Sonnemann, Johann Diederich Gottfried: Kurtze und Beständige Ablehnung Des [...] Fälschlich angedichteten Syncretismi. Hildesheim, 1709solche oberzehlte Maxim stirbt / seelig werden könne und seelig werde; und demnach nicht erwiesen ist / noch erwiesen werden kan / daß die Großmächtigste Königin in Spanien andere Glaubens-Regulen angenommen habe / als eben diejenige / in welchen nach Zeugnüß vieler Protestirenden Theologen / ein Catholischer wohl seelig werden kan und seelig wird; zumahlen in hoc passu, ubi de mero & puro facto disputamus, keine Frage seyn kan / was man etwa ihr nach eines oder anderen privat Phantasie anzudichten sich unterstehet; sondern wie sie / Vermöge des ihr darüber zustehenden Rechts / solches selber / durch ihren eigenen Mund zu erklähren hat; so möchte man wohl hertzlich gerne wissen / woher die Wolffenbüttelische Prediger / und andere unverschämte Ehren-Schänder dieser grossen Christlichen Königin die Macht genommen haben / solche als eine Meinäydige zu verdammen / und dergestalt ihre Würde vor dem Volcke zu prostituiren / gleichsam wäre Sie nicht würdig / daß man Ihrer auff der Cantzel Meldung thuen solle. Oder aber könne man mit gutem Gewissen Gott keine Dancksagung thuen / daß sie glücklich und gesund über Wasser und Land ihrem königlichen Gemahl zugeführet worden. Dis ist nun / geehrtester Leser / was so wohl des von Rempen mir wieder alle Billigkeit unwahr auffgebürdeten Syncretismi halber / als auch von wegen der gegen Ihro Königl. Majest. in Spanien von einigen Wolffenbüttelischen Predigern begangener grossen Praecipitantz / und nicht zu verantwortenden Excess in Verkleinerung ihrer Königlichen Ehren und Würden / also wie es die Materie und Begebenheit erfordert gehabt / in möglichster Kürtze dir vortragen wöllen; des vernünfftigen Vertrauens / du werdest deiner Bescheidenheit nach urtheilen / wie du solches der Billigkeit schüldig bist; massen ich auch kein anders Judicium von dir verlangen kan / oder jemahls verlangen werde. GOtt gebe uns allen seinen Friedens-Geist zu seiner Ehre und unser aller ewigen Seeligkeit. Wann etwa in Abwesenheit des Authoris einige Druckfehler eingeschlichen / beliebe der guthertzige Leser zu corrigiren. solche oberzehlte Maxim stirbt / seelig werden könne und seelig werde; und demnach nicht erwiesen ist / noch erwiesen werden kan / daß die Großmächtigste Königin in Spanien andere Glaubens-Regulen angenommen habe / als eben diejenige / in welchen nach Zeugnüß vieler Protestirenden Theologen / ein Catholischer wohl seelig werden kan und seelig wird; zumahlen in hoc passu, ubi de mero & puro facto disputamus, keine Frage seyn kan / was man etwa ihr nach eines oder anderen privat Phantasie anzudichten sich unterstehet; sondern wie sie / Vermöge des ihr darüber zustehenden Rechts / solches selber / durch ihren eigenen Mund zu erklähren hat; so möchte man wohl hertzlich gerne wissen / woher die Wolffenbüttelische Prediger / und andere unverschämte Ehren-Schänder dieser grossen Christlichen Königin die Macht genommen haben / solche als eine Meinäydige zu verdammen / und dergestalt ihre Würde vor dem Volcke zu prostituiren / gleichsam wäre Sie nicht würdig / daß man Ihrer auff der Cantzel Meldung thuen solle. Oder aber könne man mit gutem Gewissen Gott keine Dancksagung thuen / daß sie glücklich und gesund über Wasser und Land ihrem königlichen Gemahl zugeführet worden. Dis ist nun / geehrtester Leser / was so wohl des von Rempen mir wieder alle Billigkeit unwahr auffgebürdeten Syncretismi halber / als auch von wegen der gegen Ihro Königl. Majest. in Spanien von einigen Wolffenbüttelischen Predigern begangener grossen Praecipitantz / und nicht zu verantwortenden Excess in Verkleinerung ihrer Königlichen Ehren und Würden / also wie es die Materie und Begebenheit erfordert gehabt / in möglichster Kürtze dir vortragen wöllen; des vernünfftigen Vertrauens / du werdest deiner Bescheidenheit nach urtheilen / wie du solches der Billigkeit schüldig bist; massen ich auch kein anders Judicium von dir verlangen kan / oder jemahls verlangen werde. GOtt gebe uns allen seinen Friedens-Geist zu seiner Ehre und unser aller ewigen Seeligkeit. Wann etwa in Abwesenheit des Authoris einige Druckfehler eingeschlichen / beliebe der guthertzige Leser zu corrigiren. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0035" n="35"/> solche oberzehlte Maxim stirbt / seelig werden könne und seelig werde; und demnach nicht erwiesen ist / noch erwiesen werden kan / daß die Großmächtigste Königin in Spanien andere Glaubens-Regulen angenommen habe / als eben diejenige / in welchen nach Zeugnüß vieler Protestirenden Theologen / ein Catholischer wohl seelig werden kan und seelig wird; zumahlen in hoc passu, ubi de mero & puro facto disputamus, keine Frage seyn kan / was man etwa ihr nach eines oder anderen privat Phantasie anzudichten sich unterstehet; sondern wie sie / Vermöge des ihr darüber zustehenden Rechts / solches selber / durch ihren eigenen Mund zu erklähren hat; so möchte man wohl hertzlich gerne wissen / woher die Wolffenbüttelische Prediger / und andere unverschämte Ehren-Schänder dieser grossen Christlichen Königin die Macht genommen haben / solche als eine Meinäydige zu verdammen / und dergestalt ihre Würde vor dem Volcke zu prostituiren / gleichsam wäre Sie nicht würdig / daß man Ihrer auff der Cantzel Meldung thuen solle. Oder aber könne man mit gutem Gewissen Gott keine Dancksagung thuen / daß sie glücklich und gesund über Wasser und Land ihrem königlichen Gemahl zugeführet worden.</p> <p>Dis ist nun / geehrtester Leser / was so wohl des von Rempen mir wieder alle Billigkeit unwahr auffgebürdeten Syncretismi halber / als auch von wegen der gegen Ihro Königl. Majest. in Spanien von einigen Wolffenbüttelischen Predigern begangener grossen Praecipitantz / und nicht zu verantwortenden Excess in Verkleinerung ihrer Königlichen Ehren und Würden / also wie es die Materie und Begebenheit erfordert gehabt / in möglichster Kürtze dir vortragen wöllen; des vernünfftigen Vertrauens / du werdest deiner Bescheidenheit nach urtheilen / wie du solches der Billigkeit schüldig bist; massen ich auch kein anders Judicium von dir verlangen kan / oder jemahls verlangen werde. GOtt gebe uns allen seinen Friedens-Geist zu seiner Ehre und unser aller ewigen Seeligkeit.</p> <p>Wann etwa in Abwesenheit des Authoris einige Druckfehler eingeschlichen / beliebe der guthertzige Leser zu corrigiren.</p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0035]
solche oberzehlte Maxim stirbt / seelig werden könne und seelig werde; und demnach nicht erwiesen ist / noch erwiesen werden kan / daß die Großmächtigste Königin in Spanien andere Glaubens-Regulen angenommen habe / als eben diejenige / in welchen nach Zeugnüß vieler Protestirenden Theologen / ein Catholischer wohl seelig werden kan und seelig wird; zumahlen in hoc passu, ubi de mero & puro facto disputamus, keine Frage seyn kan / was man etwa ihr nach eines oder anderen privat Phantasie anzudichten sich unterstehet; sondern wie sie / Vermöge des ihr darüber zustehenden Rechts / solches selber / durch ihren eigenen Mund zu erklähren hat; so möchte man wohl hertzlich gerne wissen / woher die Wolffenbüttelische Prediger / und andere unverschämte Ehren-Schänder dieser grossen Christlichen Königin die Macht genommen haben / solche als eine Meinäydige zu verdammen / und dergestalt ihre Würde vor dem Volcke zu prostituiren / gleichsam wäre Sie nicht würdig / daß man Ihrer auff der Cantzel Meldung thuen solle. Oder aber könne man mit gutem Gewissen Gott keine Dancksagung thuen / daß sie glücklich und gesund über Wasser und Land ihrem königlichen Gemahl zugeführet worden.
Dis ist nun / geehrtester Leser / was so wohl des von Rempen mir wieder alle Billigkeit unwahr auffgebürdeten Syncretismi halber / als auch von wegen der gegen Ihro Königl. Majest. in Spanien von einigen Wolffenbüttelischen Predigern begangener grossen Praecipitantz / und nicht zu verantwortenden Excess in Verkleinerung ihrer Königlichen Ehren und Würden / also wie es die Materie und Begebenheit erfordert gehabt / in möglichster Kürtze dir vortragen wöllen; des vernünfftigen Vertrauens / du werdest deiner Bescheidenheit nach urtheilen / wie du solches der Billigkeit schüldig bist; massen ich auch kein anders Judicium von dir verlangen kan / oder jemahls verlangen werde. GOtt gebe uns allen seinen Friedens-Geist zu seiner Ehre und unser aller ewigen Seeligkeit.
Wann etwa in Abwesenheit des Authoris einige Druckfehler eingeschlichen / beliebe der guthertzige Leser zu corrigiren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sonnemann_ablehnung_1709 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sonnemann_ablehnung_1709/35 |
Zitationshilfe: | Sonnemann, Johann Diederich Gottfried: Kurtze und Beständige Ablehnung Des [...] Fälschlich angedichteten Syncretismi. Hildesheim, 1709, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sonnemann_ablehnung_1709/35>, abgerufen am 27.07.2024. |