Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

* Document. v. Mann mag woll auch
vorher/ der halßstarrigkeit vorzubawen/ auß Got-
tes wort mit den gefangnen handlen/ doch soll
man nur in generalibus verbleiben.

Document. vi. Ein Beichtvatter soll sich
vor aller aequivocation hüten/ daß er wo solche
offenbahr/ sein ampt nicht despectirlich mache.
Sie stehet auch einem Richter nit zu.

Document. vii. Hüten soll sich der Beicht-
vatter/ daß er ja nicht von der tortur rede/ wie sie
anzustrengen: denn das ist Henckermässig: zur
milterung mag er woll ein vorbitt thun.

NB. Document. viii. Offentlich soll er
bey der tortur nicht sitzen: heimlich/ daß es nicht
so Teufflisch zugehe/ wie obgemelt/ solte man jhne
ja lassen zu sehen/ jhm ein mittleiden gegen die ge-
fangene zu erwecken.

Document. ix. Daß ist auch wegen des
Richters von nöhten/ damit man jhme zu reden
möge.

* NB Docum. x. Kein Geistlicher soll auff
sich nehmen/ daß endvrtheil den malificanten
anzudeuten.

NB Docum. xi. Dann darumb heisset Er
Beichtvatter: ist ein schweres Ampt/ daß viel auff
sich hat/ darumben mann nur geistreiche Leut dar-
zu förderen solte.

* Document. xii. Er soll die gefangenen
versicheren/ daß waß er mit jhnen handtlet/ nie-

mandt
* pag. 195.
* pag. 198.

* Document. v. Mann mag woll auch
vorher/ der halßſtarrigkeit vorzubawen/ auß Got-
tes wort mit den gefangnen handlen/ doch ſoll
man nur in generalibus verbleiben.

Document. vi. Ein Beichtvatter ſoll ſich
vor aller æquivocation huͤten/ daß er wo ſolche
offenbahr/ ſein ampt nicht deſpectirlich mache.
Sie ſtehet auch einem Richter nit zu.

Document. vii. Huͤten ſoll ſich der Beicht-
vatter/ daß er ja nicht von der tortur rede/ wie ſie
anzuſtrengen: denn das iſt Henckermaͤſſig: zur
milterung mag er woll ein vorbitt thun.

NB. Document. viii. Offentlich ſoll er
bey der tortur nicht ſitzen: heimlich/ daß es nicht
ſo Teuffliſch zugehe/ wie obgemelt/ ſolte man jhne
ja laſſen zu ſehen/ jhm ein mittleiden gegen die ge-
fangene zu erwecken.

Document. ix. Daß iſt auch wegen des
Richters von noͤhten/ damit man jhme zu reden
moͤge.

* NB Docum. x. Kein Geiſtlicher ſoll auff
ſich nehmen/ daß endvrtheil den malificanten
anzudeuten.

NB Docum. xi. Dann darumb heiſſet Er
Beichtvatter: iſt ein ſchweres Ampt/ daß viel auff
ſich hat/ darumben mann nur geiſtreiche Leut dar-
zu foͤrderen ſolte.

* Document. xii. Er ſoll die gefangenen
verſicheren/ daß waß er mit jhnen handtlet/ nie-

mandt
* pag. 195.
* pag. 198.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0120" n="100"/>
          <p><note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">pag.</hi> 195.</note><hi rendition="#aq">Document. <hi rendition="#k">v.</hi></hi> Mann mag woll auch<lb/>
vorher/ der halß&#x017F;tarrigkeit vorzubawen/ auß Got-<lb/>
tes wort mit den gefangnen handlen/ doch &#x017F;oll<lb/>
man nur <hi rendition="#aq">in generalibus</hi> verbleiben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Document. <hi rendition="#k">vi.</hi></hi> Ein Beichtvatter &#x017F;oll &#x017F;ich<lb/>
vor aller <hi rendition="#aq">æquivocation</hi> hu&#x0364;ten/ daß er wo &#x017F;olche<lb/>
offenbahr/ &#x017F;ein ampt nicht <hi rendition="#aq">de&#x017F;pect</hi>irlich mache.<lb/>
Sie &#x017F;tehet auch einem Richter nit zu.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Document. <hi rendition="#k">vii.</hi></hi> Hu&#x0364;ten &#x017F;oll &#x017F;ich der Beicht-<lb/>
vatter/ daß er ja nicht von der <hi rendition="#aq">tortur</hi> rede/ wie &#x017F;ie<lb/>
anzu&#x017F;trengen: denn das i&#x017F;t Henckerma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig: zur<lb/>
milterung mag er woll ein vorbitt thun.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">NB. Document. <hi rendition="#k">viii.</hi></hi> Offentlich &#x017F;oll er<lb/>
bey der <hi rendition="#aq">tortur</hi> nicht &#x017F;itzen: heimlich/ daß es nicht<lb/>
&#x017F;o Teuffli&#x017F;ch zugehe/ wie obgemelt/ &#x017F;olte man jhne<lb/>
ja la&#x017F;&#x017F;en zu &#x017F;ehen/ jhm ein mittleiden gegen die ge-<lb/>
fangene zu erwecken.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Document. <hi rendition="#k">ix.</hi></hi> Daß i&#x017F;t auch wegen des<lb/>
Richters von no&#x0364;hten/ damit man jhme zu reden<lb/>
mo&#x0364;ge.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">pag.</hi> 198.</note><hi rendition="#aq">NB Docum. <hi rendition="#k">x.</hi></hi> Kein Gei&#x017F;tlicher &#x017F;oll auff<lb/>
&#x017F;ich nehmen/ daß endvrtheil den <hi rendition="#aq">malificanten</hi><lb/>
anzudeuten.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">NB Docum. <hi rendition="#k">xi.</hi></hi> Dann darumb hei&#x017F;&#x017F;et Er<lb/>
Beichtvatter: i&#x017F;t ein &#x017F;chweres Ampt/ daß viel auff<lb/>
&#x017F;ich hat/ darumben mann nur gei&#x017F;treiche Leut dar-<lb/>
zu fo&#x0364;rderen &#x017F;olte.</p><lb/>
          <p>* <hi rendition="#aq">Document. <hi rendition="#k">xii.</hi></hi> Er &#x017F;oll die gefangenen<lb/>
ver&#x017F;icheren/ daß waß er mit jhnen handtlet/ nie-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mandt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0120] * Document. v. Mann mag woll auch vorher/ der halßſtarrigkeit vorzubawen/ auß Got- tes wort mit den gefangnen handlen/ doch ſoll man nur in generalibus verbleiben. Document. vi. Ein Beichtvatter ſoll ſich vor aller æquivocation huͤten/ daß er wo ſolche offenbahr/ ſein ampt nicht deſpectirlich mache. Sie ſtehet auch einem Richter nit zu. Document. vii. Huͤten ſoll ſich der Beicht- vatter/ daß er ja nicht von der tortur rede/ wie ſie anzuſtrengen: denn das iſt Henckermaͤſſig: zur milterung mag er woll ein vorbitt thun. NB. Document. viii. Offentlich ſoll er bey der tortur nicht ſitzen: heimlich/ daß es nicht ſo Teuffliſch zugehe/ wie obgemelt/ ſolte man jhne ja laſſen zu ſehen/ jhm ein mittleiden gegen die ge- fangene zu erwecken. Document. ix. Daß iſt auch wegen des Richters von noͤhten/ damit man jhme zu reden moͤge. * NB Docum. x. Kein Geiſtlicher ſoll auff ſich nehmen/ daß endvrtheil den malificanten anzudeuten. NB Docum. xi. Dann darumb heiſſet Er Beichtvatter: iſt ein ſchweres Ampt/ daß viel auff ſich hat/ darumben mann nur geiſtreiche Leut dar- zu foͤrderen ſolte. * Document. xii. Er ſoll die gefangenen verſicheren/ daß waß er mit jhnen handtlet/ nie- mandt * pag. 195. * pag. 198.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spee_cautio_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spee_cautio_1647/120
Zitationshilfe: Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spee_cautio_1647/120>, abgerufen am 03.05.2024.