Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

Dänen folgenden Jahres jämmerlich zerstöret, und aller ihrer kostbaren Bollwercke beraubet, auch die Hollsteinischen Lande mit grofser Schatzung beleget, worüber auf dem Reichs-Tage zu Regensburg gegen die Kron Dänemarck viele Klagen vom Hertzoglichen Hause Hollstein-Gottorp angebracht worden. Nach dem unglücklichen Tode König Carls des XII. begab sich der junge Hertzog aus Schweden nach Teutschland an den Kayserlichen Hof, wo derselbe sehr gnädig angesehen worden; allein die Kron Schweden veränderte sich gegen ihn sogar, daß auch in dem mit der Kron Dänemarck aufgerichteten Friedens-Schlusse dieser das Hertzogthum Schleßwig gelassen, der Hertzog aber von der Kron Schweden, der er zu Gefallen Land und Leute aufgeopffert, gäntzlich verlassen worden. Endlich wandten sich Se. Königl. Hoheit (denn diesen Titul hat endlich die Kron Schweden dem Hertzoge zugestanden,) an den Czaarischen Hof- und vermählten sich daselbst, nachdem ihnen indessen ihre Hollsteinischen Lande wieder eingeräumet worden, mit des siegreichen Czaars Petri I. Printzeßin Tochter Anna, welche dieselben auch mit einem männlichen Erben erfreuet, aber kurtz nach dessen Genesung d. 15. Maj. 1728. verschieden; zwey Jahre vorher d. 5. Apr. 1726. forderte der Tod den gewesenen Administratorem des Landes und Bischoff zu Lübeck, Hertzog

Christianum Augustum, Hertzogs Christiani Al-

Dänen folgenden Jahres jämmerlich zerstöret, und aller ihrer kostbaren Bollwercke beraubet, auch die Hollsteinischen Lande mit grofser Schatzung beleget, worüber auf dem Reichs-Tage zu Regensburg gegen die Kron Dänemarck viele Klagen vom Hertzoglichen Hause Hollstein-Gottorp angebracht worden. Nach dem unglücklichen Tode König Carls des XII. begab sich der junge Hertzog aus Schweden nach Teutschland an den Kayserlichen Hof, wo derselbe sehr gnädig angesehen worden; allein die Kron Schweden veränderte sich gegen ihn sogar, daß auch in dem mit der Kron Dänemarck aufgerichteten Friedens-Schlusse dieser das Hertzogthum Schleßwig gelassen, der Hertzog aber von der Kron Schweden, der er zu Gefallen Land und Leute aufgeopffert, gäntzlich verlassen worden. Endlich wandten sich Se. Königl. Hoheit (denn diesen Titul hat endlich die Kron Schweden dem Hertzoge zugestanden,) an den Czaarischen Hof- und vermählten sich daselbst, nachdem ihnen indessen ihre Hollsteinischen Lande wieder eingeräumet worden, mit des siegreichen Czaars Petri I. Printzeßin Tochter Anna, welche dieselben auch mit einem männlichen Erben erfreuet, aber kurtz nach dessen Genesung d. 15. Maj. 1728. verschieden; zwey Jahre vorher d. 5. Apr. 1726. forderte der Tod den gewesenen Administratorem des Landes und Bischoff zu Lübeck, Hertzog

Christianum Augustum, Hertzogs Christiani Al-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0288" n="268"/>
Dänen folgenden Jahres jämmerlich                      zerstöret, und aller ihrer kostbaren Bollwercke beraubet, auch die                      Hollsteinischen Lande mit grofser Schatzung beleget, worüber auf dem Reichs-Tage                      zu Regensburg gegen die Kron Dänemarck viele Klagen vom Hertzoglichen Hause                      Hollstein-Gottorp angebracht worden. Nach dem unglücklichen Tode König Carls des                      XII. begab sich der junge Hertzog aus Schweden nach Teutschland an den                      Kayserlichen Hof, wo derselbe sehr gnädig angesehen worden; allein die Kron                      Schweden veränderte sich gegen ihn sogar, daß auch in dem mit der Kron Dänemarck                      aufgerichteten Friedens-Schlusse dieser das Hertzogthum Schleßwig gelassen, der                      Hertzog aber von der Kron Schweden, der er zu Gefallen Land und Leute                      aufgeopffert, gäntzlich verlassen worden. Endlich wandten sich Se. Königl.                      Hoheit (denn diesen Titul hat endlich die Kron Schweden dem Hertzoge                      zugestanden,) an den Czaarischen Hof- und vermählten sich daselbst, nachdem                      ihnen indessen ihre Hollsteinischen Lande wieder eingeräumet worden, mit des                      siegreichen Czaars Petri I. Printzeßin Tochter Anna, welche dieselben auch mit                      einem männlichen Erben erfreuet, aber kurtz nach dessen Genesung d. 15. Maj.                      1728. verschieden; zwey Jahre vorher d. 5. Apr. 1726. forderte der Tod den                      gewesenen Administratorem des Landes und Bischoff zu Lübeck, Hertzog</p>
        <p>Christianum Augustum, Hertzogs Christiani Al-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[268/0288] Dänen folgenden Jahres jämmerlich zerstöret, und aller ihrer kostbaren Bollwercke beraubet, auch die Hollsteinischen Lande mit grofser Schatzung beleget, worüber auf dem Reichs-Tage zu Regensburg gegen die Kron Dänemarck viele Klagen vom Hertzoglichen Hause Hollstein-Gottorp angebracht worden. Nach dem unglücklichen Tode König Carls des XII. begab sich der junge Hertzog aus Schweden nach Teutschland an den Kayserlichen Hof, wo derselbe sehr gnädig angesehen worden; allein die Kron Schweden veränderte sich gegen ihn sogar, daß auch in dem mit der Kron Dänemarck aufgerichteten Friedens-Schlusse dieser das Hertzogthum Schleßwig gelassen, der Hertzog aber von der Kron Schweden, der er zu Gefallen Land und Leute aufgeopffert, gäntzlich verlassen worden. Endlich wandten sich Se. Königl. Hoheit (denn diesen Titul hat endlich die Kron Schweden dem Hertzoge zugestanden,) an den Czaarischen Hof- und vermählten sich daselbst, nachdem ihnen indessen ihre Hollsteinischen Lande wieder eingeräumet worden, mit des siegreichen Czaars Petri I. Printzeßin Tochter Anna, welche dieselben auch mit einem männlichen Erben erfreuet, aber kurtz nach dessen Genesung d. 15. Maj. 1728. verschieden; zwey Jahre vorher d. 5. Apr. 1726. forderte der Tod den gewesenen Administratorem des Landes und Bischoff zu Lübeck, Hertzog Christianum Augustum, Hertzogs Christiani Al-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/288
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/288>, abgerufen am 25.11.2024.