Oberster Stall-Meister, der hernach Kayser Ferdinando II. in der Schlacht bey Prag, ferner in Ungarn, dann 1622. in Eroberung der Vestung Glatz treue Kriegs-Dienste geleistet, und wegen seiner bezeugten Klugheit und Tapfferkeit Kayserlicher General-Feld-Zeugmeister, Hof-Kriegs-Rath und Gouverneur zu Raab in Ungarn worden, ging d. 29. Apr. 1643. ohne Kinder aus der Welt, massen seine Gemahlin Catharina, Freyin von Boskowicz und Czernahora, unfruchtbar geblieben; Fürst Gundaccarus aber, Kaysers Ferdinandi II. geheimer Rath, Cämmerer und Oberster Hof-Meister, zeugte mit beyden Gemahlinnen Kinder, wiewol die aus der andern mit der Printzeßin Elisabeth Lucretia von Teschen geführten Ehe, besonders Ferdinandus Josephus, Fürst von Lichtenstein, der zu Crumau in Mähren seine Residentz genommen, im Jahr 1666. wieder abgestorben. Es kam also nach seinem Tode der aus der ersten Ehe von der Gräfin Agnes von Ost-Frießland erzeugte Sohn, Fürst Hartmannus, zur Regierung der Güther und Herrschafften von der Gundaccarischen Linie, erbte auch von seiner Frau Mutter eine starcke Praetension auf die Grafschafft Rietberg, nahm zu Wolffersdorff in Oesterreich seinen Sitz, und ward durch seine Gemahlin Sidoniam Elisabeth, Gräfin von Salm und Reifferscheid, ein Vater von 24. Kindern, deren der gröste Theil in der Wiege verschieden, vier Söhne aber besonders angemercket zu werden verdienen:
Fürst Maximilianus Jacobus Mauritius zu Lichtenstein in Niclasburg, Kayserlicher Cammer-Herr und Oberster, der den Titul eines Grafens von Rietberg angenommen, sich laut vorhergehenden Geschlechts-Registers, dreymal vermählet, aber bey seinem d. 21. Mart. 1709. erfolgten Absterben
Oberster Stall-Meister, der hernach Kayser Ferdinando II. in der Schlacht bey Prag, ferner in Ungarn, dann 1622. in Eroberung der Vestung Glatz treue Kriegs-Dienste geleistet, und wegen seiner bezeugten Klugheit und Tapfferkeit Kayserlicher General-Feld-Zeugmeister, Hof-Kriegs-Rath und Gouverneur zu Raab in Ungarn worden, ging d. 29. Apr. 1643. ohne Kinder aus der Welt, massen seine Gemahlin Catharina, Freyin von Boskowicz und Czernahora, unfruchtbar geblieben; Fürst Gundaccarus aber, Kaysers Ferdinandi II. geheimer Rath, Cämmerer und Oberster Hof-Meister, zeugte mit beyden Gemahlinnen Kinder, wiewol die aus der andern mit der Printzeßin Elisabeth Lucretia von Teschen geführten Ehe, besonders Ferdinandus Josephus, Fürst von Lichtenstein, der zu Crumau in Mähren seine Residentz genommen, im Jahr 1666. wieder abgestorben. Es kam also nach seinem Tode der aus der ersten Ehe von der Gräfin Agnes von Ost-Frießland erzeugte Sohn, Fürst Hartmannus, zur Regierung der Güther und Herrschafften von der Gundaccarischen Linie, erbte auch von seiner Frau Mutter eine starcke Praetension auf die Grafschafft Rietberg, nahm zu Wolffersdorff in Oesterreich seinen Sitz, und ward durch seine Gemahlin Sidoniam Elisabeth, Gräfin von Salm und Reifferscheid, ein Vater von 24. Kindern, deren der gröste Theil in der Wiege verschieden, vier Söhne aber besonders angemercket zu werden verdienen:
Fürst Maximilianus Jacobus Mauritius zu Lichtenstein in Niclasburg, Kayserlicher Cammer-Herr und Oberster, der den Titul eines Grafens von Rietberg angenommen, sich laut vorhergehenden Geschlechts-Registers, dreymal vermählet, aber bey seinem d. 21. Mart. 1709. erfolgten Absterben
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0344"n="324"/>
Oberster Stall-Meister, der hernach Kayser Ferdinando II. in der Schlacht bey Prag, ferner in Ungarn, dann 1622. in Eroberung der Vestung Glatz treue Kriegs-Dienste geleistet, und wegen seiner bezeugten Klugheit und Tapfferkeit Kayserlicher General-Feld-Zeugmeister, Hof-Kriegs-Rath und Gouverneur zu Raab in Ungarn worden, ging d. 29. Apr. 1643. ohne Kinder aus der Welt, massen seine Gemahlin Catharina, Freyin von Boskowicz und Czernahora, unfruchtbar geblieben; Fürst Gundaccarus aber, Kaysers Ferdinandi II. geheimer Rath, Cämmerer und Oberster Hof-Meister, zeugte mit beyden Gemahlinnen Kinder, wiewol die aus der andern mit der Printzeßin Elisabeth Lucretia von Teschen geführten Ehe, besonders Ferdinandus Josephus, Fürst von Lichtenstein, der zu Crumau in Mähren seine Residentz genommen, im Jahr 1666. wieder abgestorben. Es kam also nach seinem Tode der aus der ersten Ehe von der Gräfin Agnes von Ost-Frießland erzeugte Sohn, Fürst Hartmannus, zur Regierung der Güther und Herrschafften von der Gundaccarischen Linie, erbte auch von seiner Frau Mutter eine starcke Praetension auf die Grafschafft Rietberg, nahm zu Wolffersdorff in Oesterreich seinen Sitz, und ward durch seine Gemahlin Sidoniam Elisabeth, Gräfin von Salm und Reifferscheid, ein Vater von 24. Kindern, deren der gröste Theil in der Wiege verschieden, vier Söhne aber besonders angemercket zu werden verdienen:</p><p>Fürst Maximilianus Jacobus Mauritius zu Lichtenstein in Niclasburg, Kayserlicher Cammer-Herr und Oberster, der den Titul eines Grafens von Rietberg angenommen, sich laut vorhergehenden Geschlechts-Registers, dreymal vermählet, aber bey seinem d. 21. Mart. 1709. erfolgten Absterben
</p></div></body></text></TEI>
[324/0344]
Oberster Stall-Meister, der hernach Kayser Ferdinando II. in der Schlacht bey Prag, ferner in Ungarn, dann 1622. in Eroberung der Vestung Glatz treue Kriegs-Dienste geleistet, und wegen seiner bezeugten Klugheit und Tapfferkeit Kayserlicher General-Feld-Zeugmeister, Hof-Kriegs-Rath und Gouverneur zu Raab in Ungarn worden, ging d. 29. Apr. 1643. ohne Kinder aus der Welt, massen seine Gemahlin Catharina, Freyin von Boskowicz und Czernahora, unfruchtbar geblieben; Fürst Gundaccarus aber, Kaysers Ferdinandi II. geheimer Rath, Cämmerer und Oberster Hof-Meister, zeugte mit beyden Gemahlinnen Kinder, wiewol die aus der andern mit der Printzeßin Elisabeth Lucretia von Teschen geführten Ehe, besonders Ferdinandus Josephus, Fürst von Lichtenstein, der zu Crumau in Mähren seine Residentz genommen, im Jahr 1666. wieder abgestorben. Es kam also nach seinem Tode der aus der ersten Ehe von der Gräfin Agnes von Ost-Frießland erzeugte Sohn, Fürst Hartmannus, zur Regierung der Güther und Herrschafften von der Gundaccarischen Linie, erbte auch von seiner Frau Mutter eine starcke Praetension auf die Grafschafft Rietberg, nahm zu Wolffersdorff in Oesterreich seinen Sitz, und ward durch seine Gemahlin Sidoniam Elisabeth, Gräfin von Salm und Reifferscheid, ein Vater von 24. Kindern, deren der gröste Theil in der Wiege verschieden, vier Söhne aber besonders angemercket zu werden verdienen:
Fürst Maximilianus Jacobus Mauritius zu Lichtenstein in Niclasburg, Kayserlicher Cammer-Herr und Oberster, der den Titul eines Grafens von Rietberg angenommen, sich laut vorhergehenden Geschlechts-Registers, dreymal vermählet, aber bey seinem d. 21. Mart. 1709. erfolgten Absterben
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/344>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.