Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

aussag glauben. Ich denck nicht daß man dieses
vmbstossen kan.

* Antwort. i. Man soll ja nicht von den
Rechten weichen: sed ostendendo fallaciam:
nun hab ich fauten genug gezeiget/ welche guter
raison zu wiederlauffen/ also repetir ichs nicht
weiter.

Antwort. ii. Es kan auff zweyerley weiß
von den Hexen dißfalls gefragt werden 1. waß
sie für mit consorten gehabt/ wenn sie Leut vnnd
vieh mit gifft vmbgebracht/ wenn sie sonsten
greifflichen schaden gethan haben. 2. aber von
jhren conventen/ tantzen/ wer darbey gewesen/
waß sie für kurtzweil dabey gehabt/ etc.

Von der ersten sort mögen die rechten zuver-
stehen sein/ so ferne: wenn dergleichen vmbstände
mit vnterlauffen/ die einem verständigen gewis-
senhafften mann satisfaction thun: als das man
der sachen in der tortur nicht zu viel thue/ etc. Al-
lein von der anderen sort sie zu fragen/ ist nit rath-
sam/ weyl sie die waarheit zu sagen verhindert
werden/ auß vrsachen/ die wir genug außgeführet
haben. Ob wol aber Binsfeld dieses nicht an-
nehmen wolte: so ist er droben Dub. 37. num. 7.
zur genüge abgeweiset. Ich also nicht nötig sol-
che ding zu repetiren.

Argum. iv. Man glaubt aber anderen Ma-
leficanten/
wenn sie jhre mit consorten an-
geben.

Antwort: Es ist der vnterscheidt zwischen den

Cri-
* p. 354.

auſſag glauben. Ich denck nicht daß man dieſes
vmbſtoſſen kan.

* Antwort. i. Man ſoll ja nicht von den
Rechten weichen: ſed oſtendendo fallaciam:
nun hab ich fauten genug gezeiget/ welche guter
raiſon zu wiederlauffen/ alſo repetir ichs nicht
weiter.

Antwort. ii. Es kan auff zweyerley weiß
von den Hexen dißfalls gefragt werden 1. waß
ſie fuͤr mit conſorten gehabt/ wenn ſie Leut vnnd
vieh mit gifft vmbgebracht/ wenn ſie ſonſten
greifflichen ſchaden gethan haben. 2. aber von
jhren conventen/ tantzen/ wer darbey geweſen/
waß ſie fuͤr kurtzweil dabey gehabt/ ꝛc.

Von der erſten ſort moͤgen die rechten zuver-
ſtehen ſein/ ſo ferne: wenn dergleichen vmbſtaͤnde
mit vnterlauffen/ die einem verſtaͤndigen gewiſ-
ſenhafften mann ſatisfaction thun: als das man
der ſachen in der tortur nicht zu viel thue/ ꝛc. Al-
lein von der anderen ſort ſie zu fragen/ iſt nit rath-
ſam/ weyl ſie die waarheit zu ſagen verhindert
werden/ auß vrſachen/ die wir genug außgefuͤhret
haben. Ob wol aber Binsfeld dieſes nicht an-
nehmen wolte: ſo iſt er droben Dub. 37. num. 7.
zur genuͤge abgeweiſet. Ich alſo nicht noͤtig ſol-
che ding zu repetiren.

Argum. iv. Man glaubt aber anderen Ma-
leficanten/
wenn ſie jhre mit conſorten an-
geben.

Antwort: Es iſt der vnterſcheidt zwiſchen den

Cri-
* p. 354.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0186" n="166"/>
au&#x017F;&#x017F;ag glauben. Ich denck nicht daß man die&#x017F;es<lb/>
vmb&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en kan.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">p.</hi> 354.</note> Antwort. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">i.</hi></hi> Man &#x017F;oll ja nicht von den<lb/>
Rechten weichen: <hi rendition="#aq">&#x017F;ed o&#x017F;tendendo fallaciam:</hi><lb/>
nun hab ich fauten genug gezeiget/ welche guter<lb/><hi rendition="#aq">rai&#x017F;on</hi> zu wiederlauffen/ al&#x017F;o <hi rendition="#aq">repetir</hi> ichs nicht<lb/>
weiter.</p><lb/>
          <p>Antwort. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ii.</hi></hi> Es kan auff zweyerley weiß<lb/>
von den Hexen dißfalls gefragt werden 1. waß<lb/>
&#x017F;ie fu&#x0364;r mit <hi rendition="#aq">con&#x017F;orten</hi> gehabt/ wenn &#x017F;ie Leut vnnd<lb/>
vieh mit gifft vmbgebracht/ wenn &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;ten<lb/>
greifflichen &#x017F;chaden gethan haben. 2. aber von<lb/>
jhren <hi rendition="#aq">conventen/</hi> tantzen/ wer darbey gewe&#x017F;en/<lb/>
waß &#x017F;ie fu&#x0364;r kurtzweil dabey gehabt/ &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p>Von der er&#x017F;ten &#x017F;ort mo&#x0364;gen die rechten zuver-<lb/>
&#x017F;tehen &#x017F;ein/ &#x017F;o ferne: wenn dergleichen vmb&#x017F;ta&#x0364;nde<lb/>
mit vnterlauffen/ die einem ver&#x017F;ta&#x0364;ndigen gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enhafften mann <hi rendition="#aq">&#x017F;atisfaction</hi> thun: als das man<lb/>
der &#x017F;achen in der <hi rendition="#aq">tortur</hi> nicht zu viel thue/ &#xA75B;c. Al-<lb/>
lein von der anderen &#x017F;ort &#x017F;ie zu fragen/ i&#x017F;t nit rath-<lb/>
&#x017F;am/ weyl &#x017F;ie die waarheit zu &#x017F;agen verhindert<lb/>
werden/ auß vr&#x017F;achen/ die wir genug außgefu&#x0364;hret<lb/>
haben. Ob wol aber <hi rendition="#aq">Binsfeld</hi> die&#x017F;es nicht an-<lb/>
nehmen wolte: &#x017F;o i&#x017F;t er droben <hi rendition="#aq">Dub. 37. num.</hi> 7.<lb/>
zur genu&#x0364;ge abgewei&#x017F;et. Ich al&#x017F;o nicht no&#x0364;tig &#x017F;ol-<lb/>
che ding zu <hi rendition="#aq">repetiren.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Argum. <hi rendition="#k">iv.</hi></hi> Man glaubt aber anderen <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
leficanten/</hi> wenn &#x017F;ie jhre mit <hi rendition="#aq">con&#x017F;orten</hi> an-<lb/>
geben.</p><lb/>
          <p>Antwort: Es i&#x017F;t der vnter&#x017F;cheidt zwi&#x017F;chen den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Cri-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0186] auſſag glauben. Ich denck nicht daß man dieſes vmbſtoſſen kan. * Antwort. i. Man ſoll ja nicht von den Rechten weichen: ſed oſtendendo fallaciam: nun hab ich fauten genug gezeiget/ welche guter raiſon zu wiederlauffen/ alſo repetir ichs nicht weiter. Antwort. ii. Es kan auff zweyerley weiß von den Hexen dißfalls gefragt werden 1. waß ſie fuͤr mit conſorten gehabt/ wenn ſie Leut vnnd vieh mit gifft vmbgebracht/ wenn ſie ſonſten greifflichen ſchaden gethan haben. 2. aber von jhren conventen/ tantzen/ wer darbey geweſen/ waß ſie fuͤr kurtzweil dabey gehabt/ ꝛc. Von der erſten ſort moͤgen die rechten zuver- ſtehen ſein/ ſo ferne: wenn dergleichen vmbſtaͤnde mit vnterlauffen/ die einem verſtaͤndigen gewiſ- ſenhafften mann ſatisfaction thun: als das man der ſachen in der tortur nicht zu viel thue/ ꝛc. Al- lein von der anderen ſort ſie zu fragen/ iſt nit rath- ſam/ weyl ſie die waarheit zu ſagen verhindert werden/ auß vrſachen/ die wir genug außgefuͤhret haben. Ob wol aber Binsfeld dieſes nicht an- nehmen wolte: ſo iſt er droben Dub. 37. num. 7. zur genuͤge abgeweiſet. Ich alſo nicht noͤtig ſol- che ding zu repetiren. Argum. iv. Man glaubt aber anderen Ma- leficanten/ wenn ſie jhre mit conſorten an- geben. Antwort: Es iſt der vnterſcheidt zwiſchen den Cri- * p. 354.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spee_cautio_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spee_cautio_1647/186
Zitationshilfe: Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spee_cautio_1647/186>, abgerufen am 06.05.2024.