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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

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ARTIC. I. DISTINCT. II. SECTIO XXXIX.
es nicht. Ob wohl was einer seines orts thun mag/ oder nach gestalt der sachen
möchten zuthun verbunden seyn/ nicht eben alle verbinde.

2. Das Geistliche Prtesterthum hoffe ich nicht/ daß ich in den wenigsten
zu weit extendire/ ich habe niemahl privat-Christen gestattet/ Sacramenta zu
administriren/ ohne was von dem nothfall der heiligen Tauff unsere lehrer einmü-
thig behaupten. Was die administration des heiligen Abendmahls anlangt/
achte ich in demselben sacrament keinen nothfall/ daß es einem privato erlaubt mach-
te/ ohne vielleicht in casu tentati/ der sich nicht mit der spirituali manducatione
vergnügen könte an gantz fremden orten/ wo kein Ministerium ist/ so aber vielleicht
difficulter dabilis ist; ich auch darüber mit einigen menschen nicht streiten würde/
und bey weiten nicht so weit darinnen gehe/ als unterschiedliche nicht geringe unsere
Theologi. So gestatte ich auch keinem privato das predigen/ noch die ordinari
erklährung göttlichen worts. Jch würde zwar/ wo es nöthig wäre/ die jenige un-
serer kirchen lehrer anziehen können/ die auch die interpretationem scripturae den
privatis/ ja weibern/ zu lassen; Jch vergnüge mich aber darin/ das gottselige Chri-
sten/ wo sie in freundlicher gesellschafft bey sammen find/ an stat der sonsten unnü-
tzen und offters schädlichen gesprächen die erlaubnüß haben mögen/ die heilige Bi-
bel/ sonderlich das Neue Testament vor sich zunehmen/ sich aus derselben in ihrer
einfalt also zu besprechen/ nicht so wol wie sie etwa einige schwere ort/ die eine aus-
legung bedörffen/ verstehen lernen möchten/ sondern vielmehr wie sie die aller deut-
lichste ort/ die sie lesen/ zu ihrer erbauung anwenden möchten/ daß die vortragen-
de göttliche wohlthaten ihnen zu ihres glaubens stärckung u. e[r]weckung einer gegen-
liebe gegen Gott/ die betrachtende gebote Gottes einen antrieb nach denselben einher-
zugehen/ erwecken möge: Und unter guten freunden sehr erbaulich ist/ wo sie sich bey
solcher gelegenheit untereinander besprachen/ wie sie dergleichen bißdaher gethan od
nicht gethan hätten/ u. mit einen heiligen vorsatz sich auff das künfftige verbinden.
Alles solches geschie het ohne einige confusion, sondern wird das publicum Mini-
sterium
und dessen verrichtung vortrefflich durch dieses Priesterthum befördert. Ob
einigen menschen jemahl in den sinn gekommen seye/ die leuthe allein durch die ein-
führung des Geistlichen Priesterthums und genaue vereinigung mit Christo zu der
praxi zu führen/ habe ich nie gehöret/ und weiß nicht/ wer damit beschuldigt wer-
den möge/ denn mir ist niemand der gleichen in Schrifften oder reden vergekom-
men. Jndessen bleibt das Geistliche Priesterthum ein statliches hülffs-mittel und
antrieb; ist auch auff solche art von den Apostein getrieben worden. Die genaue
vereinigung mit Christo/ ist eine wahre lehr/ die nicht geleugnet werden kan/
man stosse denn die gantze Christliche und Apostolische Theologiam um/ und wer
dann auff dem glauben treibet/ der treibet auch auff solche vereinigung; denn der
glaube bringt uns zu Christo/ und er wohnet durch denselben bey uns: so ist (ohne das
Christus in uns würcke) nicht müglich gutes zu thun; und also hat solches geheim-

nüß
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ARTIC. I. DISTINCT. II. SECTIO XXXIX.
es nicht. Ob wohl was einer ſeines orts thun mag/ oder nach geſtalt der ſachen
moͤchten zuthun verbunden ſeyn/ nicht eben alle verbinde.

2. Das Geiſtliche Prteſterthum hoffe ich nicht/ daß ich in den wenigſten
zu weit extendire/ ich habe niemahl privat-Chriſten geſtattet/ Sacramenta zu
adminiſtriren/ ohne was von dem nothfall der heiligen Tauff unſere lehrer einmuͤ-
thig behaupten. Was die adminiſtration des heiligen Abendmahls anlangt/
achte ich in demſelben ſacrament keinen nothfall/ daß es einem privato erlaubt mach-
te/ ohne vielleicht in caſu tentati/ der ſich nicht mit der ſpirituali manducatione
vergnuͤgen koͤnte an gantz fremden orten/ wo kein Miniſterium iſt/ ſo aber vielleicht
difficulter dabilis iſt; ich auch daruͤber mit einigen menſchen nicht ſtreiten wuͤrde/
und bey weiten nicht ſo weit darinnen gehe/ als unterſchiedliche nicht geringe unſere
Theologi. So geſtatte ich auch keinem privato das predigen/ noch die ordinari
erklaͤhrung goͤttlichen worts. Jch wuͤrde zwar/ wo es noͤthig waͤre/ die jenige un-
ſerer kirchen lehrer anziehen koͤnnen/ die auch die interpretationem ſcripturæ den
privatis/ ja weibern/ zu laſſen; Jch vergnuͤge mich aber darin/ das gottſelige Chri-
ſten/ wo ſie in freundlicher geſellſchafft bey ſammen find/ an ſtat der ſonſten unnuͤ-
tzen und offters ſchaͤdlichen geſpraͤchen die erlaubnuͤß haben moͤgen/ die heilige Bi-
bel/ ſonderlich das Neue Teſtament vor ſich zunehmen/ ſich aus derſelben in ihrer
einfalt alſo zu beſprechen/ nicht ſo wol wie ſie etwa einige ſchwere ort/ die eine aus-
legung bedoͤrffen/ verſtehen lernen moͤchten/ ſondern vielmehr wie ſie die aller deut-
lichſte ort/ die ſie leſen/ zu ihrer erbauung anwenden moͤchten/ daß die vortragen-
de goͤttliche wohlthaten ihnen zu ihres glaubens ſtaͤrckung u. e[r]weckung einer gegen-
liebe gegen Gott/ die betrachtende gebote Gottes einen antrieb nach denſelbẽ einher-
zugehen/ erwecken moͤge: Und unter guten freunden ſehr erbaulich iſt/ wo ſie ſich bey
ſolcher gelegenheit untereinander beſprachen/ wie ſie dergleichen bißdaher gethan oď
nicht gethan haͤtten/ u. mit einen heiligen vorſatz ſich auff das kuͤnfftige verbinden.
Alles ſolches geſchie het ohne einige confuſion, ſondern wird das publicum Mini-
ſterium
und deſſen verrichtung vortrefflich durch dieſes Prieſterthum befoͤrdert. Ob
einigen menſchen jemahl in den ſinn gekommen ſeye/ die leuthe allein durch die ein-
fuͤhrung des Geiſtlichen Prieſterthums und genaue vereinigung mit Chriſto zu der
praxi zu fuͤhren/ habe ich nie gehoͤret/ und weiß nicht/ wer damit beſchuldigt wer-
den moͤge/ denn mir iſt niemand der gleichen in Schrifften oder reden vergekom-
men. Jndeſſen bleibt das Geiſtliche Prieſterthum ein ſtatliches huͤlffs-mittel und
antrieb; iſt auch auff ſolche art von den Apoſtein getrieben worden. Die genaue
vereinigung mit Chriſto/ iſt eine wahre lehr/ die nicht geleugnet werden kan/
man ſtoſſe denn die gantze Chriſtliche und Apoſtoliſche Theologiam um/ und wer
dann auff dem glauben treibet/ der treibet auch auff ſolche vereinigung; denn der
glaube bringt uns zu Chriſto/ und er wohnet durch denſelben bey uns: ſo iſt (ohne das
Chriſtus in uns wuͤrcke) nicht muͤglich gutes zu thun; und alſo hat ſolches geheim-

nuͤß
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[267[269]/0287] ARTIC. I. DISTINCT. II. SECTIO XXXIX. es nicht. Ob wohl was einer ſeines orts thun mag/ oder nach geſtalt der ſachen moͤchten zuthun verbunden ſeyn/ nicht eben alle verbinde. 2. Das Geiſtliche Prteſterthum hoffe ich nicht/ daß ich in den wenigſten zu weit extendire/ ich habe niemahl privat-Chriſten geſtattet/ Sacramenta zu adminiſtriren/ ohne was von dem nothfall der heiligen Tauff unſere lehrer einmuͤ- thig behaupten. Was die adminiſtration des heiligen Abendmahls anlangt/ achte ich in demſelben ſacrament keinen nothfall/ daß es einem privato erlaubt mach- te/ ohne vielleicht in caſu tentati/ der ſich nicht mit der ſpirituali manducatione vergnuͤgen koͤnte an gantz fremden orten/ wo kein Miniſterium iſt/ ſo aber vielleicht difficulter dabilis iſt; ich auch daruͤber mit einigen menſchen nicht ſtreiten wuͤrde/ und bey weiten nicht ſo weit darinnen gehe/ als unterſchiedliche nicht geringe unſere Theologi. So geſtatte ich auch keinem privato das predigen/ noch die ordinari erklaͤhrung goͤttlichen worts. Jch wuͤrde zwar/ wo es noͤthig waͤre/ die jenige un- ſerer kirchen lehrer anziehen koͤnnen/ die auch die interpretationem ſcripturæ den privatis/ ja weibern/ zu laſſen; Jch vergnuͤge mich aber darin/ das gottſelige Chri- ſten/ wo ſie in freundlicher geſellſchafft bey ſammen find/ an ſtat der ſonſten unnuͤ- tzen und offters ſchaͤdlichen geſpraͤchen die erlaubnuͤß haben moͤgen/ die heilige Bi- bel/ ſonderlich das Neue Teſtament vor ſich zunehmen/ ſich aus derſelben in ihrer einfalt alſo zu beſprechen/ nicht ſo wol wie ſie etwa einige ſchwere ort/ die eine aus- legung bedoͤrffen/ verſtehen lernen moͤchten/ ſondern vielmehr wie ſie die aller deut- lichſte ort/ die ſie leſen/ zu ihrer erbauung anwenden moͤchten/ daß die vortragen- de goͤttliche wohlthaten ihnen zu ihres glaubens ſtaͤrckung u. erweckung einer gegen- liebe gegen Gott/ die betrachtende gebote Gottes einen antrieb nach denſelbẽ einher- zugehen/ erwecken moͤge: Und unter guten freunden ſehr erbaulich iſt/ wo ſie ſich bey ſolcher gelegenheit untereinander beſprachen/ wie ſie dergleichen bißdaher gethan oď nicht gethan haͤtten/ u. mit einen heiligen vorſatz ſich auff das kuͤnfftige verbinden. Alles ſolches geſchie het ohne einige confuſion, ſondern wird das publicum Mini- ſterium und deſſen verrichtung vortrefflich durch dieſes Prieſterthum befoͤrdert. Ob einigen menſchen jemahl in den ſinn gekommen ſeye/ die leuthe allein durch die ein- fuͤhrung des Geiſtlichen Prieſterthums und genaue vereinigung mit Chriſto zu der praxi zu fuͤhren/ habe ich nie gehoͤret/ und weiß nicht/ wer damit beſchuldigt wer- den moͤge/ denn mir iſt niemand der gleichen in Schrifften oder reden vergekom- men. Jndeſſen bleibt das Geiſtliche Prieſterthum ein ſtatliches huͤlffs-mittel und antrieb; iſt auch auff ſolche art von den Apoſtein getrieben worden. Die genaue vereinigung mit Chriſto/ iſt eine wahre lehr/ die nicht geleugnet werden kan/ man ſtoſſe denn die gantze Chriſtliche und Apoſtoliſche Theologiam um/ und wer dann auff dem glauben treibet/ der treibet auch auff ſolche vereinigung; denn der glaube bringt uns zu Chriſto/ und er wohnet durch denſelben bey uns: ſo iſt (ohne das Chriſtus in uns wuͤrcke) nicht muͤglich gutes zu thun; und alſo hat ſolches geheim- nuͤß Ll 3

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 267[269]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/287>, abgerufen am 17.05.2024.