Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.Das andere Capitel. ren/ der allein macht hat/ seine diener in die erndte zu senden/ und solche von ei-nem ort zu dem andern/ zu versenden/ ruffe ich demüthig und von grund der seelen an/ daß derselbe auch hierinnen aller der jenigen/ so dazu zuthun/ zu rathen und zu reden haben/ hertzen also regieren wolle/ daß keiner nur darauf was sein/ sondern auch was des andern ist/ sehen/ und also der rath des HErren durch solches mittel kantlich offenbar werden möge zum preiß seines heiligen nahmens/ der kirchen mehrer erbauung und meines vielgl. bruders eigener gewissens völliger befriedigung. Dieselbe segne auch allezeit ferner bey welcher gemeinde er ihn auch haben wolle/ seine arbeit gnädiglich zu vie- ler seelen gewinn und seiner verherrlichung. Ach daß ja das wort des Herrn bey uns allen und durch uns alle viel frucht bringe/ und wir dermaleins als die treue knechte unsers HErren in seine freude eingewiesen mögen werden! 1679. SECTIO XIII. Wegen einer änderung des amts und wahl unter drey stellen. WJe mich die abermahlige bezeugung brüderlicher liebe und vertrau- so
Das andere Capitel. ren/ der allein macht hat/ ſeine diener in die erndte zu ſenden/ und ſolche von ei-nem ort zu dem andern/ zu verſenden/ ruffe ich demuͤthig und von grund der ſeelen an/ daß derſelbe auch hierinnen aller der jenigen/ ſo dazu zuthun/ zu rathen und zu reden haben/ hertzen alſo regieren wolle/ daß keiner nur darauf was ſein/ ſondern auch was des andern iſt/ ſehen/ und alſo der rath des HErren durch ſolches mittel kantlich offenbar werden moͤge zum preiß ſeines heiligen nahmens/ der kirchen mehrer erbauung und meines vielgl. bruders eigener gewiſſens voͤlliger befriedigung. Dieſelbe ſegne auch allezeit ferner bey welcher gemeinde er ihn auch haben wolle/ ſeine arbeit gnaͤdiglich zu vie- ler ſeelen gewinn und ſeiner verherrlichung. Ach daß ja das wort des Herrn bey uns allen und durch uns alle viel frucht bringe/ und wir dermaleins als die treue knechte unſers HErren in ſeine freude eingewieſen moͤgen werden! 1679. SECTIO XIII. Wegen einer aͤnderung des amts und wahl unter drey ſtellen. WJe mich die abermahlige bezeugung bruͤderlicher liebe und vertrau- ſo
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Das andere Capitel.
ren/ der allein macht hat/ ſeine diener in die erndte zu ſenden/ und ſolche von ei-
nem ort zu dem andern/ zu verſenden/ ruffe ich demuͤthig und von grund der
ſeelen an/ daß derſelbe auch hierinnen aller der jenigen/ ſo dazu zuthun/ zu
rathen und zu reden haben/ hertzen alſo regieren wolle/ daß keiner nur darauf
was ſein/ ſondern auch was des andern iſt/ ſehen/ und alſo der rath des
HErren durch ſolches mittel kantlich offenbar werden moͤge zum preiß ſeines
heiligen nahmens/ der kirchen mehrer erbauung und meines vielgl. bruders
eigener gewiſſens voͤlliger befriedigung. Dieſelbe ſegne auch allezeit ferner
bey welcher gemeinde er ihn auch haben wolle/ ſeine arbeit gnaͤdiglich zu vie-
ler ſeelen gewinn und ſeiner verherrlichung. Ach daß ja das wort des Herrn
bey uns allen und durch uns alle viel frucht bringe/ und wir dermaleins als
die treue knechte unſers HErren in ſeine freude eingewieſen moͤgen werden!
1679.
SECTIO XIII.
Wegen einer aͤnderung des amts und wahl
unter drey ſtellen.
WJe mich die abermahlige bezeugung bruͤderlicher liebe und vertrau-
ens zu mir hertzlichen aus dem letzten brieff erfreuet hat/ alſo ſage ich
ſo wohl vor ſolche als ſonderlich vor die verſicherung andaͤchtiger
vorbitte vor mich hertzlichen danck. Ach wie ſehr bedoͤrffen wir ſolches alle/
die uns der HERR zu dem dienſt ſeines worts um die zeit/ da die macht
des Fuͤrſtens der welt noch ſo groß iſt/ und das goͤttliche gericht noch ſo
ſchwehr auff unſrer armen kirchen liget/ verordnet hat/ damit ſtaͤts ein bruder
dem andern erbitten helffe/ was zu erlangen das einzele gebet zu ſchwach ſeyn
moͤchte. Ach wie bedarff aber vor andern meiſten ich eben ſolcher treuen vor-
bitte/ den GOtt nicht nur/ ſo lange es ihm noch alſo beliebig ſeyn wird/ in ei-
ne vor andern wichtige/ aber auch gefaͤhrliche ſtelle geſetzet hat/ zu dero mei-
ne arme kraͤfften bey weiten nicht zulaͤnglich ſind/ ſondern den auch die welt
in allen ſtaͤnden von mehrern jahren her mit ſo ſchaͤhlen augen anſihet/ daß
nichts als die maͤchtigſte hand meines GOttes deroſelben boßheit und haß
gegen mich ſo fern noch zuruͤck haͤlt/ daß ſie bißher nicht ausbrechen/ und ih-
ren muth willen an mir voͤllig ausuͤben doͤrffen/ ich aber auch nicht weiß/ ob
nicht Gott zu mehrer uͤbung und pruͤffung meiner gedult einen mehrern auß-
bruch verhaͤngen/ und mich zu einem zeichen des widerſpruchs ſetzen werde?
wie ich nun zwahr billich mich und alle meine ſachen in den vaͤter-
lichen willen deſſen/ der mich von jugend auff nach ſeinem rath
weißlich und guͤtiglich gefuͤhret hat/ und mich nicht laſſen wird
demuͤthigſt empfehle/ als erkenne ich doch/ daß mein gebet nicht
ſo
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