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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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ten Feldherrn, der sich für seinen Herrn im Jahr 1488. von der aufrührischen Bürgerschafft zu Brügge in Flandern als Geissel in Arrest behalten lassen, bis der Streit verglichen worden, und hernach ihm in denen Niederlanden, Ungarn und Italien gegen die Venetianer ansehnliche Kriegs-Dienste geleistet, so daß ihn der Kayser Anhalt das treue Blut zu nennen pflegen, bis er endlich d. 8. Sept. 1510. zu Verona an einer hitzigen Kranckheit ohne Gemahlin verschieden, so daß nur Fürst

Ernestus, der älteste unter diesen vier letztern Printzen und Gebrüdern, mit seiner Gemahlin Margaretha, Hertzogs Henrici I. zu Münsterberg auch in Schlesien zur Oelß Tochter, deren Groß-Vater, Georgius von Podiebrad, König in Böheim gewesen, dem Stamm fortpflantzen können. Dieser Fürst bauete im Jahr 1506. die Pfarr-Kirche zu Dessau; trat die Städte Cottbus und Peitz nach erlegtem Pfand-Schilling an Chur-Brandenburg wieder ab, hinterließ bey seinem d. 15. Jun. 1516. erfolgten Absterben drey Söhne:

Johannem IV. der seine Residentz zu Zerbst gegenommen, und von seiner Gemahlin Margaretha, Churfürstens Joachimi I. zu Brandenburg Tochter, unter andern Kindern Fürstens Joachimi Ernesti Vater worden, der das gantze Fürstenthum Anhalt abermals zusammen gebracht, und seine Nachkommen in die noch heut zu Tage blühenden Zweige ausgebreitet;

Georgium III. der zu Plötzgau gelebt, und als

ten Feldherrn, der sich für seinen Herrn im Jahr 1488. von der aufrührischen Bürgerschafft zu Brügge in Flandern als Geissel in Arrest behalten lassen, bis der Streit verglichen worden, und hernach ihm in denen Niederlanden, Ungarn und Italien gegen die Venetianer ansehnliche Kriegs-Dienste geleistet, so daß ihn der Kayser Anhalt das treue Blut zu nennen pflegen, bis er endlich d. 8. Sept. 1510. zu Verona an einer hitzigen Kranckheit ohne Gemahlin verschieden, so daß nur Fürst

Ernestus, der älteste unter diesen vier letztern Printzen und Gebrüdern, mit seiner Gemahlin Margaretha, Hertzogs Henrici I. zu Münsterberg auch in Schlesien zur Oelß Tochter, deren Groß-Vater, Georgius von Podiebrad, König in Böheim gewesen, dem Stamm fortpflantzen können. Dieser Fürst bauete im Jahr 1506. die Pfarr-Kirche zu Dessau; trat die Städte Cottbus und Peitz nach erlegtem Pfand-Schilling an Chur-Brandenburg wieder ab, hinterließ bey seinem d. 15. Jun. 1516. erfolgten Absterben drey Söhne:

Johannem IV. der seine Residentz zu Zerbst gegenommen, und von seiner Gemahlin Margaretha, Churfürstens Joachimi I. zu Brandenburg Tochter, unter andern Kindern Fürstens Joachimi Ernesti Vater worden, der das gantze Fürstenthum Anhalt abermals zusammen gebracht, und seine Nachkommen in die noch heut zu Tage blühenden Zweige ausgebreitet;

Georgium III. der zu Plötzgau gelebt, und als

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        <p>Johannem IV. der seine Residentz zu Zerbst gegenommen, und von seiner Gemahlin                      Margaretha, Churfürstens Joachimi I. zu Brandenburg Tochter, unter andern                      Kindern Fürstens Joachimi Ernesti Vater worden, der das gantze Fürstenthum                      Anhalt abermals zusammen gebracht, und seine Nachkommen in die noch heut zu Tage                      blühenden Zweige ausgebreitet;</p>
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[292/0312] ten Feldherrn, der sich für seinen Herrn im Jahr 1488. von der aufrührischen Bürgerschafft zu Brügge in Flandern als Geissel in Arrest behalten lassen, bis der Streit verglichen worden, und hernach ihm in denen Niederlanden, Ungarn und Italien gegen die Venetianer ansehnliche Kriegs-Dienste geleistet, so daß ihn der Kayser Anhalt das treue Blut zu nennen pflegen, bis er endlich d. 8. Sept. 1510. zu Verona an einer hitzigen Kranckheit ohne Gemahlin verschieden, so daß nur Fürst Ernestus, der älteste unter diesen vier letztern Printzen und Gebrüdern, mit seiner Gemahlin Margaretha, Hertzogs Henrici I. zu Münsterberg auch in Schlesien zur Oelß Tochter, deren Groß-Vater, Georgius von Podiebrad, König in Böheim gewesen, dem Stamm fortpflantzen können. Dieser Fürst bauete im Jahr 1506. die Pfarr-Kirche zu Dessau; trat die Städte Cottbus und Peitz nach erlegtem Pfand-Schilling an Chur-Brandenburg wieder ab, hinterließ bey seinem d. 15. Jun. 1516. erfolgten Absterben drey Söhne: Johannem IV. der seine Residentz zu Zerbst gegenommen, und von seiner Gemahlin Margaretha, Churfürstens Joachimi I. zu Brandenburg Tochter, unter andern Kindern Fürstens Joachimi Ernesti Vater worden, der das gantze Fürstenthum Anhalt abermals zusammen gebracht, und seine Nachkommen in die noch heut zu Tage blühenden Zweige ausgebreitet; Georgium III. der zu Plötzgau gelebt, und als

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/312>, abgerufen am 24.11.2024.