Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.
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Jn der litterariſchen Welt, wie in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0101" n="89"/><lb/> ihn muthlos machen und vom Fortſchritt zu-<lb/> ruͤkhalten.</p><lb/> <p>Jn der litterariſchen Welt, wie in der<lb/> Geſellſchaft und auf der Buͤhne, entſcheidet<lb/> meiſt der <hi rendition="#g">Debuͤt</hi> auf immer; und doch muß<lb/> er von dem groͤßern Theile der Schriftſteller<lb/> auf die Gefahr gewagt werden, daß einſame<lb/> Anſicht ihn getaͤuſcht, und ſeinen ſchriftſtelle-<lb/> riſchen Ruf auf immer verkruͤppelt haben koͤn-<lb/> ne. Wie oft wird nicht der in der Folge<lb/> durch oͤffentliche Kritik belehrte und gebildete<lb/> Schriftſteller wuͤnſchen ſeine erſte Produkte<lb/> zuruͤknehmen, wie oft vergebens wuͤnſchen,<lb/> ſelbſt das Ueble wieder vernichten zu koͤnnen,<lb/> das dieſe Produkte ſtifteten, und das ſeine<lb/> durch fremde Anſichten nicht berichtigte Par-<lb/> theilichkeit und Vaterliebe, ihm <hi rendition="#g">damals</hi><lb/> verbarg!</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [89/0101]
ihn muthlos machen und vom Fortſchritt zu-
ruͤkhalten.
Jn der litterariſchen Welt, wie in der
Geſellſchaft und auf der Buͤhne, entſcheidet
meiſt der Debuͤt auf immer; und doch muß
er von dem groͤßern Theile der Schriftſteller
auf die Gefahr gewagt werden, daß einſame
Anſicht ihn getaͤuſcht, und ſeinen ſchriftſtelle-
riſchen Ruf auf immer verkruͤppelt haben koͤn-
ne. Wie oft wird nicht der in der Folge
durch oͤffentliche Kritik belehrte und gebildete
Schriftſteller wuͤnſchen ſeine erſte Produkte
zuruͤknehmen, wie oft vergebens wuͤnſchen,
ſelbſt das Ueble wieder vernichten zu koͤnnen,
das dieſe Produkte ſtifteten, und das ſeine
durch fremde Anſichten nicht berichtigte Par-
theilichkeit und Vaterliebe, ihm damals
verbarg!
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