Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.
sten Verlusts, und trübt den unvermischten Sie verdient also Prüfung Jn der schönen Morgendämmerung der Diese namenlose Sehnsucht, dieses un-
ſten Verluſts, und truͤbt den unvermiſchten Sie verdient alſo Pruͤfung Jn der ſchoͤnen Morgendaͤmmerung der Dieſe namenloſe Sehnſucht, dieſes un- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0225" n="213"/> ſten</hi> Verluſts, und truͤbt den unvermiſchten<lb/> Genuß der Seeligkeiten einer zweiten zaͤrt-<lb/> lichen Verbindung.</p><lb/> <p>Sie verdient alſo Pruͤfung</p><lb/> <p>Jn der ſchoͤnen Morgendaͤmmerung der<lb/> Empfindungen, wenn dieſe allmaͤhlig ſich aus<lb/> ihrer Knoſpe entfalten, tragen natuͤrlich ih-<lb/> re erſte Bluͤthen Aurorens gluͤhende Farben,<lb/> faſſen ſie den <hi rendition="#g">erſten</hi> Gegenſtand, der ſie<lb/> heftet mit einer Wuth, mit einer Leiden-<lb/> ſchaft an, die die hoͤchſten Freuden des Da-<lb/> ſeyns ſchafft.</p><lb/> <p>Dieſe namenloſe Sehnſucht, dieſes un-<lb/> ermeßliche Beduͤrfnis, dieſer allmaͤchtige<lb/> Drang zur Liebe, ſchließt bei der erſten Lieb-<lb/> ſchaft gewoͤhnlich alle Pruͤfung aus, faßt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [213/0225]
ſten Verluſts, und truͤbt den unvermiſchten
Genuß der Seeligkeiten einer zweiten zaͤrt-
lichen Verbindung.
Sie verdient alſo Pruͤfung
Jn der ſchoͤnen Morgendaͤmmerung der
Empfindungen, wenn dieſe allmaͤhlig ſich aus
ihrer Knoſpe entfalten, tragen natuͤrlich ih-
re erſte Bluͤthen Aurorens gluͤhende Farben,
faſſen ſie den erſten Gegenſtand, der ſie
heftet mit einer Wuth, mit einer Leiden-
ſchaft an, die die hoͤchſten Freuden des Da-
ſeyns ſchafft.
Dieſe namenloſe Sehnſucht, dieſes un-
ermeßliche Beduͤrfnis, dieſer allmaͤchtige
Drang zur Liebe, ſchließt bei der erſten Lieb-
ſchaft gewoͤhnlich alle Pruͤfung aus, faßt
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Zitationshilfe: | Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/225>, abgerufen am 16.02.2025. |