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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
ser sprach, man müsse die Sach auf einen au-
genscheinlichen Beweiß ankommen lassen. Ba-
silius
nimmt es an, und macht diese Beding-
nuß: Er sagte: Man solle die Kirch schliessen
mit zwey Rüglen, und doppleten Schloß; ei-
nen Schlüssel sollen die Catholische, den ande-
ren die Arianer verfertigen lassen. Alsdann
gehe jeder Theil, vor der Kirch zu betten, und
jener Theil solle selbe in Besitz nehmen, deme
sich diese Kirch selbst von freyen Stücken öffnen
werde; weil ihme GOtt selbst den Besitz durch
solches Wunder einraumet. Der Vortrag
gefiele denen Arianeren. Die Kirchen-Thür
wurde dann also geschlossen, und drey Täg
lang betteten und seuffzeen die Ketzer mit ih-
rem Bischoff davor. Allein zu ihrer grösten
Beschamung öffnete sich die Thür nit. Nach
diesem verordnete der heilige Bischoff einen
Bittgang; Er kleidete sich Bischöfflich an,
gienge zur Kirchen-Thür hin, kniete nider, und
verrichtete ein zwar kurtzes, aber sehr eyfriges
Gebett. Alsdann machte er sich auf, und spra-
che diese Wort des König Davids: Eröffnet
eine Thüren/ ihr Fürsten/ damit der König
der Herrlichkeit eingehe.
Nachdem stoßte
Basilius mit seinem Bischoffs-Stab an die
Thür, und sihe! alsbald gienge sie weit auf,
und der heilige Bischoff gienge unter Frohlo-
cken und Freuden-Gesang hinein, weyhete den
geheiligten Opffer-Tisch, leßte darauf die Heil.
Meß, und theilte nachmahls denen Sieg- und

freuden-

Von dem H. Altars-Sacrament.
ſer ſprach, man müſſe die Sach auf einen au-
genſcheinlichen Beweiß ankommen laſſen. Ba-
ſilius
nimmt es an, und macht dieſe Beding-
nuß: Er ſagte: Man ſolle die Kirch ſchlieſſen
mit zwey Rüglen, und doppleten Schloß; ei-
nen Schlüſſel ſollen die Catholiſche, den ande-
ren die Arianer verfertigen laſſen. Alsdann
gehe jeder Theil, vor der Kirch zu betten, und
jener Theil ſolle ſelbe in Beſitz nehmen, deme
ſich dieſe Kirch ſelbſt von freyen Stücken öffnen
werde; weil ihme GOtt ſelbſt den Beſitz durch
ſolches Wunder einraumet. Der Vortrag
gefiele denen Arianeren. Die Kirchen-Thür
wurde dann alſo geſchloſſen, und drey Täg
lang betteten und ſeuffzeen die Ketzer mit ih-
rem Biſchoff davor. Allein zu ihrer gröſten
Beſchamung öffnete ſich die Thür nit. Nach
dieſem verordnete der heilige Biſchoff einen
Bittgang; Er kleidete ſich Biſchöfflich an,
gienge zur Kirchen-Thür hin, kniete nider, und
verrichtete ein zwar kurtzes, aber ſehr eyfriges
Gebett. Alsdann machte er ſich auf, und ſpra-
che dieſe Wort des König Davids: Eröffnet
eine Thüren/ ihr Fürſten/ damit der König
der Herrlichkeit eingehe.
Nachdem ſtoßte
Baſilius mit ſeinem Biſchoffs-Stab an die
Thür, und ſihe! alsbald gienge ſie weit auf,
und der heilige Biſchoff gienge unter Frohlo-
cken und Freuden-Geſang hinein, weyhete den
geheiligten Opffer-Tiſch, leßte darauf die Heil.
Meß, und theilte nachmahls denen Sieg- und

freuden-
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[187/0224] Von dem H. Altars-Sacrament. ſer ſprach, man müſſe die Sach auf einen au- genſcheinlichen Beweiß ankommen laſſen. Ba- ſilius nimmt es an, und macht dieſe Beding- nuß: Er ſagte: Man ſolle die Kirch ſchlieſſen mit zwey Rüglen, und doppleten Schloß; ei- nen Schlüſſel ſollen die Catholiſche, den ande- ren die Arianer verfertigen laſſen. Alsdann gehe jeder Theil, vor der Kirch zu betten, und jener Theil ſolle ſelbe in Beſitz nehmen, deme ſich dieſe Kirch ſelbſt von freyen Stücken öffnen werde; weil ihme GOtt ſelbſt den Beſitz durch ſolches Wunder einraumet. Der Vortrag gefiele denen Arianeren. Die Kirchen-Thür wurde dann alſo geſchloſſen, und drey Täg lang betteten und ſeuffzeen die Ketzer mit ih- rem Biſchoff davor. Allein zu ihrer gröſten Beſchamung öffnete ſich die Thür nit. Nach dieſem verordnete der heilige Biſchoff einen Bittgang; Er kleidete ſich Biſchöfflich an, gienge zur Kirchen-Thür hin, kniete nider, und verrichtete ein zwar kurtzes, aber ſehr eyfriges Gebett. Alsdann machte er ſich auf, und ſpra- che dieſe Wort des König Davids: Eröffnet eine Thüren/ ihr Fürſten/ damit der König der Herrlichkeit eingehe. Nachdem ſtoßte Baſilius mit ſeinem Biſchoffs-Stab an die Thür, und ſihe! alsbald gienge ſie weit auf, und der heilige Biſchoff gienge unter Frohlo- cken und Freuden-Geſang hinein, weyhete den geheiligten Opffer-Tiſch, leßte darauf die Heil. Meß, und theilte nachmahls denen Sieg- und freuden-

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/224>, abgerufen am 24.11.2024.