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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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König der Wenden Godeschalcus darum von seinen noch heydnischen Unterthanen nebst denen Neubekehrten im Jahr Christi 1065. erschlagen worden. Ja es kamen die Rügen den heydnischen Wenden deshalb zu Hülffe, und verdrungen die Söhne des erschlagenen Godeschalci, wegen eingeführter Christlichen Religion von der Nachfolge in den väterlichen Landen, wiewol dennoch der Jüngere von ihnen, Henricus, Gelegenheit gefunden, mit Liebe und List den väterlichen Thron wieder einzunehmen, massen er des Fürstens der Rügen Cruconis Gemahlin Slavinam dahin bewogen, daß sie ihn lieber gewonnen als ihren Gemahl, daher Anstalt machte, daß dieser erschlagen, jener aber zu ihrem Gemahl und also zum König der Wenden angenommen worden.

§. 3. Der letzte König der Wenden aus dieses Henrici ältesten Brudern Bucconis Geblüte war Pribislaus, dessen Vater Nicolotum Henricus Leo, Hertzog zu Sachsen, mit seinen siegreichen Waffen sich unterwürffig gemacht; nachdem aber dieser sonst mächtige Herr im Jahr 1164. allenthalben Feinde bekam, drung ihn die Noth, dem verjagten Pribislao ein grosses Theil derer von seinem Vater eroberten Lande wieder abzutreten, und ihn zum Bunds-Genossen anzunehmen; welches denen Wenden neue Gelegenheit gegeben, insonderheit gegen die Dänen ihre Tapfferkeit zu bezeugen. Es erbauete auch Pribislaus die zerstörte Stadt Mecklenburg wieder, besaß ferner Rostock und das gantze noch unter denen Hertzoglichen Mecklenburgischen Landen befindliche Fürstenthum Wenden. Unter seinem Sohne Henrico Burewin, Fürsten der Wenden, und dessen Vetter Nicoloto, des Pribislai Brudern Wratislai, den Hertzog Henricus Leo aufhäncken lassen, Sohne entstund wegen Rostock ein innerlicher Krieg, worein sich die Dänen mischten,

König der Wenden Godeschalcus darum von seinen noch heydnischen Unterthanen nebst denen Neubekehrten im Jahr Christi 1065. erschlagen worden. Ja es kamen die Rügen den heydnischen Wenden deshalb zu Hülffe, und verdrungen die Söhne des erschlagenen Godeschalci, wegen eingeführter Christlichen Religion von der Nachfolge in den väterlichen Landen, wiewol dennoch der Jüngere von ihnen, Henricus, Gelegenheit gefunden, mit Liebe und List den väterlichen Thron wieder einzunehmen, massen er des Fürstens der Rügen Cruconis Gemahlin Slavinam dahin bewogen, daß sie ihn lieber gewonnen als ihren Gemahl, daher Anstalt machte, daß dieser erschlagen, jener aber zu ihrem Gemahl und also zum König der Wenden angenommen worden.

§. 3. Der letzte König der Wenden aus dieses Henrici ältesten Brudern Bucconis Geblüte war Pribislaus, dessen Vater Nicolotum Henricus Leo, Hertzog zu Sachsen, mit seinen siegreichen Waffen sich unterwürffig gemacht; nachdem aber dieser sonst mächtige Herr im Jahr 1164. allenthalben Feinde bekam, drung ihn die Noth, dem verjagten Pribislao ein grosses Theil derer von seinem Vater eroberten Lande wieder abzutreten, und ihn zum Bunds-Genossen anzunehmen; welches denen Wenden neue Gelegenheit gegeben, insonderheit gegen die Dänen ihre Tapfferkeit zu bezeugen. Es erbauete auch Pribislaus die zerstörte Stadt Mecklenburg wieder, besaß ferner Rostock und das gantze noch unter denen Hertzoglichen Mecklenburgischen Landen befindliche Fürstenthum Wenden. Unter seinem Sohne Henrico Burewin, Fürsten der Wenden, und dessen Vetter Nicoloto, des Pribislai Brudern Wratislai, den Hertzog Henricus Leo aufhäncken lassen, Sohne entstund wegen Rostock ein innerlicher Krieg, worein sich die Dänen mischten,

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König der Wenden                      Godeschalcus darum von seinen noch heydnischen Unterthanen nebst denen                      Neubekehrten im Jahr Christi 1065. erschlagen worden. Ja es kamen die Rügen den                      heydnischen Wenden deshalb zu Hülffe, und verdrungen die Söhne des erschlagenen                      Godeschalci, wegen eingeführter Christlichen Religion von der Nachfolge in den                      väterlichen Landen, wiewol dennoch der Jüngere von ihnen, Henricus, Gelegenheit                      gefunden, mit Liebe und List den väterlichen Thron wieder einzunehmen, massen er                      des Fürstens der Rügen Cruconis Gemahlin Slavinam dahin bewogen, daß sie ihn                      lieber gewonnen als ihren Gemahl, daher Anstalt machte, daß dieser erschlagen,                      jener aber zu ihrem Gemahl und also zum König der Wenden angenommen worden.</p>
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[162/0182] König der Wenden Godeschalcus darum von seinen noch heydnischen Unterthanen nebst denen Neubekehrten im Jahr Christi 1065. erschlagen worden. Ja es kamen die Rügen den heydnischen Wenden deshalb zu Hülffe, und verdrungen die Söhne des erschlagenen Godeschalci, wegen eingeführter Christlichen Religion von der Nachfolge in den väterlichen Landen, wiewol dennoch der Jüngere von ihnen, Henricus, Gelegenheit gefunden, mit Liebe und List den väterlichen Thron wieder einzunehmen, massen er des Fürstens der Rügen Cruconis Gemahlin Slavinam dahin bewogen, daß sie ihn lieber gewonnen als ihren Gemahl, daher Anstalt machte, daß dieser erschlagen, jener aber zu ihrem Gemahl und also zum König der Wenden angenommen worden. §. 3. Der letzte König der Wenden aus dieses Henrici ältesten Brudern Bucconis Geblüte war Pribislaus, dessen Vater Nicolotum Henricus Leo, Hertzog zu Sachsen, mit seinen siegreichen Waffen sich unterwürffig gemacht; nachdem aber dieser sonst mächtige Herr im Jahr 1164. allenthalben Feinde bekam, drung ihn die Noth, dem verjagten Pribislao ein grosses Theil derer von seinem Vater eroberten Lande wieder abzutreten, und ihn zum Bunds-Genossen anzunehmen; welches denen Wenden neue Gelegenheit gegeben, insonderheit gegen die Dänen ihre Tapfferkeit zu bezeugen. Es erbauete auch Pribislaus die zerstörte Stadt Mecklenburg wieder, besaß ferner Rostock und das gantze noch unter denen Hertzoglichen Mecklenburgischen Landen befindliche Fürstenthum Wenden. Unter seinem Sohne Henrico Burewin, Fürsten der Wenden, und dessen Vetter Nicoloto, des Pribislai Brudern Wratislai, den Hertzog Henricus Leo aufhäncken lassen, Sohne entstund wegen Rostock ein innerlicher Krieg, worein sich die Dänen mischten,

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/182>, abgerufen am 15.10.2024.