Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

schweig-Bevern, Gemahl der Printzeßin Antoniette Amaliae von Blanckenburg, Sr. Röm. Kayserlichen und Königlichen Majestät General-Feld-Marschall; und Hertzog Ernestus Ferdinandus, Dom-Probst zu S. Blasii und S. Cyriaci in Braunschweig, nach Wunsch fortpflantzen.

§. 12 Die jüngere Linie des Hauses Braunschweig, ehemals die Zellische, nunmehro die Königliche Chur-Linie, hat, wie oben §. 10. gedacht wird, Hertzog Wilhelmus Junior zu Lüneburg, mit der Königlichen Printzeßin aus Dänemarck Dorothea, Königs Christiani III. Tochter, gestifftet. Unter diesem Herrn ereigneten sich die starcken Lehns, Fälle der Grafschafften Hoya und Diephold; daher das Haus Lüneburg damals schon der ältern Linie an Macht vorgewachsen. Und ob er zwar sieben Söhne bey seinem 1592 d. 20. Aug. erfolgten Tode hinterlassen, ist doch durch eine unter ihnen gemachte Verbündniß nur der sechste, Georgius, zur Vermählung mit Anna Eleonora, Ludovici V. Landgrasens zu Hessen-Darmstadt Tochter, geschritten. Der älteste von ihnen, der die Regierung zuerst übernommen, war Hertzog Ernestus, den der Tod d. 20. Mart. 1611. mit 47. Jahren aus der Welt forderte; der andere, Hertzog Christianus, trat sodann die Regierung an, ward Bischoff zu Minden, behauptete 1596. das Fürstenthum Grubenhagen gegen Henricum Julium, Hertzogen zu Wolffenbüttel, Bischoffen zu Halberstadt, nach dem Tode seines letzten Besitzers Hertzogs Philippi II. und brachte es mit Consens seiner Vettern aus der Dannebergischen Linie, die er abgefunden, gantz an sich. Ihm folgte in der Regierung der dritte Bruder, Hertzog Augustus, im Jahr 1633. der Bischoff zu Ratzeburg gewesen, und 1634. da die Wolffenbüttelische Linie mit Hertzog Fri-

schweig-Bevern, Gemahl der Printzeßin Antoniette Amaliae von Blanckenburg, Sr. Röm. Kayserlichen und Königlichen Majestät General-Feld-Marschall; und Hertzog Ernestus Ferdinandus, Dom-Probst zu S. Blasii und S. Cyriaci in Braunschweig, nach Wunsch fortpflantzen.

§. 12 Die jüngere Linie des Hauses Braunschweig, ehemals die Zellische, nunmehro die Königliche Chur-Linie, hat, wie oben §. 10. gedacht wird, Hertzog Wilhelmus Junior zu Lüneburg, mit der Königlichen Printzeßin aus Dänemarck Dorothea, Königs Christiani III. Tochter, gestifftet. Unter diesem Herrn ereigneten sich die starcken Lehns, Fälle der Grafschafften Hoya und Diephold; daher das Haus Lüneburg damals schon der ältern Linie an Macht vorgewachsen. Und ob er zwar sieben Söhne bey seinem 1592 d. 20. Aug. erfolgten Tode hinterlassen, ist doch durch eine unter ihnen gemachte Verbündniß nur der sechste, Georgius, zur Vermählung mit Anna Eleonora, Ludovici V. Landgrasens zu Hessen-Darmstadt Tochter, geschritten. Der älteste von ihnen, der die Regierung zuerst übernommen, war Hertzog Ernestus, den der Tod d. 20. Mart. 1611. mit 47. Jahren aus der Welt forderte; der andere, Hertzog Christianus, trat sodann die Regierung an, ward Bischoff zu Minden, behauptete 1596. das Fürstenthum Grubenhagen gegen Henricum Julium, Hertzogen zu Wolffenbüttel, Bischoffen zu Halberstadt, nach dem Tode seines letzten Besitzers Hertzogs Philippi II. und brachte es mit Consens seiner Vettern aus der Dannebergischen Linie, die er abgefunden, gantz an sich. Ihm folgte in der Regierung der dritte Bruder, Hertzog Augustus, im Jahr 1633. der Bischoff zu Ratzeburg gewesen, und 1634. da die Wolffenbüttelische Linie mit Hertzog Fri-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0082" n="62"/>
schweig-Bevern, Gemahl der                      Printzeßin Antoniette Amaliae von Blanckenburg, Sr. Röm. Kayserlichen und                      Königlichen Majestät General-Feld-Marschall; und Hertzog Ernestus Ferdinandus,                      Dom-Probst zu S. Blasii und S. Cyriaci in Braunschweig, nach Wunsch                      fortpflantzen.</p>
        <p>§. 12 Die jüngere Linie des Hauses Braunschweig, ehemals die Zellische, nunmehro                      die Königliche Chur-Linie, hat, wie oben §. 10. gedacht wird, Hertzog Wilhelmus                      Junior zu Lüneburg, mit der Königlichen Printzeßin aus Dänemarck Dorothea,                      Königs Christiani III. Tochter, gestifftet. Unter diesem Herrn ereigneten sich                      die starcken Lehns, Fälle der Grafschafften Hoya und Diephold; daher das Haus                      Lüneburg damals schon der ältern Linie an Macht vorgewachsen. Und ob er zwar                      sieben Söhne bey seinem 1592 d. 20. Aug. erfolgten Tode hinterlassen, ist doch                      durch eine unter ihnen gemachte Verbündniß nur der sechste, Georgius, zur                      Vermählung mit Anna Eleonora, Ludovici V. Landgrasens zu Hessen-Darmstadt                      Tochter, geschritten. Der älteste von ihnen, der die Regierung zuerst                      übernommen, war Hertzog Ernestus, den der Tod d. 20. Mart. 1611. mit 47. Jahren                      aus der Welt forderte; der andere, Hertzog Christianus, trat sodann die                      Regierung an, ward Bischoff zu Minden, behauptete 1596. das Fürstenthum                      Grubenhagen gegen Henricum Julium, Hertzogen zu Wolffenbüttel, Bischoffen zu                      Halberstadt, nach dem Tode seines letzten Besitzers Hertzogs Philippi II. und                      brachte es mit Consens seiner Vettern aus der Dannebergischen Linie, die er                      abgefunden, gantz an sich. Ihm folgte in der Regierung der dritte Bruder,                      Hertzog Augustus, im Jahr 1633. der Bischoff zu Ratzeburg gewesen, und 1634. da                      die Wolffenbüttelische Linie mit Hertzog Fri-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0082] schweig-Bevern, Gemahl der Printzeßin Antoniette Amaliae von Blanckenburg, Sr. Röm. Kayserlichen und Königlichen Majestät General-Feld-Marschall; und Hertzog Ernestus Ferdinandus, Dom-Probst zu S. Blasii und S. Cyriaci in Braunschweig, nach Wunsch fortpflantzen. §. 12 Die jüngere Linie des Hauses Braunschweig, ehemals die Zellische, nunmehro die Königliche Chur-Linie, hat, wie oben §. 10. gedacht wird, Hertzog Wilhelmus Junior zu Lüneburg, mit der Königlichen Printzeßin aus Dänemarck Dorothea, Königs Christiani III. Tochter, gestifftet. Unter diesem Herrn ereigneten sich die starcken Lehns, Fälle der Grafschafften Hoya und Diephold; daher das Haus Lüneburg damals schon der ältern Linie an Macht vorgewachsen. Und ob er zwar sieben Söhne bey seinem 1592 d. 20. Aug. erfolgten Tode hinterlassen, ist doch durch eine unter ihnen gemachte Verbündniß nur der sechste, Georgius, zur Vermählung mit Anna Eleonora, Ludovici V. Landgrasens zu Hessen-Darmstadt Tochter, geschritten. Der älteste von ihnen, der die Regierung zuerst übernommen, war Hertzog Ernestus, den der Tod d. 20. Mart. 1611. mit 47. Jahren aus der Welt forderte; der andere, Hertzog Christianus, trat sodann die Regierung an, ward Bischoff zu Minden, behauptete 1596. das Fürstenthum Grubenhagen gegen Henricum Julium, Hertzogen zu Wolffenbüttel, Bischoffen zu Halberstadt, nach dem Tode seines letzten Besitzers Hertzogs Philippi II. und brachte es mit Consens seiner Vettern aus der Dannebergischen Linie, die er abgefunden, gantz an sich. Ihm folgte in der Regierung der dritte Bruder, Hertzog Augustus, im Jahr 1633. der Bischoff zu Ratzeburg gewesen, und 1634. da die Wolffenbüttelische Linie mit Hertzog Fri-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/82
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/82>, abgerufen am 05.10.2024.