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Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.

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mer einer kritischen Zeit-Schrift jede einzelne
Rezension auf ihre gemeinschaftliche Vertre-
tung nahmen. Aber ist diese gemeinschaft-
liche Vertretung wohl richtig und möglich?
Kann der Theolog die juristische Rezension
vertreten und umgewendet? Unterzeichnet
nicht gewöhnlich der Rezensent mit Anfangs-
Buchstaben? Und antwortet er nicht in-
dividuell auf die Erinnerungen gegen seine
Kritik?

Dieses Wir dient also nur, den Ur-
theilen das Ansehen solenner Entscheidun-
gen oder Macht-Sprüche zu geben, die
außer dem wissenschaftlichen Kraiße sind.



mer einer kritiſchen Zeit-Schrift jede einzelne
Rezenſion auf ihre gemeinſchaftliche Vertre-
tung nahmen. Aber iſt dieſe gemeinſchaft-
liche Vertretung wohl richtig und moͤglich?
Kann der Theolog die juriſtiſche Rezenſion
vertreten und umgewendet? Unterzeichnet
nicht gewoͤhnlich der Rezenſent mit Anfangs-
Buchſtaben? Und antwortet er nicht in-
dividuell auf die Erinnerungen gegen ſeine
Kritik?

Dieſes Wir dient alſo nur, den Ur-
theilen das Anſehen ſolenner Entſcheidun-
gen oder Macht-Spruͤche zu geben, die
außer dem wiſſenſchaftlichen Kraiße ſind.



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[197/0209] mer einer kritiſchen Zeit-Schrift jede einzelne Rezenſion auf ihre gemeinſchaftliche Vertre- tung nahmen. Aber iſt dieſe gemeinſchaft- liche Vertretung wohl richtig und moͤglich? Kann der Theolog die juriſtiſche Rezenſion vertreten und umgewendet? Unterzeichnet nicht gewoͤhnlich der Rezenſent mit Anfangs- Buchſtaben? Und antwortet er nicht in- dividuell auf die Erinnerungen gegen ſeine Kritik? Dieſes Wir dient alſo nur, den Ur- theilen das Anſehen ſolenner Entſcheidun- gen oder Macht-Spruͤche zu geben, die außer dem wiſſenſchaftlichen Kraiße ſind.

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Zitationshilfe: Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/209>, abgerufen am 06.05.2024.