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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Des Ehrw. Vatters Libor. Siniscalchi
setzt, in denen von zerschiedenen Begebenheiten
des Gewissens gehandlet wird; welches deut-
lich zeigt, daß er ein Mann von grosser Klug-
und Gelehrsamkeit gewesen; um so mehr, als
Neapel ein Ort, da sich zerschiedene, an Tu-
gend und Gelehrsamkeit gewaltige Männer
befinden. Ausser dem Closter tragte er Sorg,
vielen der Adelichsten Herren und Frauen ver-
hülfflich zu seyn; als welche in wichtigsten Ge-
wissens-Sachen bey ihme sich Raths erholet,
und in denen Geschäfften der Seel sich von ih-
me allein leithen liessen; weilen sie sich auf sei-
ne Weißheit und grosse Erfahrnuß billich ver-
liessen. Viele Adeliche Jungfrauen, auch der
vornehmsten Clöster in Neapel hatten das
Glück, ihne für einen geistlichen Vatter zu ha-
ben; da sie durch seine heilige Unterrichtungen
und Tugend-volles Beyspiel täglich eylfertige-
re Schritt in der Christlichen Vollkommenheit
machten. Insgemein ware er allen Menschen,
Edlen, Gemeinen und Betrangten gleich ge-
neigt; alle könnten ihne ihre Hülff und Trost
nennen; weil er ihnen ohne Unterschied die
schöne Früchten seiner Leutseeligkeit, Weißheit,
und ohnermüdeten Seelen-Eyfer zu kosten ga-
[be]. Nach der Zeit bekame er annoch zwey an-

dere

Des Ehrw. Vatters Libor. Siniſcalchi
ſetzt, in denen von zerſchiedenen Begebenheiten
des Gewiſſens gehandlet wird; welches deut-
lich zeigt, daß er ein Mann von groſſer Klug-
und Gelehrſamkeit geweſen; um ſo mehr, als
Neapel ein Ort, da ſich zerſchiedene, an Tu-
gend und Gelehrſamkeit gewaltige Männer
befinden. Auſſer dem Cloſter tragte er Sorg,
vielen der Adelichſten Herren und Frauen ver-
hülfflich zu ſeyn; als welche in wichtigſten Ge-
wiſſens-Sachen bey ihme ſich Raths erholet,
und in denen Geſchäfften der Seel ſich von ih-
me allein leithen lieſſen; weilen ſie ſich auf ſei-
ne Weißheit und groſſe Erfahrnuß billich ver-
lieſſen. Viele Adeliche Jungfrauen, auch der
vornehmſten Clöſter in Neapel hatten das
Glück, ihne für einen geiſtlichen Vatter zu ha-
ben; da ſie durch ſeine heilige Unterrichtungen
und Tugend-volles Beyſpiel täglich eylfertige-
re Schritt in der Chriſtlichen Vollkommenheit
machten. Insgemein ware er allen Menſchen,
Edlen, Gemeinen und Betrangten gleich ge-
neigt; alle könnten ihne ihre Hülff und Troſt
nennen; weil er ihnen ohne Unterſchied die
ſchöne Früchten ſeiner Leutſeeligkeit, Weißheit,
und ohnermüdeten Seelen-Eyfer zu koſten ga-
[be]. Nach der Zeit bekame er annoch zwey an-

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[4/0041] Des Ehrw. Vatters Libor. Siniſcalchi ſetzt, in denen von zerſchiedenen Begebenheiten des Gewiſſens gehandlet wird; welches deut- lich zeigt, daß er ein Mann von groſſer Klug- und Gelehrſamkeit geweſen; um ſo mehr, als Neapel ein Ort, da ſich zerſchiedene, an Tu- gend und Gelehrſamkeit gewaltige Männer befinden. Auſſer dem Cloſter tragte er Sorg, vielen der Adelichſten Herren und Frauen ver- hülfflich zu ſeyn; als welche in wichtigſten Ge- wiſſens-Sachen bey ihme ſich Raths erholet, und in denen Geſchäfften der Seel ſich von ih- me allein leithen lieſſen; weilen ſie ſich auf ſei- ne Weißheit und groſſe Erfahrnuß billich ver- lieſſen. Viele Adeliche Jungfrauen, auch der vornehmſten Clöſter in Neapel hatten das Glück, ihne für einen geiſtlichen Vatter zu ha- ben; da ſie durch ſeine heilige Unterrichtungen und Tugend-volles Beyſpiel täglich eylfertige- re Schritt in der Chriſtlichen Vollkommenheit machten. Insgemein ware er allen Menſchen, Edlen, Gemeinen und Betrangten gleich ge- neigt; alle könnten ihne ihre Hülff und Troſt nennen; weil er ihnen ohne Unterſchied die ſchöne Früchten ſeiner Leutſeeligkeit, Weißheit, und ohnermüdeten Seelen-Eyfer zu koſten ga- be. Nach der Zeit bekame er annoch zwey an- dere

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/41>, abgerufen am 24.11.2024.