Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

und die Welt haben nun ein Ende / da dürstete die himmlische Braut numehro eintzig und allein nach dem Brunnen des lebendigen Wassers / oben in der Herrlichkeit und Seeligkeit. Es wird die Freude / Herrlichkeit und Seeligkeit / weil wir das rechte Wesen derselben mit unsern Gedancken und Sinnen nicht begreiffen können / unter vielen anmuthigen natürlichen Dingen / nach unserm menschlichem Verstande / uns vorgestellet / als / unter einer prächtigen Hochzeit / herrlichem Abendmal / einer grossen Stadt / und mächtigen Pallästen / und schönen Häusern / unter kostbaren Kleidern / Kronen und Kräntzen / unter einer anmuthigen grünen Weyde / unter dem allerhellestem Sonnen-Glantz / und dergleichen. Hier nennet der Bräutigam die Freude des ewigen Lebens / dahin er seine Braut jetzo führen will / einen Brunnen des lebendigen Wassers / einen solchen Spring-Brunnen / eine solche lebendige Quelle / der es nimmer und in Ewigkeit an dem Trost- und Freuden-Wasser gebrechen wird. Und dahin zielet auch der Bräutigam / wenn er im folgenden 22. Cap. dem Johanni zuletzt abermal die Freude des ewigen Lebens sehen lässet / unter einem lauterem Strom des lebendigen Wassers / klar wie ein Crystall / der da gieng von dem Stuhl GOttes und des Lamms. Die Ursachen alle / warum der Bräutigam Christus JEsus die Herrlichkeit des ewigen Lebens / mit einem Brunnen des lebendigen Wassers vergleichet / können wir unmüglich alle anführen. Doch nur ein und anders kürtzlich zu berühren / so ist bekannt / 1. wie das süß-quillende Wasser aus einem lebendigem Brunnen / wider alle Hitze und Durst / die beste Kühl-Erquick- und Labung ist. Und so ist ja wol die Freude des ewigen Lebens allen denen / die mit der gläubigen Braut hier auff Erden des Tages Last und Hitze rechtschaffen empfinden müssen / die allerbeste und süsseste Laab- und Erquickung / wenn es von ihnen dermaleins heissen wird aus der Offenbahrung Joh. 7. Cap. Sie wird nun nicht mehr hungern noch dürsten / es wird auch nicht mehr auff Sie fallen die Sonne / oder irgend eine Hitze / denn das Lamm mitten im Stuhl wird Sie weyden / und leiten zu dem lebendigen Wasser-Brunnen. Und wie denn fürs andere / eine lebendige

und die Welt haben nun ein Ende / da dürstete die himmlische Braut numehro eintzig und allein nach dem Brunnen des lebendigen Wassers / oben in der Herrlichkeit und Seeligkeit. Es wird die Freude / Herrlichkeit und Seeligkeit / weil wir das rechte Wesen derselben mit unsern Gedancken und Sinnen nicht begreiffen können / unter vielen anmuthigen natürlichen Dingen / nach unserm menschlichem Verstande / uns vorgestellet / als / unter einer prächtigen Hochzeit / herrlichem Abendmal / einer grossen Stadt / und mächtigen Pallästen / und schönen Häusern / unter kostbaren Kleidern / Kronen und Kräntzen / unter einer anmuthigen grünen Weyde / unter dem allerhellestem Sonnen-Glantz / und dergleichen. Hier nennet der Bräutigam die Freude des ewigen Lebens / dahin er seine Braut jetzo führen will / einen Brunnen des lebendigen Wassers / einen solchen Spring-Brunnen / eine solche lebendige Quelle / der es nimmer und in Ewigkeit an dem Trost- und Freuden-Wasser gebrechen wird. Und dahin zielet auch der Bräutigam / wenn er im folgenden 22. Cap. dem Johanni zuletzt abermal die Freude des ewigen Lebens sehen lässet / unter einem lauterem Strom des lebendigen Wassers / klar wie ein Crystall / der da gieng von dem Stuhl GOttes und des Lamms. Die Ursachen alle / warum der Bräutigam Christus JEsus die Herrlichkeit des ewigen Lebens / mit einem Brunnen des lebendigen Wassers vergleichet / können wir unmüglich alle anführen. Doch nur ein und anders kürtzlich zu berühren / so ist bekannt / 1. wie das süß-quillende Wasser aus einem lebendigem Brunnen / wider alle Hitze und Durst / die beste Kühl-Erquick- und Labung ist. Und so ist ja wol die Freude des ewigen Lebens allen denen / die mit der gläubigen Braut hier auff Erden des Tages Last und Hitze rechtschaffen empfinden müssen / die allerbeste und süsseste Laab- und Erquickung / wenn es von ihnen dermaleins heissen wird aus der Offenbahrung Joh. 7. Cap. Sie wird nun nicht mehr hungern noch dürsten / es wird auch nicht mehr auff Sie fallen die Sonne / oder irgend eine Hitze / denn das Lamm mitten im Stuhl wird Sie weyden / und leiten zu dem lebendigen Wasser-Brunnen. Und wie denn fürs andere / eine lebendige

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0028" n="24"/>
und die
                     Welt haben nun ein Ende / da dürstete die himmlische Braut numehro eintzig und
                     allein nach dem Brunnen des lebendigen Wassers / oben in der Herrlichkeit und
                     Seeligkeit. Es wird die Freude / Herrlichkeit und Seeligkeit / weil wir das
                     rechte Wesen derselben mit unsern Gedancken und Sinnen nicht begreiffen können /
                     unter vielen anmuthigen natürlichen Dingen / nach unserm menschlichem Verstande
                     / uns vorgestellet / als / unter einer prächtigen Hochzeit / herrlichem Abendmal
                     / einer grossen Stadt / und mächtigen Pallästen / und schönen Häusern / unter
                     kostbaren Kleidern / Kronen und Kräntzen / unter einer anmuthigen grünen Weyde /
                     unter dem allerhellestem Sonnen-Glantz / und dergleichen. Hier nennet der
                     Bräutigam die Freude des ewigen Lebens / dahin er seine Braut jetzo führen will
                     / einen Brunnen des lebendigen Wassers / einen solchen Spring-Brunnen / eine
                     solche lebendige Quelle / der es nimmer und in Ewigkeit an dem Trost- und
                     Freuden-Wasser gebrechen wird. Und dahin zielet auch der Bräutigam / wenn er im
                     folgenden 22. Cap. dem Johanni zuletzt abermal die Freude des ewigen Lebens
                     sehen lässet / unter einem lauterem Strom des lebendigen Wassers / klar wie ein
                     Crystall / der da gieng von dem Stuhl GOttes und des Lamms. Die Ursachen alle /
                     warum der Bräutigam Christus JEsus die Herrlichkeit des ewigen Lebens / mit
                     einem Brunnen des lebendigen Wassers vergleichet / können wir unmüglich alle
                     anführen. Doch nur ein und anders kürtzlich zu berühren / so ist bekannt / 1.
                     wie das süß-quillende Wasser aus einem lebendigem Brunnen / wider alle Hitze und
                     Durst / die beste Kühl-Erquick- und Labung ist. Und so ist ja wol die Freude des
                     ewigen Lebens allen denen / die mit der gläubigen Braut hier auff Erden des
                     Tages Last und Hitze rechtschaffen empfinden müssen / die allerbeste und
                     süsseste Laab- und Erquickung / wenn es von ihnen dermaleins heissen wird aus
                     der Offenbahrung Joh. 7. Cap. Sie wird nun nicht mehr hungern noch dürsten / es
                     wird auch nicht mehr auff Sie fallen die Sonne / oder irgend eine Hitze / denn
                     das Lamm mitten im Stuhl wird Sie weyden / und leiten zu dem lebendigen
                     Wasser-Brunnen. Und wie denn fürs andere / eine lebendige
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0028] und die Welt haben nun ein Ende / da dürstete die himmlische Braut numehro eintzig und allein nach dem Brunnen des lebendigen Wassers / oben in der Herrlichkeit und Seeligkeit. Es wird die Freude / Herrlichkeit und Seeligkeit / weil wir das rechte Wesen derselben mit unsern Gedancken und Sinnen nicht begreiffen können / unter vielen anmuthigen natürlichen Dingen / nach unserm menschlichem Verstande / uns vorgestellet / als / unter einer prächtigen Hochzeit / herrlichem Abendmal / einer grossen Stadt / und mächtigen Pallästen / und schönen Häusern / unter kostbaren Kleidern / Kronen und Kräntzen / unter einer anmuthigen grünen Weyde / unter dem allerhellestem Sonnen-Glantz / und dergleichen. Hier nennet der Bräutigam die Freude des ewigen Lebens / dahin er seine Braut jetzo führen will / einen Brunnen des lebendigen Wassers / einen solchen Spring-Brunnen / eine solche lebendige Quelle / der es nimmer und in Ewigkeit an dem Trost- und Freuden-Wasser gebrechen wird. Und dahin zielet auch der Bräutigam / wenn er im folgenden 22. Cap. dem Johanni zuletzt abermal die Freude des ewigen Lebens sehen lässet / unter einem lauterem Strom des lebendigen Wassers / klar wie ein Crystall / der da gieng von dem Stuhl GOttes und des Lamms. Die Ursachen alle / warum der Bräutigam Christus JEsus die Herrlichkeit des ewigen Lebens / mit einem Brunnen des lebendigen Wassers vergleichet / können wir unmüglich alle anführen. Doch nur ein und anders kürtzlich zu berühren / so ist bekannt / 1. wie das süß-quillende Wasser aus einem lebendigem Brunnen / wider alle Hitze und Durst / die beste Kühl-Erquick- und Labung ist. Und so ist ja wol die Freude des ewigen Lebens allen denen / die mit der gläubigen Braut hier auff Erden des Tages Last und Hitze rechtschaffen empfinden müssen / die allerbeste und süsseste Laab- und Erquickung / wenn es von ihnen dermaleins heissen wird aus der Offenbahrung Joh. 7. Cap. Sie wird nun nicht mehr hungern noch dürsten / es wird auch nicht mehr auff Sie fallen die Sonne / oder irgend eine Hitze / denn das Lamm mitten im Stuhl wird Sie weyden / und leiten zu dem lebendigen Wasser-Brunnen. Und wie denn fürs andere / eine lebendige

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/28
Zitationshilfe: Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/28>, abgerufen am 28.03.2024.