Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Unterricht mahl gleich auf einander, nemlich der Tisch desHErrn, und das sogenannte Liebs-Mahl. Die darzu ladeten, waren eine der reichist - und ansehnlichsten der Kirch; da dann auch Reich und Arme, ohne Unterscheid, gleich gültig un- ter einander speißten. Die Art und Weis betreffend, bettete man also
Unterricht mahl gleich auf einander, nemlich der Tiſch desHErrn, und das ſogenannte Liebs-Mahl. Die darzu ladeten, waren eine der reichiſt – und anſehnlichſten der Kirch; da dann auch Reich und Arme, ohne Unterſcheid, gleich gültig un- ter einander ſpeißten. Die Art und Weis betreffend, bettete man alſo
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Unterricht
mahl gleich auf einander, nemlich der Tiſch des
HErrn, und das ſogenannte Liebs-Mahl. Die
darzu ladeten, waren eine der reichiſt – und
anſehnlichſten der Kirch; da dann auch Reich
und Arme, ohne Unterſcheid, gleich gültig un-
ter einander ſpeißten.
Die Art und Weis betreffend, bettete man
zu erſt, und zwar alſo nach Ausſag Tertulliani:
Ehe ſie ſich zu Tiſch ſetzten, betteten ſie zu-
vor zu GOtt. Sie nahmen auch nicht meh-
rer Tranck zu ſich/ als denen nüchter und
keuſchen Chriſten erlaubt iſt; ſie ſättigten ſich
nur alſo mit Speiſen/ daß ſie auch noch zu
Nachts konnten GOtt anbetten; ſie ergötz-
ten ſich auf eine ſolche Art mit Geſpräch/
daß es auch der ſtrenge Göttliche Richter
hören dörffte. Es wurde auch, nicht nur al-
lein Ehren halber, ſondern, damit alles deſto
ruhiger und eingezogener ablauffe, auch der
Biſchoff darzu eingeladen. Alſo ſchreibt der
Heil. Gregorius von Nazianz de vitæ diffe-
rent. Wann dieſes Gaſtmahl der Liebe zu End
gienge, machte man es alſo, wie der oben ange-
zogene Tertullianus redet; Sie endigten die-
ſes Gaſtmahl auch mit dem Gebett; alsdann
giengen ſie von einander/ nicht zu allerhand
Schwätz-Märckt und Heimgarten/ noch in
zerſchiedene Zuſammenkünfften müßiger Leu-
ten/ noch in verdächtige Schlupff-Winckel,
ſondern alle ſorgten/ die Eingezogen – und
Schamhafftigkeit an ſich ſehen zu laſſen;
alſo
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