Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

§. 6. Das noch blühende Pfaltzgräfliche Haus Zweybrücken hat zum Stamm-Vater Pfaltzgraf Johannem I. mit dem Zunamen den Aeltern, einen Bruder Philippi Ludovici Pfaltzgrafens zu Neuburg und mittlern Sohn Pfaltzgraf Wolffgangs, von dem alle noch lebende Pfaltzgrafen herstammen; welcher Pfaltzgraf Johannes I. d. 18. Maj. 1550. gebohren gewesen, und d. 12. Aug. 1604. das Zeitliche gesegnet. Dieser Herr hat sich mit der Printzeßin Magdalena, Hertzogs Wilhelmi zu Jülich, Cleve und Berg Tochter, vermählet, und daher eine Praetension auf diese im Jahr 1609. erledigten Lande erworben, die aber niemals etwas gefruchtet; doch war sein jüngster Sohn, Pfaltzgraf Johann Castmir in Kleeberg, zu einem weit grösseren Glücke bestimmt, massen er sich im Jahr 1615. d. 11. Jul. an des weltberühmten Königs in Schweden Gustavi Adolphi Printzeßin Schwester Catherinam vermählet, und dadurch seinem Sohne Carolo Gustavo und dessen Nachkommen das Recht auf die Schwedische Krone erworben. Die andern zwey Söhne waren Pfaltzgraf Johannes II. der Jüngere, der, vermöge des von seinem Groß-Vater Pfaltzgraf Wolffgangen eingeführten Rechts der Erst-Geburt, Zweybrücken, und Pfaltzgraf Friedrich Casimir der Landsberg bekommen. Ersterer führte die Vormundschafft des hernach unglücklichen Churfürstens zur Pfaltz, Friderici V. übergab auch die Abtey Hornbach, laut Kayserlichen Ausspruchs, an das Ertz-Stifft Trier, starb aber mitten im dreyßigjährigen Kriege im Jahr 1635. und hinterließ von seiner andern Gemahlin Louyse Juliana, Churfürst Friedrichs des IV. zur Pfaltz Tochter einen Sohn, Pfaltzgarf Fridericum, der nebst seinem Vetter, Churfürsten Friderico V. zur Pfaltz, in die Reichs-Acht verfallen, auch erst durch den Oßnabrücki-

§. 6. Das noch blühende Pfaltzgräfliche Haus Zweybrücken hat zum Stamm-Vater Pfaltzgraf Johannem I. mit dem Zunamen den Aeltern, einen Bruder Philippi Ludovici Pfaltzgrafens zu Neuburg und mittlern Sohn Pfaltzgraf Wolffgangs, von dem alle noch lebende Pfaltzgrafen herstammen; welcher Pfaltzgraf Johannes I. d. 18. Maj. 1550. gebohren gewesen, und d. 12. Aug. 1604. das Zeitliche gesegnet. Dieser Herr hat sich mit der Printzeßin Magdalena, Hertzogs Wilhelmi zu Jülich, Cleve und Berg Tochter, vermählet, und daher eine Praetension auf diese im Jahr 1609. erledigten Lande erworben, die aber niemals etwas gefruchtet; doch war sein jüngster Sohn, Pfaltzgraf Johann Castmir in Kleeberg, zu einem weit grösseren Glücke bestimmt, massen er sich im Jahr 1615. d. 11. Jul. an des weltberühmten Königs in Schweden Gustavi Adolphi Printzeßin Schwester Catherinam vermählet, und dadurch seinem Sohne Carolo Gustavo und dessen Nachkommen das Recht auf die Schwedische Krone erworben. Die andern zwey Söhne waren Pfaltzgraf Johannes II. der Jüngere, der, vermöge des von seinem Groß-Vater Pfaltzgraf Wolffgangen eingeführten Rechts der Erst-Geburt, Zweybrücken, und Pfaltzgraf Friedrich Casimir der Landsberg bekommen. Ersterer führte die Vormundschafft des hernach unglücklichen Churfürstens zur Pfaltz, Friderici V. übergab auch die Abtey Hornbach, laut Kayserlichen Ausspruchs, an das Ertz-Stifft Trier, starb aber mitten im dreyßigjährigen Kriege im Jahr 1635. und hinterließ von seiner andern Gemahlin Louyse Juliana, Churfürst Friedrichs des IV. zur Pfaltz Tochter einen Sohn, Pfaltzgarf Fridericum, der nebst seinem Vetter, Churfürsten Friderico V. zur Pfaltz, in die Reichs-Acht verfallen, auch erst durch den Oßnabrücki-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0128" n="108"/>
        <p>§. 6. Das noch blühende Pfaltzgräfliche Haus Zweybrücken hat zum Stamm-Vater                      Pfaltzgraf Johannem I. mit dem Zunamen den Aeltern, einen Bruder Philippi                      Ludovici Pfaltzgrafens zu Neuburg und mittlern Sohn Pfaltzgraf Wolffgangs, von                      dem alle noch lebende Pfaltzgrafen herstammen; welcher Pfaltzgraf Johannes I. d.                      18. Maj. 1550. gebohren gewesen, und d. 12. Aug. 1604. das Zeitliche gesegnet.                      Dieser Herr hat sich mit der Printzeßin Magdalena, Hertzogs Wilhelmi zu Jülich,                      Cleve und Berg Tochter, vermählet, und daher eine Praetension auf diese im Jahr                      1609. erledigten Lande erworben, die aber niemals etwas gefruchtet; doch war                      sein jüngster Sohn, Pfaltzgraf Johann Castmir in Kleeberg, zu einem weit                      grösseren Glücke bestimmt, massen er sich im Jahr 1615. d. 11. Jul. an des                      weltberühmten Königs in Schweden Gustavi Adolphi Printzeßin Schwester Catherinam                      vermählet, und dadurch seinem Sohne Carolo Gustavo und dessen Nachkommen das                      Recht auf die Schwedische Krone erworben. Die andern zwey Söhne waren Pfaltzgraf                      Johannes II. der Jüngere, der, vermöge des von seinem Groß-Vater Pfaltzgraf                      Wolffgangen eingeführten Rechts der Erst-Geburt, Zweybrücken, und Pfaltzgraf                      Friedrich Casimir der Landsberg bekommen. Ersterer führte die Vormundschafft des                      hernach unglücklichen Churfürstens zur Pfaltz, Friderici V. übergab auch die                      Abtey Hornbach, laut Kayserlichen Ausspruchs, an das Ertz-Stifft Trier, starb                      aber mitten im dreyßigjährigen Kriege im Jahr 1635. und hinterließ von seiner                      andern Gemahlin Louyse Juliana, Churfürst Friedrichs des IV. zur Pfaltz Tochter                      einen Sohn, Pfaltzgarf Fridericum, der nebst seinem Vetter, Churfürsten                      Friderico V. zur Pfaltz, in die Reichs-Acht verfallen, auch erst durch den                      Oßnabrücki-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0128] §. 6. Das noch blühende Pfaltzgräfliche Haus Zweybrücken hat zum Stamm-Vater Pfaltzgraf Johannem I. mit dem Zunamen den Aeltern, einen Bruder Philippi Ludovici Pfaltzgrafens zu Neuburg und mittlern Sohn Pfaltzgraf Wolffgangs, von dem alle noch lebende Pfaltzgrafen herstammen; welcher Pfaltzgraf Johannes I. d. 18. Maj. 1550. gebohren gewesen, und d. 12. Aug. 1604. das Zeitliche gesegnet. Dieser Herr hat sich mit der Printzeßin Magdalena, Hertzogs Wilhelmi zu Jülich, Cleve und Berg Tochter, vermählet, und daher eine Praetension auf diese im Jahr 1609. erledigten Lande erworben, die aber niemals etwas gefruchtet; doch war sein jüngster Sohn, Pfaltzgraf Johann Castmir in Kleeberg, zu einem weit grösseren Glücke bestimmt, massen er sich im Jahr 1615. d. 11. Jul. an des weltberühmten Königs in Schweden Gustavi Adolphi Printzeßin Schwester Catherinam vermählet, und dadurch seinem Sohne Carolo Gustavo und dessen Nachkommen das Recht auf die Schwedische Krone erworben. Die andern zwey Söhne waren Pfaltzgraf Johannes II. der Jüngere, der, vermöge des von seinem Groß-Vater Pfaltzgraf Wolffgangen eingeführten Rechts der Erst-Geburt, Zweybrücken, und Pfaltzgraf Friedrich Casimir der Landsberg bekommen. Ersterer führte die Vormundschafft des hernach unglücklichen Churfürstens zur Pfaltz, Friderici V. übergab auch die Abtey Hornbach, laut Kayserlichen Ausspruchs, an das Ertz-Stifft Trier, starb aber mitten im dreyßigjährigen Kriege im Jahr 1635. und hinterließ von seiner andern Gemahlin Louyse Juliana, Churfürst Friedrichs des IV. zur Pfaltz Tochter einen Sohn, Pfaltzgarf Fridericum, der nebst seinem Vetter, Churfürsten Friderico V. zur Pfaltz, in die Reichs-Acht verfallen, auch erst durch den Oßnabrücki-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/128
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/128>, abgerufen am 24.11.2024.