Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.Tracht wählen. Die Verbindung der Teut- Allmählig empörte sich das durch Wissen- Tracht waͤhlen. Die Verbindung der Teut- Allmaͤhlig empoͤrte ſich das durch Wiſſen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0080" n="68"/> Tracht waͤhlen. Die Verbindung der Teut-<lb/> ſchen mit der ſpaniſchen Monarchie, beguͤnſtig-<lb/> te Anfangs von Karl des fuͤnften Zeiten an<lb/> die Aufnahme der ſpaniſchen Tracht. Sie<lb/> wurde alſo die Tracht der obrigkeitlichen<lb/> Perſonen, der Hofleute, der Gelehrten, der<lb/> Damen; und da wo man ſie auch nicht ganz<lb/> adoptirte, trug ſie doch auf das vaterlaͤndiſche<lb/> Gewand, das Steife und Feierliche uͤber; <hi rendition="#g">da-<lb/> her</hi> die Allonge-Peruͤken, die Roben, die<lb/> Reif-Roͤke.</p><lb/> <p>Allmaͤhlig empoͤrte ſich das durch Wiſſen-<lb/> ſchaften und Hand lungbeguͤnſtigte Gefuͤhl<lb/> fuͤrs Schoͤne gegen das Steife, Unnatuͤrliche<lb/> und Gezwungene. Die mannichfaltige Bezie-<lb/> hungen der Teutſchen mit Frankreich, die<lb/> haͤufigen Kriege der Franzoſen in Teutſch-<lb/> land, das Gefaͤllige, Zwangloſe und Be-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [68/0080]
Tracht waͤhlen. Die Verbindung der Teut-
ſchen mit der ſpaniſchen Monarchie, beguͤnſtig-
te Anfangs von Karl des fuͤnften Zeiten an
die Aufnahme der ſpaniſchen Tracht. Sie
wurde alſo die Tracht der obrigkeitlichen
Perſonen, der Hofleute, der Gelehrten, der
Damen; und da wo man ſie auch nicht ganz
adoptirte, trug ſie doch auf das vaterlaͤndiſche
Gewand, das Steife und Feierliche uͤber; da-
her die Allonge-Peruͤken, die Roben, die
Reif-Roͤke.
Allmaͤhlig empoͤrte ſich das durch Wiſſen-
ſchaften und Hand lungbeguͤnſtigte Gefuͤhl
fuͤrs Schoͤne gegen das Steife, Unnatuͤrliche
und Gezwungene. Die mannichfaltige Bezie-
hungen der Teutſchen mit Frankreich, die
haͤufigen Kriege der Franzoſen in Teutſch-
land, das Gefaͤllige, Zwangloſe und Be-
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