Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.Kant, eines Gluk, eines Mengs; für den Am mächtigsten und wichtigsten muß Wahr ists, Teutschland hat aufgehört Kant, eines Gluk, eines Mengs; fuͤr den Am maͤchtigſten und wichtigſten muß Wahr iſts, Teutſchland hat aufgehoͤrt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0087" n="75"/> Kant, eines Gluk, eines Mengs; fuͤr den<lb/><hi rendition="#g">Werth</hi>, Glied einer <hi rendition="#g">großen</hi> Familie zu<lb/> ſeyn, in deren Schooße er wieder allein Staͤr-<lb/> ke und Sicherheit findet, mit deren Strah-<lb/> len ſich das Jndividuum ſo gerne einfaßt, um<lb/> ſeinen eignen ſubjektiven Werth zu erhoͤhen.</p><lb/> <p>Am maͤchtigſten und wichtigſten muß<lb/> dieß Gefuͤhl dem Teutſchen ſeyn, wenn er<lb/> mit fremden Nazionen zuſammen kommt,<lb/> bei fremden Nazionen ſich befindet, die die<lb/> zahlloſe einzelne Nazionen Teutſchlands oft<lb/> kaum dem Namen nach kennen, bei denen<lb/> kein Stempel als der <hi rendition="#g">teutſche</hi> gilt, bei<lb/> denen <hi rendition="#g">nurdieſer</hi> Achtung verſchaffen kann.</p><lb/> <p>Wahr iſts, Teutſchland hat aufgehoͤrt<lb/> eine Nazion zu ſeyn; aber warum? — Weil<lb/> man raſtlos ſtrebte, alle Allgemeinheit der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0087]
Kant, eines Gluk, eines Mengs; fuͤr den
Werth, Glied einer großen Familie zu
ſeyn, in deren Schooße er wieder allein Staͤr-
ke und Sicherheit findet, mit deren Strah-
len ſich das Jndividuum ſo gerne einfaßt, um
ſeinen eignen ſubjektiven Werth zu erhoͤhen.
Am maͤchtigſten und wichtigſten muß
dieß Gefuͤhl dem Teutſchen ſeyn, wenn er
mit fremden Nazionen zuſammen kommt,
bei fremden Nazionen ſich befindet, die die
zahlloſe einzelne Nazionen Teutſchlands oft
kaum dem Namen nach kennen, bei denen
kein Stempel als der teutſche gilt, bei
denen nurdieſer Achtung verſchaffen kann.
Wahr iſts, Teutſchland hat aufgehoͤrt
eine Nazion zu ſeyn; aber warum? — Weil
man raſtlos ſtrebte, alle Allgemeinheit der
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