Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

nen huldigen, mit uns wallen im feierlichen
Zuge an die Gräber unsrer Geliebten, sie
mit Blumen bestreuen und die Dornen aus
ihren Hügeln jäten.

Wollüstig wird sich an diesem Fest-Tage
die Thräne des Verwaisten ergießen. Er
wird der Empfindung, der Moralität, der
Familien-Liebe -- reines Gold gewinnen,
und damit Wohl der Gesellschaft, das auf je-
nen einzig ruht.

Priester und Theologen aller Sekten,
ihr, deren Existenz naher Untergang droht,
sollte euch meine Jdee nicht willkommen
seyn? Solltet ihr mich nicht verstehn?



nen huldigen, mit uns wallen im feierlichen
Zuge an die Graͤber unſrer Geliebten, ſie
mit Blumen beſtreuen und die Dornen aus
ihren Huͤgeln jaͤten.

Wolluͤſtig wird ſich an dieſem Feſt-Tage
die Thraͤne des Verwaiſten ergießen. Er
wird der Empfindung, der Moralitaͤt, der
Familien-Liebe — reines Gold gewinnen,
und damit Wohl der Geſellſchaft, das auf je-
nen einzig ruht.

Prieſter und Theologen aller Sekten,
ihr, deren Exiſtenz naher Untergang droht,
ſollte euch meine Jdee nicht willkommen
ſeyn? Solltet ihr mich nicht verſtehn?



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0040" n="28"/>
nen huldigen, mit uns wallen im feierlichen<lb/>
Zuge an die Gra&#x0364;ber un&#x017F;rer Geliebten, &#x017F;ie<lb/>
mit Blumen be&#x017F;treuen und die Dornen aus<lb/>
ihren Hu&#x0364;geln ja&#x0364;ten.</p><lb/>
        <p>Wollu&#x0364;&#x017F;tig wird &#x017F;ich an die&#x017F;em Fe&#x017F;t-Tage<lb/>
die Thra&#x0364;ne des <hi rendition="#g">Verwai&#x017F;ten</hi> ergießen. Er<lb/>
wird der Empfindung, der Moralita&#x0364;t, der<lb/>
Familien-Liebe &#x2014; reines Gold gewinnen,<lb/>
und damit Wohl der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft, das auf je-<lb/>
nen einzig ruht.</p><lb/>
        <p>Prie&#x017F;ter und Theologen aller Sekten,<lb/>
ihr, deren Exi&#x017F;tenz naher Untergang droht,<lb/>
&#x017F;ollte euch meine Jdee nicht willkommen<lb/>
&#x017F;eyn? Solltet ihr mich nicht ver&#x017F;tehn?</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0040] nen huldigen, mit uns wallen im feierlichen Zuge an die Graͤber unſrer Geliebten, ſie mit Blumen beſtreuen und die Dornen aus ihren Huͤgeln jaͤten. Wolluͤſtig wird ſich an dieſem Feſt-Tage die Thraͤne des Verwaiſten ergießen. Er wird der Empfindung, der Moralitaͤt, der Familien-Liebe — reines Gold gewinnen, und damit Wohl der Geſellſchaft, das auf je- nen einzig ruht. Prieſter und Theologen aller Sekten, ihr, deren Exiſtenz naher Untergang droht, ſollte euch meine Jdee nicht willkommen ſeyn? Solltet ihr mich nicht verſtehn?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/40
Zitationshilfe: Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/40>, abgerufen am 26.04.2024.