dahin gebracht hat/ noch b&#xA75B;ingen wird/ daß ich deswegen auch in dem&#x017F;elbigen nu&#x0364;tz-<lb/>
liche ein und andern gott&#x017F;eligen hertzen mit willen aus den ha&#x0364;nden rei&#x017F;&#x017F;en wolte la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Wie ohne das in <hi rendition="#aq">Statii</hi> gantzer Schatz-kammer nicht ein einiger ort i&#x017F;t/ wel-<lb/>
chen nicht ein gott&#x017F;eliger Chri&#x017F;t/ wo er ihn in &#x017F;einer einfalt lie&#x017F;et/ in gantzen guten<lb/>
ver&#x017F;tand annehmen ko&#x0364;nte: &#x017F;onderlich von &#x017F;olchen leuthen/ die ta&#x0364;glich aus GOttes<lb/>
wort von der cantzel von der reinen lehr al&#x017F;o unterrichtet werden/ daß &#x017F;ie die&#x017F;elbe fa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ und nach &#x017F;olcher <hi rendition="#aq">analogia</hi> alles/ was &#x017F;ie le&#x017F;en/ obs etwa auch von dem <hi rendition="#aq">autore</hi><lb/>
anders mo&#x0364;chte gemeinet gewe&#x017F;en &#x017F;eyn/ zu ver&#x017F;tehen pflegen. Daher ich andern ih-<lb/>
re meinung la&#x017F;&#x017F;e/ und tringe das buch niemand auff/ als der ich weiß/ daß kein buch<lb/>
bloß nothwendig ohne die Schrifft/ aber la&#x017F;&#x017F;e hingegen auch mich/ &#x017F;o dann die jeni-<lb/>
ge/ welche &#x017F;olche auffmunterung aus die&#x017F;em buch ge&#x017F;cho&#x0364;pffet/ und noch o&#x0364;ffters<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;pffen/ auch nicht no&#x0364;thigen/ wider meine eigene erfahrung anders zu glauben/<lb/>
oder die&#x017F;e arbeit zu verwerffen: So vielmehr nach dem &#x017F;o offt der &#x017F;treit i&#x017F;t/ nicht<lb/>
&#x017F;o wol <hi rendition="#aq">de veritate &#x017F;ententiæ,</hi> als ob dies und jenes <hi rendition="#aq">Statii, Prætorii</hi> (auch etwa<lb/><hi rendition="#aq">Hohburgii</hi>) meinung gewe&#x017F;en &#x017F;eye; wo auch die Papi&#x017F;ten &#x017F;elb&#x017F;t ihren Pap&#x017F;t nicht<lb/>
gern die jenige <hi rendition="#aq">infallibilitatem</hi> ge&#x017F;tatten/ daß er <hi rendition="#aq">in hac quæ&#x017F;tione facti,</hi> ob die-<lb/>
&#x017F;e oder jene <hi rendition="#aq">propo&#x017F;ition</hi> eines <hi rendition="#aq">autoris</hi> von ihm in &#x017F;olchem ver&#x017F;tand gemeinet gewe-<lb/>
&#x017F;en/ nicht &#x017F;olte irren ko&#x0364;nnen. Wie die <hi rendition="#aq">controver&#x017F;ia jan&#x017F;eniana</hi> noch er&#x017F;t neulich ge-<lb/>
wie&#x017F;en. Wie wollen wir dan&#x0303; eine mehrere <hi rendition="#aq">autori</hi>ta&#x0364;t einigen <hi rendition="#aq">particular</hi> o&#x010F; mehrern<lb/><hi rendition="#aq">Theologis</hi> geben/ daß wo die&#x017F;elben einigen <hi rendition="#aq">autorem</hi> um gewi&#x017F;&#x017F;er reden oder leh-<lb/>
ren willen (davon noch &#x017F;treit i&#x017F;t/ ob er &#x017F;ie in dem ver&#x017F;tand gehabt) verwerffen/ &#x017F;ol-<lb/>
ches als <hi rendition="#aq">res judicata</hi> von allen angenommen werden mu&#x0364;&#x017F;te. Es wird ein jegli-<lb/>
cher vor &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t GOtt rechen&#x017F;chafft geben. Was wegen der <hi rendition="#aq">Theo&#x017F;ophiæ</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Theologiæ</hi> ge&#x017F;agt wird/ &#x017F;ehe ich nicht/ wohin es ziehlet. Entweder i&#x017F;ts die mei-<lb/>
nung/ daß wir jetzo durch eine &#x017F;olche <hi rendition="#aq">immediatam in&#x017F;pirationem,</hi> wie die &#x03D1;&#x03B5;&#x03CC;-<lb/>
&#x03C0;&#x03BD;&#x03B5;&#x03C5;&#x03C3;&#x03C4;&#x03BF;&#x03B9;, nicht erleuchtet werden/ &#x017F;ondern un&#x017F;er <hi rendition="#aq">habitus</hi> ein <hi rendition="#aq">mediate acqui&#x017F;itus</hi><lb/>
&#x017F;eye. So i&#x017F;t hieru&#x0364;ber kein &#x017F;treit nicht/ denn weder ich noch meine freunde hieran<lb/>
nicht gedacht. Oder es i&#x017F;t die frage/ ob die <hi rendition="#aq">Theologia</hi> ein <hi rendition="#aq">habitus merè indu-<lb/>
&#x017F;tria humana &#x017F;ine Sp. S. divino lumine</hi> (gleich wie andere men&#x017F;chliche wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chafften erlangt werden) <hi rendition="#aq">acqui&#x017F;itus</hi> &#x017F;eye? So bekenne ich gern/ das ich mir eine<lb/>
&#x017F;olche <hi rendition="#aq">Theologiam</hi> oder &#x017F;olche <hi rendition="#aq">Theologos</hi> nicht wu&#x0364;nt&#x017F;che: auch aus 2. Cor. 2.<lb/>
von Paulo lerne/ <hi rendition="#fr">daß der natu&#x0364;rliche men&#x017F;ch</hi> (<hi rendition="#aq">Luth. glo&#x017F;&#x017F;ir</hi>ets/ <hi rendition="#fr">wie er au&#x017F;&#x017F;er<lb/>
der gnade i&#x017F;t/ mit aller vernunfft/ kun&#x017F;t/ &#x017F;innen und vermo&#x0364;gen/ auch auffs<lb/>
be&#x017F;te ge&#x017F;chickt</hi>) <hi rendition="#fr">nicht ver&#x017F;tehe/ was des gei&#x017F;tes GOttes &#x017F;ey/</hi> noch gei&#x017F;tliche<lb/>
dinge beurtheilen ko&#x0364;nne; Wie will al&#x017F;o ein &#x017F;olcher/ und al&#x017F;o ohne die erleuchtung<lb/>
des heiligen Gei&#x017F;tes (welche gewißlich keinen welt-hertzen/ krafft der wort Chri&#x017F;ti/<lb/><supplied>w</supplied>iederfahren kan) ein recht&#x017F;chaffener <hi rendition="#aq">Theologus</hi> &#x017F;eyn/ und &#x017F;olte er alles wi&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">was</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[272[274]/0292] Das ſechſte Capitel. darin gefunden/ als in Statii extract, ſo mir mißfallen/ aber mich weder damahl dahin gebracht hat/ noch bꝛingen wird/ daß ich deswegen auch in demſelbigen nuͤtz- liche ein und andern gottſeligen hertzen mit willen aus den haͤnden reiſſen wolte laſ- ſen. Wie ohne das in Statii gantzer Schatz-kammer nicht ein einiger ort iſt/ wel- chen nicht ein gottſeliger Chriſt/ wo er ihn in ſeiner einfalt lieſet/ in gantzen guten verſtand annehmen koͤnte: ſonderlich von ſolchen leuthen/ die taͤglich aus GOttes wort von der cantzel von der reinen lehr alſo unterrichtet werden/ daß ſie dieſelbe faſ- ſen/ und nach ſolcher analogia alles/ was ſie leſen/ obs etwa auch von dem autore anders moͤchte gemeinet geweſen ſeyn/ zu verſtehen pflegen. Daher ich andern ih- re meinung laſſe/ und tringe das buch niemand auff/ als der ich weiß/ daß kein buch bloß nothwendig ohne die Schrifft/ aber laſſe hingegen auch mich/ ſo dann die jeni- ge/ welche ſolche auffmunterung aus dieſem buch geſchoͤpffet/ und noch oͤffters ſchoͤpffen/ auch nicht noͤthigen/ wider meine eigene erfahrung anders zu glauben/ oder dieſe arbeit zu verwerffen: So vielmehr nach dem ſo offt der ſtreit iſt/ nicht ſo wol de veritate ſententiæ, als ob dies und jenes Statii, Prætorii (auch etwa Hohburgii) meinung geweſen ſeye; wo auch die Papiſten ſelbſt ihren Papſt nicht gern die jenige infallibilitatem geſtatten/ daß er in hac quæſtione facti, ob die- ſe oder jene propoſition eines autoris von ihm in ſolchem verſtand gemeinet gewe- ſen/ nicht ſolte irren koͤnnen. Wie die controverſia janſeniana noch erſt neulich ge- wieſen. Wie wollen wir dañ eine mehrere autoritaͤt einigen particular oď mehrern Theologis geben/ daß wo dieſelben einigen autorem um gewiſſer reden oder leh- ren willen (davon noch ſtreit iſt/ ob er ſie in dem verſtand gehabt) verwerffen/ ſol- ches als res judicata von allen angenommen werden muͤſte. Es wird ein jegli- cher vor ſich ſelbſt GOtt rechenſchafft geben. Was wegen der Theoſophiæ und Theologiæ geſagt wird/ ſehe ich nicht/ wohin es ziehlet. Entweder iſts die mei- nung/ daß wir jetzo durch eine ſolche immediatam inſpirationem, wie die ϑεό- πνευστοι, nicht erleuchtet werden/ ſondern unſer habitus ein mediate acquiſitus ſeye. So iſt hieruͤber kein ſtreit nicht/ denn weder ich noch meine freunde hieran nicht gedacht. Oder es iſt die frage/ ob die Theologia ein habitus merè indu- ſtria humana ſine Sp. S. divino lumine (gleich wie andere menſchliche wiſſen- ſchafften erlangt werden) acquiſitus ſeye? So bekenne ich gern/ das ich mir eine ſolche Theologiam oder ſolche Theologos nicht wuͤntſche: auch aus 2. Cor. 2. von Paulo lerne/ daß der natuͤrliche menſch (Luth. gloſſirets/ wie er auſſer der gnade iſt/ mit aller vernunfft/ kunſt/ ſinnen und vermoͤgen/ auch auffs beſte geſchickt) nicht verſtehe/ was des geiſtes GOttes ſey/ noch geiſtliche dinge beurtheilen koͤnne; Wie will alſo ein ſolcher/ und alſo ohne die erleuchtung des heiligen Geiſtes (welche gewißlich keinen welt-hertzen/ krafft der wort Chriſti/ wiederfahren kan) ein rechtſchaffener Theologus ſeyn/ und ſolte er alles wiſſen/ was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/292
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 272[274]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/292>, abgerufen am 22.11.2024.