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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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ARTIC. V. SECTIO II.
in ein und andern hertzen/ und hat einerley verstand mit Luc. 11/ 20. Joh. 1/ 26.
Diese wären meine gedancken über solche meinung/ welche solchem christlichen
freunde vorzustellen bitte/ was ihm darvon deuchten möchte. Was nun endlich
die abtheilung des menschen in leib/ seel und geist anlangt/ hat sie den worten
nach 1. Thess. 5/ 23. ihren grund/ und theilt also auch Lutherus in angezogenen ort/
T. 1. Alt. f. 758. den menschen nach der schrifft/ aber dem verstand nach kommet
solche theilung mit der vorgestellten nicht überein. Dann bey Luthero sinds thei-
le aller menschen/ nach dem unbekandten freunde aber wärens theile eines wider-
gebohrnen. Jch bekenne aber/ daß ich noch nicht finde/ dem gedachten guten
freunde beypflichten zukönnen: und zwar wird mirs noch schwehrer/ als wo eini-
ge bey allen menschen eine doppelte seele statuiren/ deren die eine mit den thieren
gemein/ die andre die eigentlich menschliche wäre: welche meynung bey mir noch
eher eine wahrscheinligkeit hätte. Jch finde auch/ was gegen solche lehr von dem
geist als einer eigentlichen substanz von geliebtem bruder vorgebracht worden/
von gutem grund. Es ist freylich der geist des widergebohrnen etwas wirckliches
und reales, nicht aber nur eingebildetes/ so dann so kräfftiges/ daß es den gantzen
menschen durchdringt und innerst afficirt, so wol als das eigne leben/ und ist also
nichts nur eusserlich gleichsam anklebendes. Jndessen ist es nicht ausser der seelen
oder vor sich selbs bestehendes/ daß also auch von der seelen getrennet allein übrig
bleiben könte/ welches seyn müste/ wo es ein sonderbare substanz wäre: sondern
wie das göttliche bild/ als der mensch fiel/ vergieng/ und nicht in etwas anders
transferirt wurde/ da es doch wo es eine eigne substanz gewesen/ auch ein geist/
und also unsterblich hätte seyn/ daher wo es von dem menschen getrennet worden/
vor sich allein bestehen hätte müssen: also ist der geist/ der in dem menschen durch
die widergeburt gewircket wird/ kein sonderbare geistliche substanz, sondern gött-
liches liecht und krafft in die seele am innersten eingedruckt/ so ich zwar auch nicht
gern ein accidens nenne/ sondern damit vergleiche/ wie etwa des menschen leben
ist/ daß nicht eben eine sonderbare substanz ist/ aber doch etwas mehrers/ als andre
gemeine accidentia sind: wiewol vielleicht die sache auff unterschiedlichen gebrauch
der terminorum philosophicorum ankommen kan/ darein mich/ wortgezäncke
zuvermeiden/ nicht eben allzugern einlasse. Daß aber der gedachte geist nicht eine
eigentliche substanz, sondern etwas in der seelen gewircktes/ und eine widererse-
tzung der in dem göttlichen bilde gehabten vollkommenheit seye/ lässet sich so wol
sehen aus dem/ was derselbe auch entgegen gehalten zu haben bezeuget/ weil auch
das fleisch/ in der bedeutung als es dem geist entgegen gesetzet wird/ keine sondere
substanz sondern eine solche verderbnüs ist/ die den gantzen menschen durchdrin-
get: als auch weil wo der geist eine völlige substanz, ja gar wie der brieff meldet/
suppositum seyn solte/ die frage entstehen würde/ ob dann an dem ende des le-
bens unsre seele/ die auch ein geist ist/ auch in das ewige leben eingehen oder zunich-

te

ARTIC. V. SECTIO II.
in ein und andern hertzen/ und hat einerley verſtand mit Luc. 11/ 20. Joh. 1/ 26.
Dieſe waͤren meine gedancken uͤber ſolche meinung/ welche ſolchem chriſtlichen
freunde vorzuſtellen bitte/ was ihm darvon deuchten moͤchte. Was nun endlich
die abtheilung des menſchen in leib/ ſeel und geiſt anlangt/ hat ſie den worten
nach 1. Theſſ. 5/ 23. ihren grund/ und theilt alſo auch Lutherus in angezogenen ort/
T. 1. Alt. f. 758. den menſchen nach der ſchrifft/ aber dem verſtand nach kommet
ſolche theilung mit der vorgeſtellten nicht uͤberein. Dann bey Luthero ſinds thei-
le aller menſchen/ nach dem unbekandten freunde aber waͤrens theile eines wider-
gebohrnen. Jch bekenne aber/ daß ich noch nicht finde/ dem gedachten guten
freunde beypflichten zukoͤnnen: und zwar wird mirs noch ſchwehrer/ als wo eini-
ge bey allen menſchen eine doppelte ſeele ſtatuiren/ deren die eine mit den thieren
gemein/ die andre die eigentlich menſchliche waͤre: welche meynung bey mir noch
eher eine wahrſcheinligkeit haͤtte. Jch finde auch/ was gegen ſolche lehr von dem
geiſt als einer eigentlichen ſubſtanz von geliebtem bruder vorgebracht worden/
von gutem grund. Es iſt freylich der geiſt des widergebohrnen etwas wirckliches
und reales, nicht aber nur eingebildetes/ ſo dann ſo kraͤfftiges/ daß es den gantzen
menſchen durchdringt und innerſt afficirt, ſo wol als das eigne leben/ und iſt alſo
nichts nur euſſerlich gleichſam anklebendes. Jndeſſen iſt es nicht auſſer der ſeelen
oder vor ſich ſelbs beſtehendes/ daß alſo auch von der ſeelen getrennet allein uͤbrig
bleiben koͤnte/ welches ſeyn muͤſte/ wo es ein ſonderbare ſubſtanz waͤre: ſondern
wie das goͤttliche bild/ als der menſch fiel/ vergieng/ und nicht in etwas anders
transferirt wurde/ da es doch wo es eine eigne ſubſtanz geweſen/ auch ein geiſt/
und alſo unſterblich haͤtte ſeyn/ daher wo es von dem menſchen getrennet worden/
vor ſich allein beſtehen haͤtte muͤſſen: alſo iſt der geiſt/ der in dem menſchen durch
die widergeburt gewircket wird/ kein ſonderbare geiſtliche ſubſtanz, ſondern goͤtt-
liches liecht und krafft in die ſeele am innerſten eingedruckt/ ſo ich zwar auch nicht
gern ein accidens nenne/ ſondern damit vergleiche/ wie etwa des menſchen leben
iſt/ daß nicht eben eine ſonderbare ſubſtanz iſt/ aber doch etwas mehrers/ als andre
gemeine accidentia ſind: wiewol vielleicht die ſache auff unterſchiedlichen gebrauch
der terminorum philoſophicorum ankommen kan/ darein mich/ wortgezaͤncke
zuvermeiden/ nicht eben allzugern einlaſſe. Daß aber der gedachte geiſt nicht eine
eigentliche ſubſtanz, ſondern etwas in der ſeelen gewircktes/ und eine widererſe-
tzung der in dem goͤttlichen bilde gehabten vollkommenheit ſeye/ laͤſſet ſich ſo wol
ſehen aus dem/ was derſelbe auch entgegen gehalten zu haben bezeuget/ weil auch
das fleiſch/ in der bedeutung als es dem geiſt entgegen geſetzet wird/ keine ſondere
ſubſtanz ſondern eine ſolche verderbnuͤs iſt/ die den gantzen menſchen durchdrin-
get: als auch weil wo der geiſt eine voͤllige ſubſtanz, ja gar wie der brieff meldet/
ſuppoſitum ſeyn ſolte/ die frage entſtehen wuͤrde/ ob dann an dem ende des le-
bens unſre ſeele/ die auch ein geiſt iſt/ auch in das ewige leben eingehen oder zunich-

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[151/0951] ARTIC. V. SECTIO II. in ein und andern hertzen/ und hat einerley verſtand mit Luc. 11/ 20. Joh. 1/ 26. Dieſe waͤren meine gedancken uͤber ſolche meinung/ welche ſolchem chriſtlichen freunde vorzuſtellen bitte/ was ihm darvon deuchten moͤchte. Was nun endlich die abtheilung des menſchen in leib/ ſeel und geiſt anlangt/ hat ſie den worten nach 1. Theſſ. 5/ 23. ihren grund/ und theilt alſo auch Lutherus in angezogenen ort/ T. 1. Alt. f. 758. den menſchen nach der ſchrifft/ aber dem verſtand nach kommet ſolche theilung mit der vorgeſtellten nicht uͤberein. Dann bey Luthero ſinds thei- le aller menſchen/ nach dem unbekandten freunde aber waͤrens theile eines wider- gebohrnen. Jch bekenne aber/ daß ich noch nicht finde/ dem gedachten guten freunde beypflichten zukoͤnnen: und zwar wird mirs noch ſchwehrer/ als wo eini- ge bey allen menſchen eine doppelte ſeele ſtatuiren/ deren die eine mit den thieren gemein/ die andre die eigentlich menſchliche waͤre: welche meynung bey mir noch eher eine wahrſcheinligkeit haͤtte. Jch finde auch/ was gegen ſolche lehr von dem geiſt als einer eigentlichen ſubſtanz von geliebtem bruder vorgebracht worden/ von gutem grund. Es iſt freylich der geiſt des widergebohrnen etwas wirckliches und reales, nicht aber nur eingebildetes/ ſo dann ſo kraͤfftiges/ daß es den gantzen menſchen durchdringt und innerſt afficirt, ſo wol als das eigne leben/ und iſt alſo nichts nur euſſerlich gleichſam anklebendes. Jndeſſen iſt es nicht auſſer der ſeelen oder vor ſich ſelbs beſtehendes/ daß alſo auch von der ſeelen getrennet allein uͤbrig bleiben koͤnte/ welches ſeyn muͤſte/ wo es ein ſonderbare ſubſtanz waͤre: ſondern wie das goͤttliche bild/ als der menſch fiel/ vergieng/ und nicht in etwas anders transferirt wurde/ da es doch wo es eine eigne ſubſtanz geweſen/ auch ein geiſt/ und alſo unſterblich haͤtte ſeyn/ daher wo es von dem menſchen getrennet worden/ vor ſich allein beſtehen haͤtte muͤſſen: alſo iſt der geiſt/ der in dem menſchen durch die widergeburt gewircket wird/ kein ſonderbare geiſtliche ſubſtanz, ſondern goͤtt- liches liecht und krafft in die ſeele am innerſten eingedruckt/ ſo ich zwar auch nicht gern ein accidens nenne/ ſondern damit vergleiche/ wie etwa des menſchen leben iſt/ daß nicht eben eine ſonderbare ſubſtanz iſt/ aber doch etwas mehrers/ als andre gemeine accidentia ſind: wiewol vielleicht die ſache auff unterſchiedlichen gebrauch der terminorum philoſophicorum ankommen kan/ darein mich/ wortgezaͤncke zuvermeiden/ nicht eben allzugern einlaſſe. Daß aber der gedachte geiſt nicht eine eigentliche ſubſtanz, ſondern etwas in der ſeelen gewircktes/ und eine widererſe- tzung der in dem goͤttlichen bilde gehabten vollkommenheit ſeye/ laͤſſet ſich ſo wol ſehen aus dem/ was derſelbe auch entgegen gehalten zu haben bezeuget/ weil auch das fleiſch/ in der bedeutung als es dem geiſt entgegen geſetzet wird/ keine ſondere ſubſtanz ſondern eine ſolche verderbnuͤs iſt/ die den gantzen menſchen durchdrin- get: als auch weil wo der geiſt eine voͤllige ſubſtanz, ja gar wie der brieff meldet/ ſuppoſitum ſeyn ſolte/ die frage entſtehen wuͤrde/ ob dann an dem ende des le- bens unſre ſeele/ die auch ein geiſt iſt/ auch in das ewige leben eingehen oder zunich- te

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/951>, abgerufen am 18.05.2024.