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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
men, deuten oben erzehlte Straffen der Römer
viele bewährte Männer dahin aus, daß nemli-
chen selbige das geistliche Kirchen-Gebott ihres
Heil. Vatters von der Oesterlichen Commu-
nion
schlecht gehalten, und die heilige Oster-
Täg mit Sausen und Brausen, Spielen, und
Dantzen entheiliget; dann folgte also obange-
regte, gerechte Straff des strengen himmli-
schen Richters. Laghi Tract. 4. Dist. 5.

Was die Zahl betrifft, wie offt man nem-
lich dieses heilige Geheimnus empfangen solle,
muß man die Wort des Kirchen - Raths zu
Trident wohl mercken; sie heissen aber also:
Sess. 13. & 22. Der Heil. Kirchen - Rath
wünschte von Hertzen/ daß die Glaubige in
einer jeden Meß geist und leiblicher Weis
GOtt nüßten.
Und dieses zwar billich; dann
dieses Geheimnus-volle Brod der Englen wird
auch unser tägliches Brod genennt. Dahero
gleichwie der Leib ohne Brod nicht lang seyn
kan, also auch die Seel ohne diß Göttliche
Himmel-Brod. Der HErr zeigt aber auch
selbst das Verlangen an, so er hat, zu uns
zu kommen. Matth. 6. 11. Ich verlange ei-
nes Verlangens/ diese Ostern mit euch zu
speisen.
Er ladet uns bey Luca 22. wieder
ein: Kommt alle zu mir, und ich will euch
erquicken!
Bey Matthaeo am 11. sagt er gar
zu uns: Wann ihr werdet von diesem Brod
essen/ werdet ihr in alle Ewigkeit leben.

Joannis am 6. drohet er uns sogar mit dem

Tod/
Y 4

Von dem H. Altars-Sacrament.
men, deuten oben erzehlte Straffen der Römer
viele bewährte Männer dahin aus, daß nemli-
chen ſelbige das geiſtliche Kirchen-Gebott ihres
Heil. Vatters von der Oeſterlichen Commu-
nion
ſchlecht gehalten, und die heilige Oſter-
Täg mit Sauſen und Brauſen, Spielen, und
Dantzen entheiliget; dann folgte alſo obange-
regte, gerechte Straff des ſtrengen himmli-
ſchen Richters. Laghi Tract. 4. Diſt. 5.

Was die Zahl betrifft, wie offt man nem-
lich dieſes heilige Geheimnus empfangen ſolle,
muß man die Wort des Kirchen – Raths zu
Trident wohl mercken; ſie heiſſen aber alſo:
Seſſ. 13. & 22. Der Heil. Kirchen – Rath
wünſchte von Hertzen/ daß die Glaubige in
einer jeden Meß geiſt und leiblicher Weis
GOtt nüßten.
Und dieſes zwar billich; dann
dieſes Geheimnus-volle Brod der Englen wird
auch unſer tägliches Brod genennt. Dahero
gleichwie der Leib ohne Brod nicht lang ſeyn
kan, alſo auch die Seel ohne diß Göttliche
Himmel-Brod. Der HErr zeigt aber auch
ſelbſt das Verlangen an, ſo er hat, zu uns
zu kommen. Matth. 6. 11. Ich verlange ei-
nes Verlangens/ dieſe Oſtern mit euch zu
ſpeiſen.
Er ladet uns bey Luca 22. wieder
ein: Kommt alle zu mir, und ich will euch
erquicken!
Bey Matthæo am 11. ſagt er gar
zu uns: Wann ihr werdet von dieſem Brod
eſſen/ werdet ihr in alle Ewigkeit leben.

Joannis am 6. drohet er uns ſogar mit dem

Tod/
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[343/0380] Von dem H. Altars-Sacrament. men, deuten oben erzehlte Straffen der Römer viele bewährte Männer dahin aus, daß nemli- chen ſelbige das geiſtliche Kirchen-Gebott ihres Heil. Vatters von der Oeſterlichen Commu- nion ſchlecht gehalten, und die heilige Oſter- Täg mit Sauſen und Brauſen, Spielen, und Dantzen entheiliget; dann folgte alſo obange- regte, gerechte Straff des ſtrengen himmli- ſchen Richters. Laghi Tract. 4. Diſt. 5. Was die Zahl betrifft, wie offt man nem- lich dieſes heilige Geheimnus empfangen ſolle, muß man die Wort des Kirchen – Raths zu Trident wohl mercken; ſie heiſſen aber alſo: Seſſ. 13. & 22. Der Heil. Kirchen – Rath wünſchte von Hertzen/ daß die Glaubige in einer jeden Meß geiſt und leiblicher Weis GOtt nüßten. Und dieſes zwar billich; dann dieſes Geheimnus-volle Brod der Englen wird auch unſer tägliches Brod genennt. Dahero gleichwie der Leib ohne Brod nicht lang ſeyn kan, alſo auch die Seel ohne diß Göttliche Himmel-Brod. Der HErr zeigt aber auch ſelbſt das Verlangen an, ſo er hat, zu uns zu kommen. Matth. 6. 11. Ich verlange ei- nes Verlangens/ dieſe Oſtern mit euch zu ſpeiſen. Er ladet uns bey Luca 22. wieder ein: Kommt alle zu mir, und ich will euch erquicken! Bey Matthæo am 11. ſagt er gar zu uns: Wann ihr werdet von dieſem Brod eſſen/ werdet ihr in alle Ewigkeit leben. Joannis am 6. drohet er uns ſogar mit dem Tod/ Y 4

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/380>, abgerufen am 25.11.2024.