Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

schen Friedens-Schluß 1648. wieder eingesetzt worden; und nachdem seine drey Söhne vor ihm verstorben, den 9. Jul. 1661. Seine Linie in Zweybrücken beschlossen. Von obengedachten Pfaltzgrafen Friedrich Casimir in Landsberg blieb gleichfals nur ein Sohn, Pfaltzgraf Fridericus Ludovicus, am Leben, der nach seines Vatern d. 20. Sept. 1645. erfolgtem Tode die Regierung zu Landsberg angetreten, auch im Jahr 1661. mit dem Anfall der Zweybrückischen Landes-Portion versehen, aber gleich seinem Vetter, Pfaltzgrafen Friderico in Zweybrücken, so unglücklich worden, daß seine mit dessen Schwester Printzeßin Juliana Magdalena erzeugten Söhne noch vor ihm gestorben; dahero als sich mit ihm der Todes-Fall d. 1. Apr. 1681. ereignet, sein nächster Anverwandter, König Carolus XI. in Schweden, Pfaltzgraf am Rhein zu Kleeburg, Königs Caroli Gustavi Sohn, vorgedachten Pfaltzgrafens Johannis Casimiri zu Kleeburg Enckel des erledigten Hertzogthums Zweybrücken sich anmassete, allein zu dessen würcklichem Besitz ist nicht eher als im Jahr 1697. dessen Sohn, König Carolus XII. in Schweden, nach erfolgtem Ryßwickischen Frieden kommen, wiewol das Land durch die wütende Frantzosen vorhero erbärmlich verwüstet worden. Die ungemeinen Thaten dieses grossen Heldens schweben annoch der gantzen Welt in frischem Andencken. Hier ist noch übrig zu erwähnen, daß nach dessen bey Friedrichshall in Norwegen d. 11. Dec. 1718. ohne Erben erfolgtem Tode alle diese Lande an den noch übrigen eintzigen Pfaltzgrafen in Kleeburg, Gustavum Samuel Leopoldum, gefallen, der sich im Jahr 1696. d. 8. Sept. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und der noch übrige eintzige Sohn ist Pfaltzgraf Adolphi Johannis zu Zweybrücken, der Königs Caroli Gustavi in Schweden eintziger Bruder gewesen.

schen Friedens-Schluß 1648. wieder eingesetzt worden; und nachdem seine drey Söhne vor ihm verstorben, den 9. Jul. 1661. Seine Linie in Zweybrücken beschlossen. Von obengedachten Pfaltzgrafen Friedrich Casimir in Landsberg blieb gleichfals nur ein Sohn, Pfaltzgraf Fridericus Ludovicus, am Leben, der nach seines Vatern d. 20. Sept. 1645. erfolgtem Tode die Regierung zu Landsberg angetreten, auch im Jahr 1661. mit dem Anfall der Zweybrückischen Landes-Portion versehen, aber gleich seinem Vetter, Pfaltzgrafen Friderico in Zweybrücken, so unglücklich worden, daß seine mit dessen Schwester Printzeßin Juliana Magdalena erzeugten Söhne noch vor ihm gestorben; dahero als sich mit ihm der Todes-Fall d. 1. Apr. 1681. ereignet, sein nächster Anverwandter, König Carolus XI. in Schweden, Pfaltzgraf am Rhein zu Kleeburg, Königs Caroli Gustavi Sohn, vorgedachten Pfaltzgrafens Johannis Casimiri zu Kleeburg Enckel des erledigten Hertzogthums Zweybrücken sich anmassete, allein zu dessen würcklichem Besitz ist nicht eher als im Jahr 1697. dessen Sohn, König Carolus XII. in Schweden, nach erfolgtem Ryßwickischen Frieden kommen, wiewol das Land durch die wütende Frantzosen vorhero erbärmlich verwüstet worden. Die ungemeinen Thaten dieses grossen Heldens schweben annoch der gantzen Welt in frischem Andencken. Hier ist noch übrig zu erwähnen, daß nach dessen bey Friedrichshall in Norwegen d. 11. Dec. 1718. ohne Erben erfolgtem Tode alle diese Lande an den noch übrigen eintzigen Pfaltzgrafen in Kleeburg, Gustavum Samuel Leopoldum, gefallen, der sich im Jahr 1696. d. 8. Sept. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und der noch übrige eintzige Sohn ist Pfaltzgraf Adolphi Johannis zu Zweybrücken, der Königs Caroli Gustavi in Schweden eintziger Bruder gewesen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0129" n="109"/>
schen Friedens-Schluß                      1648. wieder eingesetzt worden; und nachdem seine drey Söhne vor ihm verstorben,                      den 9. Jul. 1661. Seine Linie in Zweybrücken beschlossen. Von obengedachten                      Pfaltzgrafen Friedrich Casimir in Landsberg blieb gleichfals nur ein Sohn,                      Pfaltzgraf Fridericus Ludovicus, am Leben, der nach seines Vatern d. 20. Sept.                      1645. erfolgtem Tode die Regierung zu Landsberg angetreten, auch im Jahr 1661.                      mit dem Anfall der Zweybrückischen Landes-Portion versehen, aber gleich seinem                      Vetter, Pfaltzgrafen Friderico in Zweybrücken, so unglücklich worden, daß seine                      mit dessen Schwester Printzeßin Juliana Magdalena erzeugten Söhne noch vor ihm                      gestorben; dahero als sich mit ihm der Todes-Fall d. 1. Apr. 1681. ereignet,                      sein nächster Anverwandter, König Carolus XI. in Schweden, Pfaltzgraf am Rhein                      zu Kleeburg, Königs Caroli Gustavi Sohn, vorgedachten Pfaltzgrafens Johannis                      Casimiri zu Kleeburg Enckel des erledigten Hertzogthums Zweybrücken sich                      anmassete, allein zu dessen würcklichem Besitz ist nicht eher als im Jahr 1697.                      dessen Sohn, König Carolus XII. in Schweden, nach erfolgtem Ryßwickischen                      Frieden kommen, wiewol das Land durch die wütende Frantzosen vorhero erbärmlich                      verwüstet worden. Die ungemeinen Thaten dieses grossen Heldens schweben annoch                      der gantzen Welt in frischem Andencken. Hier ist noch übrig zu erwähnen, daß                      nach dessen bey Friedrichshall in Norwegen d. 11. Dec. 1718. ohne Erben                      erfolgtem Tode alle diese Lande an den noch übrigen eintzigen Pfaltzgrafen in                      Kleeburg, Gustavum Samuel Leopoldum, gefallen, der sich im Jahr 1696. d. 8.                      Sept. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und der noch übrige eintzige                      Sohn ist Pfaltzgraf Adolphi Johannis zu Zweybrücken, der Königs Caroli Gustavi                      in Schweden eintziger Bruder gewesen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0129] schen Friedens-Schluß 1648. wieder eingesetzt worden; und nachdem seine drey Söhne vor ihm verstorben, den 9. Jul. 1661. Seine Linie in Zweybrücken beschlossen. Von obengedachten Pfaltzgrafen Friedrich Casimir in Landsberg blieb gleichfals nur ein Sohn, Pfaltzgraf Fridericus Ludovicus, am Leben, der nach seines Vatern d. 20. Sept. 1645. erfolgtem Tode die Regierung zu Landsberg angetreten, auch im Jahr 1661. mit dem Anfall der Zweybrückischen Landes-Portion versehen, aber gleich seinem Vetter, Pfaltzgrafen Friderico in Zweybrücken, so unglücklich worden, daß seine mit dessen Schwester Printzeßin Juliana Magdalena erzeugten Söhne noch vor ihm gestorben; dahero als sich mit ihm der Todes-Fall d. 1. Apr. 1681. ereignet, sein nächster Anverwandter, König Carolus XI. in Schweden, Pfaltzgraf am Rhein zu Kleeburg, Königs Caroli Gustavi Sohn, vorgedachten Pfaltzgrafens Johannis Casimiri zu Kleeburg Enckel des erledigten Hertzogthums Zweybrücken sich anmassete, allein zu dessen würcklichem Besitz ist nicht eher als im Jahr 1697. dessen Sohn, König Carolus XII. in Schweden, nach erfolgtem Ryßwickischen Frieden kommen, wiewol das Land durch die wütende Frantzosen vorhero erbärmlich verwüstet worden. Die ungemeinen Thaten dieses grossen Heldens schweben annoch der gantzen Welt in frischem Andencken. Hier ist noch übrig zu erwähnen, daß nach dessen bey Friedrichshall in Norwegen d. 11. Dec. 1718. ohne Erben erfolgtem Tode alle diese Lande an den noch übrigen eintzigen Pfaltzgrafen in Kleeburg, Gustavum Samuel Leopoldum, gefallen, der sich im Jahr 1696. d. 8. Sept. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und der noch übrige eintzige Sohn ist Pfaltzgraf Adolphi Johannis zu Zweybrücken, der Königs Caroli Gustavi in Schweden eintziger Bruder gewesen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/129
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/129>, abgerufen am 15.05.2024.